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Spinnefeind

Spinnefeind

Titel: Spinnefeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederike Schmöe
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zugeben.
    »Haben Sie sonst nichts gefunden?«
    »Nur das hier.« Katinka stellte die Flasche Badezusatz auf den Schreibtisch.
    Valente streckte die Hand aus. Katinka warf ihm einen warnenden Blick zu, während sie eine Box mit Einweghandschuhen aus dem Schreibtisch nahm.
    »Nur hiermit anfassen.«
    Valente zog sich zwei Handschuhe über und schraubte die Flasche auf.
    »Wir müssen sie ausleeren.«
    »Wartet mal.« Anja nahm sie ihm ab. Sie schnupperte an der Flüssigkeit wie ein Hase. Schwenkte die Flasche vorsichtig. Stellte sie weg und betrachtete den Verschluss. Beide Schüler schrien gleichzeitig auf.
    »Was ist?«, fragte Katinka, und Niedorf beugte sich aufgeregt vor.
    »Schaut!« Anja deutete mit dem kleinen Finger in den Verschluss. »Seht ihr die Buchstaben? Von innen an den Deckel gepinselt. Ein wenig verwischt. Haben Sie eine Lupe?«
    Klar, ich bin Sherlock Holmes, dachte Katinka schlecht gelaunt. Aber sie hatte eine. Anja klebte fast mit der Nase an dem Verschluss.
    »Valente, schreib mit!«
    Katinka schob ihm Notizblatt und Stift zu.
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    »Priem?« Niedorf bekam Glupschaugen vor Überraschung. »Wieso Priem? Hannes kaut keinen Tabak, und er raucht auch nicht.«
    »Unsinn. Darum geht’s nicht«, sagte Anja mit vor Aufregung roten Wangen. »Das ist ein Geheimtext.«
    »Na, klasse!«, schnaubte Niedorf. »Ihr tut für meinen Geschmack ein wenig zu größenwahnsinnig herum mit eurer Rätselei.«
    »Was meinst du, Valente. Ein offener Code?«, fragte Anja cool.
    Der Junge nickte; fischte eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche.
    »Was heißt das?«, fragte Katinka. Sie kramte in ihrem Schreibtisch nach einer frischen Tüte Saurier.
    »Ein offen dastehender, harmloser Text enthält die eigentliche Nachricht.« Wie wild unterstrich Valente Buchstaben, strich welche aus. Schließlich schob er Katinka den Zettel hin und zündete seine ›Pall Mall‹ an.
    ESSSINDODROJGENDIMSEPIEÜL
    »Aaaaha«, machte Katinka. »Könnt ihr mich aufklären?«
    »Ein Akrostichon«, sagte Anja und tippte mit dem Finger auf das Blatt. »Nur die Anfangsbuchstaben der Wörter aus dem Satz oben zählen.«
    »Aber dabei kommt Blödsinn raus«, regte Katinka sich auf. Sie war müde. Erschöpfung stülpte sich über sie wie ein Poncho.
    »Hannes hat Nieten eingebaut.« Valente wies auf den Geheimtext. »Streichen Sie jeden vierten Buchstaben raus. Er bedeutet nichts. Dann haben Sie den Lösungssatz.«
    Katinka fuhr sich über die Stirn. Am liebsten hätte sie die drei Besucher sitzen lassen und wäre nach Hause gegangen, um sich ins Bett zu legen. Die Prellung am Bauch meldete sich. Jeder Atemzug schmerzte.
    »ESSINDDROGENIMSPIEL«, buchstabierte sie.
    Ungläubig, dass sie immer noch nicht auf den Punkt kam, schnappte Anja sich den Stift und schrieb:
    es sind drogen im spiel
    »Es sind Drogen im Spiel. Das ist Hannes’ Botschaft.«
    Charly Niedorf kratzte sich am Kopf.
    »Drogen im Spiel? Wie sollen wir das verstehen?«
    Katinka rieb sich die Schläfen. Sie durften nicht zu geradlinig denken. Knapp nebenraus denken, so nannte ihr Vater das und entwarf als Architekt auf diese Weise seine futuristischen Formen.
    »Hannes hat das Bad mit Latschenkieferduft eingelassen, um uns darauf zu bringen, die Flasche mit dem Badezusatz näher anzuschauen. Er hatte Zeit, seine Flucht vorzubereiten. Wenigstens zehn Minuten, würde ich sagen«, erklärte Katinka. Neue Kraft durchflutete sie. Das hier war ein Hinweis. Und womöglich kein so magerer, wie es zunächst den Anschein hatte. Drogen.
    »Aber Hannes hat nichts mit Drogen zu tun.« Verunsichert sah Niedorf die Freunde seines Sohnes an. »Oder doch?«
    »Hat er nicht«, beruhigte Valente ihn. »Er hat etwas entdeckt. Diese Sache, die er entschlüsselt hat, weist auf Drogen. Das hat er vielleicht nicht gleich gemerkt. Erst später, als er schon abgetaucht war.«
    »Hannes hat seine Zahnbürste nicht mitgenommen«, sagte Katinka. »Kann er vergessen haben. Oder der Verfolger kam schneller, als er erwartet hatte. Deshalb musste er los. Allerdings hatte er Zeit, seinen Laptop mitzunehmen. Emil Fürlitzer hat einen Fluchtweg über das Dach entdeckt. So machte er sich unerkannt aus dem Staub.«
    »Den Laptop kann auch der Einbrecher geklaut haben«, gab Valente zu bedenken.
    »Aber wenn er in Sicherheit ist, weshalb meldet er sich nicht?«,

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