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Spione, die die Welt bewegten

Titel: Spione, die die Welt bewegten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Reitz
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umgehend Hilfe geschickt hatte.
    Gegen Attentäter, die von Rom möglicherweise in sein Lager eingeschleust worden waren, schützte sich Hannibal durch ein wechselndes
     Rollenspiel. Er trug Perücken, gab sich manchmal alt und manchmal jung aussehend und wechselte ständig die Kleidung. Einfache
     Soldaten konnten oft nicht erkennen, dass sie ihrem Feldherrn gegenüberstanden.
    In der Poebene kam es zu verschiedenen für Hannibal siegreichen Schlachten. Am Fluss Ticinus wurde ein römisches Heer hauptsächlich
     von der Reiterei Karthagos vernichtend geschlagen. Dabei zeigte es sich, dass die verantwortlichen römischen Feldherren relativ
     leicht in Fallen liefen und auch der Kriegslist erlagen. Für eine weitere Schlacht hatte Hannibal einen Köder ausgeworfen.
     Der römische Feldherr Longus wollte vor dem Ende seiner Amtszeit unbedingt einen Sieg erringen und ließ sich von Hannibal
     aus seinem befestigten Lager herauslocken. Es kam zur Schlacht an der Trebia, die ebenfalls für die Römer verloren ging. Hannibal
     hatte nun die Poebene in seiner Hand und zog mit |46| seinem Heer weiter. Beeindruckt von dem Sieg, schlossen sich ihm neue Verbündete an. Dann wurden die Römer bei der Schlacht
     am Nordufer des Trasimenischen Sees geschlagen. Hannibal hatte vorgetäuscht in Richtung Rom zu marschieren und der römische
     Feldherr Flaminius war ihm mit seinem Heer überstürzt gefolgt. Nach diesem Sieg erklärte Hannibal seinen Verbündeten, dass
     Italien von nun an von der Vorherrschaft Roms befreit sei. Ein beliebter Täuschungstrick von Hannibal war, römische Deserteure
     gegen eine hohe Belohnung seinem eigenen Heer vorausmarschieren zu lassen. Er wollte den unverdächtigen Eindruck erwecken,
     dass es sich bei ihnen um die Vorhut eines römischen Heeres handelte. Häufig hielt Hannibal sein Heer in Tälern und Schluchten
     versteckt, während Patrouillen die Umgebung durchkämmten. Oft waren er selbst und einige seiner Offiziere als Händler verkleidet,
     um die Gegend zu erkunden und gleichzeitig die Stimmung der Truppen zu notieren.
    Nach seinen Siegen marschierte Hannibal entlang der Adria weiter, um die zentrale römische Versorgungsbasis Cannae (nördlich
     des heutigen Bari) anzugreifen. Dort schlug er im Sommer 216 v. Chr. eine Schlacht, die als eine in der Kriegsführung neue
     und gewaltige Kesselschlacht in die Weltgeschichte einging.
    „Hannibal ante portas“
    Rom war durch diese Serie von Niederlagen geschockt und zog alle verfügbaren Kräfte zusammen. Hannibal sollte nun endgültig
     in einer Entscheidungsschlacht besiegt werden. Die Anstrengungen Roms waren gewaltig, denn es gelang, eine Armee von rund
     80   000 Mann zu mobilisieren. Roms Truppen waren den Karthagern zahlenmäßig weit überlegen, doch die römischen Feldherren Paullus
     und Varro konnten in ihren militärischen Qualitäten Hannibal nicht das Wasser reichen. Bei Cannae sollte es zur Entscheidungsschlacht
     kommen.
    Hannibal stellte sein Heer in einer konvexen, halbkreisförmigen Schlachtordnung auf. In der Mitte waren die Fußtruppen platziert
     und an den beiden Flügeln die Reiterei. Hannibals Reiterei griff an, um die gewaltigen Massen der römischen Fußtruppen in
     Bewegung zu setzen. Die Reihen der römischen Fußsoldaten griffen an und drückten, wie von Hannibal erwünscht, die halbkreisförmig
     aufgestellten karthagischen Fußsoldaten in eine konvexe Schlachtordnung. Die römischen Feldherren nahmen dabei nicht wahr,
     dass sie eingekesselt wurden. Die Flanken der karthagischen Fußsoldaten bewegten sich dabei nach vorne, standen plötzlich
     seitlich der Römer und begannen sie einzukesseln. Die vorzügliche Reiterei Hannibals schoss zunächst vorwärts gegen die römische
     Reiterei, besiegte und vertrieb sie, um dann wieder zurückzukehren und die Römer von hinten anzugreifen. Die römischen Truppen
     waren nun eingekesselt und wurden vernichtend geschlagen. Rom hatte seine besten Legionen verloren, und rund 45   000 Fußsoldaten sowie rund 2700 Reiter sollen bei Cannae |47| getötet worden sein. Die Verluste Hannibals lagen bei etwa 7000 Soldaten. Bei den Römern machte sich nach dieser Katastrophe
     Panik breit. Sie hatten plötzlich nicht mehr genügend Truppen und hielten sich, im Falle eines erneuten Angriffs, für wehrlos.
     Der Schreckensruf „Hannibal ante portas!“, „Hannibal vor den Toren!“, hallte sofort bis nach Rom.
    Einige von Hannibals Feldherren rieten sogleich, die Gunst des

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