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Spione, die die Welt bewegten

Titel: Spione, die die Welt bewegten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Reitz
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weglaufen. Danach wurden Jagdhunde auf ihn gehetzt, die ihn zerrissen. Zuletzt bekam Iwan IV.
     allerdings vor seinen eigenen Schergen Angst. Er fürchtete die Kontrolle über sie zu verlieren und löste die Opritschniki
     1572 auf.
    Durch seine Willkürherrschaft und die zahlreichen Eroberungskriege hatte Iwan IV. ein großes Vermögen zusammengerafft. Jedoch
     traute er seinen engsten Mitarbeitern nicht. Seine bisherige Schatzkammer war ihm nicht sicher genug, und er entschloss sich,
     im Labyrinth des Kremls weitere gut gesicherte Schatzkammern bauen zu lassen. Ein Baumeister wurde beauftragt, an streng geheimen
     Orten und mit größter Verschwiegenheit neue Kammern anzulegen. Nach dem Ende der Arbeit wurde der Baumeister geblendet, damit
     er die geheimen Kammern nicht mehr finden und verraten konnte. Die Bauarbeiter ließ er durch seine Schergen umbringen. Die
     Männer, die sein Gold und seine Juwelen in die neuen Kammern gebracht hatten, wurden einfach eingemauert. Zuletzt wusste nur
     der Zar, wo seine Goldschätze aufbewahrt waren. Bis heute sind sie nicht gefunden worden.
    Nach Iwans IV. Tod folgte ihm 1584 sein Sohn Feodor I. auf den Thron. Doch Feodor war schwachsinnig, den eigentlichen Thronfolger
     hatte Iwan IV. in einem Wutanfall erschlagen. Boris Godunow, ein Schwager des neuen Zaren, übernahm deshalb die Regierungsgeschäfte.
     Den jüngeren Bruder von Feodor, |125| Dimitri, ließ angeblich Godunow ermorden. Zar Feodor I. besaß keine Kinder und Gudunow selbst wollte Zar werden, was ihm tatsächlich
     von 1598 bis 1605 gelang.
    Nach schweren Hungersnöten tauchte 1604 in Moskau überraschend ein Unbekannter auf, der sich Dimitri nannte und behauptete,
     der verschollene Sohn von Zar Iwan IV. zu sein. Er kam aus Polen und konnte mit der Unterstützung des Polenkönigs Sigismund
     rechnen. Der Geheimdienst von Zar Boris fand allerdings heraus, dass Zarewitsch Dimitri ein falscher Dimitri war. Der aus
     einem Kloster geflüchtete griechische Mönch gab nur vor, Dimitri zu sein. Die durch die Hungersnot geschockte Bevölkerung
     glaubte jedoch an ein Zeichen Gottes und machte den falschen Dimitri zum neuen Zaren. Im Land aber herrschten die Wirren und
     Intrigen sowie Mord und Totschlag weiter. Noch vor dem Ende seines ersten Herrschaftsjahres wurde Dimitri von einer aufgebrachten
     Menschenmenge erschlagen. Seine Leiche wurde verbrannt und die Asche mit einer Kanone in Richtung Polen geschossen, wo er
     hergekommen war. Da auch Boris Gudonow während dieser Zeit verstorben war, blieb der Zarenthron zunächst leer und Nachbarstaaten
     wollten ihn mit eigenen Kandidaten besetzen. Im Land ging es erneut drunter und drüber. Der Bojare Wassili Schujski versuchte
     mit Hilfe der Schweden Zar zu werden, was Polen nicht gefiel. Im Jahr 1610 rückten schließlich polnische Truppen in Moskau
     ein. Als Russland zu zerfallen drohte, rauften sich die letzten Vertreter des alten Hochadels, die das Massaker von Iwan IV.
     überlebt hatten, zusammen und ernannten einen polnischen Prinzen zum Zaren. Sie stellten dafür allerdings Bedingungen, die
     der polnische König nicht annehmen wollte. Gleichzeitig formierte sich Widerstand gegen die polnische Fremdherrschaft. Schließlich
     gelang es, eine Befreiungsarmee zusammenzustellen, die unter dem Kommando von Fürst Posharski die polnische Besatzung besiegte
     und 1612 Moskau besetzte. Im folgenden Jahr traf sich der große russische Ständerat (Zemskij Sobor) und ernannte den erst
     16-jährigen Michail Fjodorowitsch Romanow zum neuen Zaren. Er entstammte dem Dienstadel und war kein Mitglied des alten Hochadels.
     Zar Michail III. gründete eine neue Dynastie, die Romanows, die für rund 300 Jahre Russland beherrschen sollte.
    Die Romanows
    Unter den Romanows nahm die Fremdenfeindlichkeit am russischen Hof erstmals ab. Der neue Zar und seine Berater schätzten ausländische
     Fachleute und holten sie ins Land. Russland wurde durch diese Duldung fremder Einflüsse langsam europäisiert. Großen Wert
     wurde auf einen Geheimdienst gelegt, der möglichst früh Verschwörungen erkennen sollte. Zu den ausländischen Experten gehörte
     auch Arthur Dee aus England. Offiziell war Dee als Arzt und medizinischer Berater des Zaren angestellt. Inoffiziell gehörte
     er jedoch dem englischen |126| Geheimdienst an und überbrachte der englischen Regierung mit Hilfe von reisenden Kaufleuten Informationen über die politischen
     Entwicklungen in Russland. Der Nachfolger von Zar

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