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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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gerade bis zur Mitte der Oberschenkel ging. Ein Paar enge Stiefel mit Pfennigabsätzen reichten ihr bis zum Knie.
    Mehr als ein Gast – gleich ob Mann oder Frau – hielt Roslyn an und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Aber die Vampirin lächelte jedes Mal höflich und lehnte die Einladungen ab. Ihre Tage als Prostituierte waren vorüber, und sie stand nicht länger auf der Karte. So viel zu den Freuden des Managements.
    Nach einer Minute spürte Roslyn, dass ich sie anstarrte. Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, um mir zu sagen, dass Carlyle noch nicht da war. Ich stieß Finn an.
    »Da ist dein Mädchen«, sagte ich über den Lärm der Musik hinweg. »Leiste ihr Gesellschaft. Wenn sie Chuckie C. entdeckt und ihn in sein Privatzimmer führt, ruf mich auf dem Handy an.«
    Finn nickte, bereits auf dem Weg zu Roslyn.
    »Und jetzt?«, fragte Caine.
    Ich deutete mit dem Kopf zur Bar. »Lassen Sie uns einen Drink holen. Wir können es uns genauso gut gemütlich machen, während wir warten.«
    Wir bahnten uns unseren Weg durch die Menge, umrundeten die Tanzfläche und setzten uns an den Tresen. Von Nahem war die Eisskulptur noch beeindruckender und von so viel Elementarmagie durchdrungen, dass sie sanft bläulich pulsierte. Die Macht floss wie Wasser, das aus einem Hahn tropft, aus dem Barkeeper, obwohl er gerade genug seiner Magie einsetzte, um das Eis vom Schmelzen abzuhalten. Seine Kontrolle war eindrucksvoll. Tief in mir kribbelte meine eigene schwache Eismagie antwortend.
    Der Barkeeper legte Servietten auf den kalten Tresen vor uns. »Was kann ich euch bringen?«
    »Ich hätte gerne einen Gin on the rocks«, sagte ich.
    Donovan Caine zog eine Augenbraue hoch. »Soll das ein Witz sein? Oder ein Klischee?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ist mir egal, ich mag Gin. Was wollen Sie?«
    »Einen Scotch pur.«
    Der Barkeeper wandte sich ab und machte sich an die Arbeit. Caine drehte sich auf seinem Stuhl, um die Vorgänge im Klub zu beobachten. Ich legte das Kinn auf die Hand und musterte ihn. Schwarze Haare, goldene Augen, durchtrainierter Körper. Kein gut aussehender Mann im klassischen Sinne, aber das athletische Gesamtpaket mit dieser Extraportion Barschheit sprach mich sehr an.
    Donovan Caine mochte mich ja hassen, mochte verabscheuen, was ich beruflich tat, wie mühelos ich tötete. Aber der Detective fühlte sich ebenfalls zu mir hingezogen. Ich hatte es schon an diesem ersten Abend auf dem Balkon der Oper bemerkt. Dann noch einmal im Cake Walk. Und früher am heutigen Abend, als ich meinen Joghurt gegessen hatte. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Noch nicht einmal zehn. Wahrscheinlich würden wir eine Weile warten müssen, bis Charles Carlyle auftauchte. Und ich hatte schon einige Ideen, wie wir die Zeit verbringen konnten.
    Der Barkeeper stellte die Drinks vor uns. Ich schob ihm über den Tresen einen Fünfziger zu. Caine kippte seinen Scotch in einem Zug, und ich machte dasselbe mit meinem Gin. Die kalte Flüssigkeit rann wie ein glühender Lavastrom meine Kehle hinab, um sich dann in meinem Magen in süße beruhigende Wärme zu verwandeln.
    Ich schob mein leeres Glas von mir und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Detective zu. Ich saugte mich mit meinem Blick an seiner leicht schiefen Nase fest, dem ausdrucksstarken Kinn, dem gleichmäßigen Klopfen des Pulsschlages an seinem Hals. Donovan fühlte, dass ich ihn anstarrte, entdeckte die Hitze in meinem Blick. In seinen Augen blitzte eine Antwort auf, obwohl er versuchte, sie zu unterdrücken.
    »Warum schauen Sie mich so an?«
    Ich legte den Kopf schräg und lächelte. »Ich glaube, das wissen Sie.«
    »Nein, weiß ich nicht. Warum erzählen Sie es mir nicht?«
    Mein Lächeln wurde breiter. »Warum zeige ich es Ihnen nicht einfach?«
    Ich lehnte mich vor, fing sein Gesicht mit meinen Händen ein und drückte meine Lippen auf seine.
    Es war nicht gerade der süßeste oder romantischste aller Küsse, aber ich genoss das Gefühl seiner Lippen auf meinen, selbst wenn er es nicht so empfand. Er schmeckte nach dem Scotch, den er gerade getrunken hatte – heiß, würzig, süß und salzig zugleich. Sein Aroma erfüllte meine Sinne. Sauber wie Seife. Der Geruch hing an ihm, als wäre er in seine Haut eingezogen. Lecker.
    Ich berührte seine Lippen mit meiner Zunge und bemerkte, wie er erstarrte. Der Detective entzog sich mir nicht, aber er hielt den Mund geschlossen und seine Zunge im Mund. Eigentlich eine Schande.
    »Kommen Sie schon,

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