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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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zum dritten Mal zustach, war er schon tot.
    »Arroganter Schnösel«, murmelte ich, während ich auf die Beine kam. »Du hättest mich einfach erschießen sollen, statt dich selbst tot zu quatschen.«
    Brutus’ Körper zuckte ein letztes Mal, als wollte er mir zustimmen.
    Ich trat schnell über ihn hinweg und sammelte die Waffen ein. Denn mit einer Sache hatte Brutus recht. Ich musste Gordon Giles’ Leben retten, statt ihn umzubringen, wenn ich mich selbst retten wollte.
    Ich stopfte die Armbrust zurück in den Instrumentenkoffer, raste die Stufen der Galerie nach unten und drängte mich durch die Tür in den Flur. Meine verletzte Schulter knallte dabei gegen den Türrahmen, und ich sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. Angeschossen zu werden, selbst wenn es nur ein Streifschuss war, fühlte sich immer an, als hätte mir jemand einen glühenden Schürhaken ins Fleisch gerammt. Als hätte ein Feuerelementar seine Hände auf mich gelegt und seiner zündenden Magie freien Lauf gelassen. Aber ich ignorierte den Schmerz. Unangenehme Empfindungen auszuklammern, zu lernen, wie man sie ausblendete und einfach weitermachte, war eines der ersten Dinge gewesen, die Fletcher mir beigebracht hatte.
    Fletcher. Meine Gedanken flogen zu ihm. Er steckte mit in der Sache drin. Wenn mir Brutus’ Auftraggeber den Tod von Gordon Giles anhängen wollte, war der nächste Punkt auf seiner To-do-Liste, Fletcher umzubringen. Sie konnten es sich nicht leisten, ihn am Leben zu lassen. Genau wie Finnegan Lane. Ich musste zu ihnen. Bald.
    Ich ließ den Cellokasten neben der geöffneten Galerietür fallen, eilte durch das Stockwerk mit den Büros und trat nur Sekunden später auf die Treppe hinaus. Ich raste die Stufen in den ersten Stock hinunter. Bis zur Pause waren es noch mehrere Minuten. Noch war niemand auf den Gängen unterwegs, und ich hatte freie Bahn zu Gordon Giles’ VIP -Loge. Ich konnte keine Leute brauchen, die anfingen zu schreien, wenn sie mitbekamen, dass eine ganz in Schwarz gekleidete Frau mit einem blutigen Messer in der einen und einem noch blutigeren widerhakenbewehrten Bolzen in der anderen Hand hier herumrannte.
    Vor mir erschien ein Mann wie aus dem Nichts, öffnete die Tür zur Loge und trat hinein. Brutus’ Helfer. In diesem Moment ging mir auf, dass er nicht nur Giles umbringen würde. Wenn die Fährte enden und es keine Zeugen geben sollte, musste auch Donovan Caine sterben. Giles umzubringen und mir die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben war eine Sache, aber ich brauchte definitiv keinen weiteren toten Polizisten in meinem Portfolio. Besonders nicht einen so ehrlichen wie Caine, der in Ashland so etwas wie ein Volksheld war. Die Cops, selbst die korrupten, würden Druck auf jeden ausüben, um Caines Killer zu fangen. Der unersättliche Appetit der Medien und der öffentliche Druck würden sie dazu zwingen. Donovan Caine und Gordon Giles mussten diesen Abend unbedingt lebend überstehen.
    Ich lief schneller und stürmte durch die Tür. Gordon Giles kauerte halb auf, halb vor seinem Stuhl, die Augen in Panik und Angst weit aufgerissen. Donovan Caine stand hoch aufgerichtet da. Ganz offensichtlich war er stinkwütend.
    Der Mann mit der Pistole drehte sich um, als er hörte, wie die Tür sich öffnete. Ich trat vor und rammte ihm meine Faust ins Gesicht. Seine Nase knirschte unter meinen Knöcheln, und Blut spritzte auf die von Vorhängen bedeckten Wände. Der Mann fluchte und stolperte nach hinten. Ich nutzte seinen eigenen Schwung, um ihn herumzuwirbeln, zu mir zu ziehen und meinen rechten Arm um seinen Hals zu legen. Meine Klinge lag an seiner Kehle.
    »Niemand bewegt sich, oder er stirbt!«, zischte ich.
    Er würde sowieso sterben, aber das mussten sie nicht wissen. Gordon Giles rührte keinen Muskel. Donovan Caines Hand glitt zu dem Holster an seiner Hüfte. Cowboy.
    Der Möchtegern-Killer wand sich und versuchte, meinen Griff zu lösen. Wieder flackerten heiße Schmerzen durch meine Schulter, aber ich biss die Zähne zusammen und verdrängte sie. Dann drückte ich das Messer ein wenig fester gegen seine Kehle, um ihn von weiteren Bewegungen abzubringen.
    »Für wen arbeitest du?«, knurrte ich ihm ins Ohr.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.« Schweiß rann über seinen Nacken und verband sich mit meinem eigenen. Er stank nach Knoblauch.
    »Schwachsinn. Du bist angewiesen worden, Giles zu töten, falls ich es nicht tue.«
    Giles keuchte, und sein Frettchengesicht wurde bleich. Donovan Caine

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