Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
Vom Netzwerk:
wagte nicht, eines davon anzuhalten oder ein Taxi zu mir zu winken. Im Moment war neben mir sogar ein nasses Opossum attraktiv. Und roch auch besser.
    Ich entdeckte vor mir das Neonschild eines dieser Riesensupermärkte, die alles verkauften und überall in der Stadt verteilt lagen wie Pickel auf dem Gesicht eines Teenagers. Eines von Mab Monroes vielen Unternehmen. Zum ersten Mal war ich glücklich, ein so unübersehbares Zeichen des kapitalistischen Amerikas zu entdecken. Der Aufprall auf dem Wasser hatte alle Messer von meinem Körper gerissen, und ich brauchte neue Waffen, um Fletcher und Finn zu retten. Zusätzlich benötigte ich trockene Klamotten und Schuhe, oder ich lief Gefahr, mir eine Unterkühlung einzuhandeln. Trotz meines Dauerlaufs klapperten meine Zähne, und meine Hände zitterten vor Kälte. Es war schwer, jemanden zu erstechen, wenn die Finger zu taub waren, um überhaupt ein Messer zu halten. Aber sosehr ich die Idee einer Verzögerung auf meinem Weg zu Fletcher und Finn auch hasste, ich brauchte ein bisschen Ausrüstung, bevor ich sie suchen ging.
    Oder wir waren alle tot.
    Ich schlurfte auf den Supermarkt-Parkplatz und hielt auf die Gartenabteilung im Außenbereich zu, die bis auf ein paar verblühende Stiefmütterchen und einen Sack Rindenmulch, der nicht verkauft worden war, vollkommen verlassen dalag. Ich schob mich über die niedrige Mauer aus Betonsteinen, die den Bereich vom Parkplatz trennte. Reihen von Rechen und Laubbläsern hingen an behelfsmäßigen Hartfaserwänden, und es roch nach Dünger. Die Tür zum Laden selbst war noch geöffnet, und ich eilte hinein. Überall um mich herum klingelte und piepte der billige Beton des Gebäudes wie eine Registrierkasse.
    Neben dem Eingang stand ein leerer Einkaufswagen, der von irgendeinem launischen Kunden dort abgestellt worden war. Ich schob das quietschende Vehikel bis zur Damenabteilung und schnappte mir die ersten Klamotten, die aussahen, als könnten sie mir passen. Jeans. BH . Unterhose. Langärmliges schwarzes Shirt. Dazu passende Fleecejacke. Socken. Stiefel. Eine schwarze Baseballmütze mit einer eingestickten, roten Schlüsselblumenrune. Das Symbol für Schönheit. Als ob das die wenig feminine Wirkung einer Baseballkappe retten könnte …
    Mein nächster Halt war die Drogerie, wo ich mir eine antibiotische Salbe, Verband, hoch dosierte Aspirin und weitere medizinische Hilfsmittel holte. Ich sauste auch kurz in der kosmetischen Abteilung vorbei und schnappte mir ein Deo, in der Hoffnung, damit den infernalischen Fischgeruch zu bekämpfen, der nach wie vor von mir ausging. Dann ging ich in den Bereich für Outdoorbekleidung und warf ein paar chemische Wärmeakkus in den Wagen. Mein letzter Halt galt der Küchenabteilung. Ein ansehnliches Sortiment großer Messer landete in meinem Einkaufswagen.
    Ich schob den Wagen zur Selbstbedienungskasse am Eingang des Ladens, fischte eine Kreditkarte mit falschem Namen aus meiner nassen Weste und bezahlte alles. Die Angestellte, die in der Nähe der Kassen Aufsicht hatte, warf mir nur einen gelangweilten Blick zu, bevor sie sich wieder ihrem Magazin zuwandte. Da ich nur nass und durchgefroren war und nicht zugedröhnt und verzweifelt auf der Suche nach Blut wie viele Vampir-Nutten, die spätnachts einkauften, war ich ihre gesteigerte Aufmerksamkeit einfach nicht wert.
    Ich trug meine Einkäufe in die Kundentoilette im hinteren Teil des Ladens, verschloss die Tür und zog meine nassen Klamotten aus. Die ganze Zeit über zitterte ich. Mit dem medizinischen Material, das ich gerade gekauft hatte, säuberte ich die Wunden an meiner Schulter und meinem Oberarm, versiegelte sie mit Sprühverband und umwickelte beide Stellen mit Gaze. Die Verletzungen pulsierten nach der Behandlung zwar immer noch, aber sie waren nicht tief genug, um genäht werden zu müssen. Die Kugel hatte meine Schulter nur gestreift, nicht durchschlagen.
    Natürlich hätte ich auch zu Jo-Jo gehen können, damit sie sich um mich kümmerte. Ein paar Minuten bei der Luftelementar-Heilerin, und ich hätte mich gefühlt, als hätte ich ein paar Wochen in einem schicken Kurhotel verbracht. Aber die Zeit hatte ich einfach nicht.
    Nicht, wenn ich Fletcher und Finn erreichen wollte, bevor sie tot waren.
    Ich versuchte noch einmal, Vater und Sohn zu erreichen, während ich mich mit dem Deo einsprühte, in die trockenen Klamotten stieg und die Aspirin zerkaute. Keine Antwort.
    Ich riss die Verpackung der Wärmeakkus auf, knickte sie in der

Weitere Kostenlose Bücher