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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Wein
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Zweiermannschaften, d. h. ihre Reihenfolge, kennen.
Es ist wichtig, von jedem einzelnen der vereinfachten Spiele die technischen, taktischen und kognitiven Lernziele zu kennen, um dann den Grad der Komplexität dieses Spiels, des vorhergehenden und des im Programm nachfolgenden Spiels richtig einschätzen zu können. Diese Kenntnis erlaubt es dem Jugendtrainer, Aufgaben oder Lernziele für die Spieler zu definieren, die sich an den in den vorangegangenen Spielen gemachten Erfahrungen orientieren und mit denen es ihnen normalerweise möglich sein sollte, nach einigen Versuchen ohne die Hilfe des Trainers die richtige Lösung zu finden.
Dem Lehrer sollte der psychisch-physische Leistungszustand seiner Spieler bekannt sein, damit er die Regeln, die Spielfeldausmaße und auch die Größe der Tore seinen Spielern anpassen kann.
Dauernd sollte der Jugendtrainer das augenblicklich erreichte Spielniveau seiner Spieler mit dem optimal möglichen Niveau vergleichen, damit er weiß, was noch alles zu tun ist.
Der Trainer sollte wissen, dass die Spieler nicht nur dann am schnellsten und am effektivsten lernen, wenn sie sofort nach ihrer Spielhandlung im vereinfachten Spiel das Ergebnis ihrer Aktion beurteilen können, sondern wenn sie darüber hinaus auch die Ursache ihres Fehlers selbst und ohne Hilfe des Ausbilders erkennen können.
Es ist für den Jugendtrainer wichtig, die Ursachen einer misslungenen Spielhandlung schnell herauszufinden, um dann im Anschluss daran die Übungen oder Korrekturspiele anzubieten, die der junge Spieler braucht, um sich beim erneuten Auftreten der gleichen Spielsituation korrekter und effektiver verhalten zu können.
Die Lern- und Lehratmosphäre sollte optimal sein, und jeder Spieler sollte mehrmals während einer Trainingseinheit motiviert werden. Jedem Spieler müssen Möglichkeiten zum Experimentieren und Ausprobieren gegeben werden, weshalb sie häufig und lange genug mit der gleichen Spielsituation konfrontiert werden sollten. Erst so kann er sie schließlich auch verstehen und ist dann anschließend dazu in der Lage, die Probleme zu lösen. Die gerade erworbene Erfahrung sollte dann durch das Üben verschiedener Varianten des vereinfachten Spiels gefestigt werden.
Der junge Spieler sollte immer als denkendes Mitglied seiner Mannschaft betrachtet werden und nicht als einer, der die Hinweise oder Befehle des Trainers nur ausführt. Ein Spieler lernt besser, wenn er die Erfahrung selbst macht. Der Ausbilder hilft ihm dabei nur.
    „ Ein schneller Spieler ist nicht der, der am schnellsten läuft, sondern derjenige, der die Spielsituation auf dem Feld am schnellsten zu seinem Vorteil löst.
    César Luis Menotti “
2 Unterrichtsmodell für einen Wettkampf in einem vereinfachten Spiel
Minute
Handlung des Jugendtrainers
0
Einführung des vereinfachten Spiels.
Aufbau der verschiedenen Spielfelder.
Kennenlernen der Regeln für alle Spieler in einem Demonstrationsfeld.
Während der Demonstration werden jedem der teilnehmenden Spieler seine Aufgaben im Angriff und in der Abwehr zugewiesen.
Anschließend wird in der ersten Spielpraxis festgestellt, ob jeder Spieler die Ziele des Spiels und seine Regeln verstanden hat. Zur gleichen Zeit machen die Spieler ihre ersten Spielerfahrungen.
25
Erster Wettkampf (z. B. Viertelfinale).
35
Anschließend wird zur Anhebung des Spielniveaus im Zielspiel trainiert. Dabei bietet der Übungsleiter zwei Korrekturübungen oder -spiele an, die im gleichen Feld von denselben Spielern ausgeführt werden.
50
Zweiter Wettkampf (Halbfinale).
60
Anschließend werden weitere zwei Korrekturübungen oder -spiele angeboten.
75
Dritter Wettkampf (Entscheidungsspiele um den ersten, dritten, fünften und siebten Platz).
90
Ende der Trainingseinheit.
    „ Nichts ist beständig in unserem Fußballleben, mit Ausnahme des dauernden Wechsels. “
3 Dem Training den Reiz des Spiels verleihen
    Bedingt durch die geringe Bedeutung, die heutzutage der Ausbildung von Kinder- und Jugendtrainern zugeordnet wird, gibt es noch viele Fußballschulen, in denen die Inhalte des Trainings nach wie vor auf nur zwei Säulen ruhen: 1. auf der Erarbeitung von aus dem Spielzusammenhang herausgelösten technischen Fertigkeiten mit analytischen Übungsformen und 2. auf einem das Training abschließenden Spiel. Noch immer gehen zu viele Fußballlehrer von dem Fehlschluss aus, dass man erst Fußballspielen sollte, wenn die dafür notwendigen technischen, taktischen und konditionellen Voraussetzungen vorhanden

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