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Spielregeln im Job durchschauen

Spielregeln im Job durchschauen

Titel: Spielregeln im Job durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Nitzsche
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Besprechungen nach ihrer Meinung zu Dingen gefragt zu werden, die ihr Projekt betrafen. Der Firmenchef kam dabei oft mit neuen Ideen und Fragen auf sie zu, ob man etwas so oder so machen könne. Sofort sprudelte Mareike Buchholz los und fing an, laut zu überlegen: »Ja, dies und jenes würde dafür sprechen, das in Zukunft so und so zu machen ... aber nein, das und das würde dagegen sprechen ... ja und dann wäre da noch der und der Aspekt zu beachten ...« Obwohl Mareike stolz darauf war, ihren Chef an ihren kreativen Gedanken teilhaben zu lassen, fühlte sie sich doch von Mal zu Mal unsicherer und unwohler, wenn sie so antwortete.
    In einer Besprechung als Frau laut zu denken, um so freundlich eine Beziehung zum anderen herzustellen, davor warnt das australische Gender-Duo Barbara und Allan Pease ausdrücklich. Ein Mann meint dann, dass die Frau ihm eine Liste mit Problemen vorlegt, die er für sie lösen soll, und macht sich Sorgen, regt sich auf oder will ihr sagen, was sie tun soll. Auch wenn die Autoren in den letzten Jahren wegen mangelnder Wissenschaftlichkeit stark kritisiert worden sind, sollten Frauen folgende Überlegung beherzigen: »In einer geschäftlichen Besprechung halten Männer eine Frau, die laut denkt, für zerstreut, undiszipliniert oder dumm.« Sie sollten Männer daher nur an den Schlussfolgerungen Ihres Denkens teilhaben lassen.
    4. Sprechen Sie nie ungefragt negativ über sich
    Beobachten Sie sich und Ihre weibliche Umgebung einmal genau. Sie werden feststellen, wie häufig Frauen ungefragt etwas Negatives über sich erzählen, obwohl das gar nicht nötig wäre. Egal, ob sie ungefragt zugeben, etwas nicht gewusst zu haben, sich in einem Workshop mit einer Schwäche vorstellen oder berichten, was bei einem Projekt nicht geklappt hat. Und oft schließen sich andere Frauen an und berichten eigene Negativbeispiele. Unter Frauen macht man sich so sympathisch, man zeigt, dass man auch nichts Besseres ist. In reinen Frauenteams kein Problem. Doch Männer verstehen diese Botschaft nicht. Unterdrücken Sie deshalb Ihren Impuls, ebenfalls eine Geschichte, die Sie negativ-sympathisch erscheinen lässt, zu erzählen. Sie werden merken, wie schwer das fällt, selbst wenn man sich über den Mechanismus im Klaren ist. Hier hilft nur Üben!
    5. Halten Sie sich nicht mit formalistischen Details auf
    Wer öffentlich auf Formalien beharrt, zeigt Schwäche. Wenn Frauen in Besprechungen Kollegen oder Vorgesetzte darauf hinweisen, dass doch noch das Detail auf Seite 13 ihres Berichts zu beachten sei, ist das zwar sachlich richtig, aber sie zeigen vor allem, dass sie Expertinnen für Details sind und nicht fürs große Ganze. Solches Feintuning können Sie besser unter vier Augen besprechen. Das Meeting sollten Sie nutzen, um Ihre Position deutlich zu machen.
    6. Punkten Sie mit Zahlen
    Männer lieben Zahlen, Tabellen und Statistiken. Egal, ob Mathe Ihr Lieblingsfach in der Schule war oder nicht, ob Sie Controlling für einen Traumberuf halten oder nicht, nehmen Sie die Herausforderung an und üben Sie den Umgang mit Tabellen und Statistiken und was man aus ihnen herauslesen kann. So meldete sich Ulrike Schlüter als Chefredakteurin in größerer Runde mit den Verlagsmanagern mit einer statistischen Anmerkung zu Wort. Einer der obersten Manager studierte die Tabelle noch einmal, alle schwiegen. Dann sagte er: »Ich muss Frau Schlüter recht geben.« Das bringt natürlich in der Gruppe Punkte in der Rangordnung.
    7. Setzen Sie anderen verbal Grenzen
    Auf abwertende Bemerkungen müssen Sie sofort reagieren. Dabei ist es wichtig, die eigene Unsicherheit nicht zu zeigen. Oft lohnt sich ein Pokerface, weil die anderen (vor allem Männer) gar nicht merken, wie Ihnen wirklich zumute ist.
    Ulla Schilder hatte schon immer das Gefühl, kämpfen zu müssen, um ernst genommen zu werden, da sie immer jünger geschätzt wird, nur 155 Zentimeter groß ist und dazu noch eine Frau. Vielleicht ein Grund dafür, warum sie besonders empfindlich auf abwertende Bemerkungen reagiert: »Bei einem Projekt sagte ein männliches Projektmitglied ›Mädchen‹ zu mir, da habe ich ihn sofort in die Schranken gewiesen und gesagt, dass diese Anrede nicht okay ist. Und das hat er auch akzeptiert. Sicher, es wäre noch schöner gewesen, ich hätte etwas Schlagfertiges, Witziges sagen können, aber Hauptsache, es funktioniert.«
    Schlagfertig jemanden in die Schranken zu weisen, ist sicher schön. Aber es bringt nichts, hier ein weiteres Feld

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