Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
Stoff gerade so seinen Kopf ausmachen. Für einen Moment fragte ich mich, ob der Detective wohl nackt schlief. Heiß … Wenn es wirklich so war, hätte ich gern einen Blick riskiert.
Finn deutete auf etwas neben dem Sofa. Ich lehnte mich weiter vor. Eine der Pistolen des Detectives lag in Reichweite. Ich runzelte die Stirn. Trotz unseres Waffenstillstandes vertraute mir Caine nicht. Was glaubte er, was ich vorhatte? Mich mitten in der Nacht zu ihm schleichen und ihn in meinen eigenen vier Wänden abmurksen? Ich war skrupellos, aber nicht dämlich!
Ich ging zu Finn. Die Mittagssonne drang durch die Vorhänge und beleuchtete sein Gesicht, das dem seines Vaters so ähnlich war. Ich lehnte mich vor und verwuschelte ihm die walnussbraunen Haare.
»Wofür war das denn?«, murmelte Finn leise, während er sorgfältig seine Haare wieder glättete.
»Einfach so«, antwortete ich, bemüht, die Gefühle zu verstecken, die meine Stimme rau machten. »Frühstück?«
»Omeletts. Definitiv Omeletts. Vielleicht auch Pfannkuchen?«, fragte Finn.
Ich wuschelte ihm wieder durch die Haare, ging in die Küche und machte mich an die Arbeit. Ich holte die Eier aus dem Kühlschrank, außerdem Käse, Milch und Butter. Im Tiefkühlschrank warteten einige Tüten mit gefrorenen Erdbeeren, und ich barg sie aus den eisigen Tiefen. Mehl, Zucker, Fett und Pfeffer kamen aus den Schränken. Wieder einmal beruhigte mich das Kochen. Ich schnitt Tomaten, Zwiebeln, grüne Paprika und Schinken, um meine Southwestern Omeletts damit zu füllen. Die Beeren landeten zum Auftauen in der Mikrowelle. Buttermilch mit Mehl und einem Hauch von Zucker bildete den Grundteig für meine Pfannkuchen.
Das Klappern der Pfannen weckte den Detective. Mit einem leisen Stöhnen setzte Donovan Caine sich auf. Die Decken fielen zur Seite und enthüllten dieselben Jeans und dasselbe T-Shirt, das der Detective schon gestern getragen hatte. Also schlief er nicht im Adamskostüm. Eigentlich eine Schande.
Caine runzelte die Stirn, als wäre ihm nicht ganz klar, wo er war. Sein Blick fiel auf mich, und sofort blitzten das Wissen und die Erinnerungen an gestern Nacht in seinen Augen auf. Sein Blick schoss zu Finn, dann zurück zu mir. Er entspannte sich nicht.
»Morgen«, sagte ich, während ich einen der Erdbeerpfannkuchen wendete.
Der Detective grunzte nur etwas Unverständliches. Caine rollte sich vom Sofa und stolperte in die Küche. Er lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und starrte die blubbernde Kaffeemaschine an wie ein männlicher Teenager eine Stripperin.
»Tasse?«, murmelte er.
Ich öffnete eine Schranktür und gab ihm einen weißen Becher. Unsere Hände berührten sich. Wieder einmal schoss seine physische Präsenz geradezu durch mich hindurch. Meine Brustwarzen wurden hart, und ein angenehmes Gefühl begann zwischen meinen Beinen zu pochen. Aber Donovan Caine war zu sehr auf Kaffeeentzug, um es zu merken oder ähnlich zu reagieren.
Der Detective setzte sich neben Finn an den Tisch und starrte mit verquollenen Augen in seine Tasse. Nach ein paar Minuten war er so weit, sich seinem Kaffee nicht nur über die Nase zu nähern. Der Detective blinzelte und nahm einen Schluck.
»Bäh!« Fast hätte er die Flüssigkeit in seinem Mund wieder ausgespuckt. »Was zum Teufel ist das? Gift?«
»Nein, Malzkaffee.« Finn hob seine eigene Tasse. »Davon kriegen Sie Haare auf der Brust!«
Caine verzog das Gesicht, trank aber weiter. Und nach ein paar Minuten holte sich der Detective sogar eine zweite Tasse.
Als die Pfannkuchen goldbraun waren, legte ich sie zusammen mit mehreren Omeletts auf eine Servierplatte. Teller, Besteck und Servietten landeten auf dem Tisch, zusammen mit einem Krug Orangensaft. Wieder einmal nutzte ich meine Eismagie, um die Kanne zu kühlen. Caine sagte nichts dazu, aber er hielt die Augen unverwandt auf mich gerichtet. Kühl und abschätzend.
Alle nahmen sich etwas zu essen. Caine, der immer noch misstrauisch war, wartete, bis Finn und ich die erste Portion vertilgt hatten. Doch sobald er einmal angefangen hatte, aß der Detective mehr als wir beide zusammen.
»Das ist wirklich gut«, sagte Donovan Caine mit vollem Mund, während er seinen dritten Erdbeerpfannkuchen in Angriff nahm.
»Sie klingen überrascht«, meinte ich.
Er zuckte mit den Achseln. »Ich hatte einfach nicht geglaubt, dass eine Auftragsmörderin so gut kochen könnte.«
»Nun, ich habe viel Übung mit Messern. Man könnte sagen, ich bin multitaskingfähig.«
Der Detective
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