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Spione, die die Welt bewegten

Titel: Spione, die die Welt bewegten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Reitz
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grandiosen Sieges zu nutzen und nach Rom zu marschieren. Doch
     Hannibal befolgte den Rat nicht. Seine Truppen waren ebenfalls geschwächt worden, und er war nicht sicher, ob die Kräfte noch
     ausreichten, eine gut befestigte Stadt erfolgreich zu belagern. Er suchte eine politische Lösung und wollte Rom isolieren.
     Seine Hoffnung war, dass Rom nach einer solchen katastrophalen Niederlage seine innere Stärke verlieren und zerfallen würde.
     Diese Hoffnung war jedoch die größte Fehleinschätzung, die Hannibal im Verlauf des Krieges unterlief. Zunächst war die Hoffnung
     berechtigt, denn inzwischen fielen immer mehr römische Bundesgenossen ab und liefen zu ihm über. Nur ein Kerngebiet und verschiedene
     griechische Städte blieben noch bei Rom. Die römische Flotte aber war unbeeinträchtigt und immer noch voll funktionsfähig.
    Der Geheimdienst Hannibals leistete nun wieder ganze Arbeit. Sein wichtigstes Argument war die jetzt offensichtliche Schwäche
     Roms. Zwei Bürger von Syrakus, die gleichzeitig auch das karthagische Bürgerrecht besaßen, waren bereits lange vorher als
     Spione in der Stadt platziert worden und konnten Einfluss gewinnen. Nach dem Sieg konnten sie Syrakus bewegen, im Jahre 214
     v. Chr. mit Karthago eine Allianz einzugehen. Ähnlich erfolgreich verlief die Geheimdienstarbeit auch in Tarent. Die römische
     Besatzung wurde listenreich ausgetrickst und die Stadt Hannibal übergeben. Kurz vorher hatte sich bereits im Jahre 215 v.
     Chr. außerhalb von Italien Makedonien der Allianz mit Karthago angeschlossen.
    Doch Rom war zäh, gab sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen und konnte sich wieder regenerieren. Alte römische Tugenden, die
     die Stadt groß gemacht hatten, begannen sich in der Zeit der größten Bedrohung zu bewähren. Neue Legionen wurden ausgehoben
     und gegen Hannibal eine neue Kriegsstrategie ausgearbeitet. Eine große Feldschlacht konnte sich Rom gegen Hannibal nicht mehr
     leisten und ging deshalb in einen Kleinkrieg über. Die römischen Truppen verschanzten sich in Festungen, die Hannibal nicht
     ohne weiteres erobern konnte. Das Heer der Karthager sollte langsam geschwächt werden, was mit der Zeit immer besser gelang.
     Die Karthager wurden durch diese Strategie in Süditalien gebunden und isoliert. Auch hatten die römischen Feldherren aus ihren
     Fehlern gelernt und fielen immer seltener auf Hannibals militärische Tricks herein. Im Jahre 211 v. Chr. konnte Rom sogar
     die Stadt Capua wieder zurückgewinnen. Um die römischen Truppen von der Belagerung abzulenken, hatte Hannibal extra einen
     Scheinangriff auf Rom eingeleitet, doch der Trick half nichts, die Belagerung wurde fortgesetzt.
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Rom schlägt zurück
    Zur Aufgabe seines Feldzuges in Italien wurde Hannibal erst durch die Erfolge des römischen Feldherrn Publius Cornelius Scipio
     in Spanien und später in Karthago selbst gezwungen. Rom hatte erkannt, dass der Nachschub für Hannibals Heer aufgrund der
     großen Entfernung sowie der römischen Seeherrschaft Schwachpunkte zeigte und schickte deshalb eigene Truppen nach Spanien.
     Sie sollten dort weitere karthagische Kräfte binden und den Nachschub stören. Der Durchbruch gelang, als Scipio im Handstreich
     schließlich Neu-Karthago, die Hauptstadt des spanischen Teils von Karthago, erobern konnte. Zuletzt wurde Rom so stark, dass
     die spanischen Gebiete völlig für Karthago verloren gingen und seine Truppen nach Nordafrika zurückkehrten. Nun wurde die
     Wende des Krieges eingeleitet, denn gleichzeitig konnte Scipio Verbündete von Karthago auf seine Seite ziehen.
    Da Hannibal in Süditalien isoliert war, beschloss Scipio im Frühjahr 204 v. Chr. mit einem Heer von 25   000 Mann in Nordafrika, im Kernland von Karthago, zu landen. Es kam zu einer Schlacht, die durch die Kriegskunst von Scipio
     für Karthago verloren ging. Karthago bat nun um einen Waffenstillstand und rief Hannibal aus Italien zurück. Rom hatte nach
     diesen Erfolgen in Italien keine nennenswerten Feinde mehr und begann umgehend mit seinen abgefallenen Verbündeten abzurechnen.
     Mit rund 15   000 Mann seines einst so mächtigen Heeres landete Hannibal im Sommer 203 v. Chr. in Afrika. Er hatte sich weit mehr als 10
     Jahre in Italien aufgehalten und letztlich doch keine dauerhaften Erfolge erzielt.
    Kaum war der so erfolgreiche Feldherr wieder zu Hause in Afrika, entschlossen sich die Karthager weiterzukämpfen und der Waffenstillstand
     wurde aufgehoben. Im Jahre 202 v. Chr. kam

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