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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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zurückdrehte.
    Ich schloss die Augen und machte tief ein- und ausatmend eine Bestandsaufnahme. Ich war unverletzt. Der Unbekannte mit der Pistole hatte mich nicht gesehen. Niemand hatte auf mich geschossen, und ich hatte mir nicht vor Angst in die Hose gemacht. Alles war gut.
    Okay, nicht alles war gut. Richard hatte offensichtlich seine Sachen gepackt, um zu verreisen. Diesen Schluss hatten sowohl der Unbekannte als auch ich gezogen. Wohin war er verreist? Und warum? Richard hatte mir nichts von einer Reise gesagt, und aus der Tatsache, dass ein bewaffneter Mann in sein Haus eingebrochen war, schloss ich, dass es sich nicht um einen sorgfältig geplanten Kurzurlaub im Club Med handelte. Versteckte er sich irgendwo? Steckte er in Schwierigkeiten? Nicht sehr wahrscheinlich. Schließlich hielt Richard es sogar für ethisch nicht vertretbar, ein Mittagessen mit mir als Spesen abzurechnen.
    Ich überlegte, ob ich die Polizei rufen sollte. Aber ich war mir nicht einmal sicher, ob ein Mann ein Verbrechen beging, wenn er in das Haus eines anderen einbrach und in seiner Unterwäsche wühlte. Eigentlich wusste ich ja nicht einmal, ob er wirklich eingebrochen war. Hatte ich die Tür auch wirklich hinter mir ins Schloss fallen lassen? Ich war mit den Gedanken woanders gewesen und hatte nicht darauf geachtet.
    Gott, hoffentlich war Richard nichts passiert. Aber was, wenn doch? Was würde das fü r … für das Ausbleiben meiner Periode bedeuten? Wieder spürte ich, wie Schwangerschaftsübelkeit, von der ich nicht wusste, ob es eine war, in mir hochstieg. Ich schwor bei Gott, wenn Richard sich nur auf den Bahamas vergnügte, würde ich ihn umbringen.
    Meine Handtasche klingelte. Ich schrak so heftig zusammen, dass ich beinahe ans Autodach gestoßen wäre. Adrenalin pumpte durch all meine Glieder. Ich steckte die Hand in meine Tasche und klappte mein Motorola auf. Die Nummer meiner Mutter erschien auf dem Display. Wenn es jemand anders gewesen wäre, wäre ich nicht drangegangen. Aber wie ich meine Mutter kannte, würde sie die Nationalgarde nach mir ausschicken, wenn ich nicht nach dem vierten Klingeln abnahm.
    »Hallo?«
    »Maddie, du hast es doch nicht vergessen, oder?«
    »Natürlich nicht.« Ich dachte fieberhaft nach. Was hatte ich vergessen?
    »Gut. Denn wir haben für fünf Uhr reserviert, und Ralph sagt seinen letzten Termin ab, um auch dabei sein zu können.«
    Richtig. Ralph, von mir auch Stiefpapa genannt, der Inhaber von Fernando’s, dem angesagtesten Friseur auf dem Rodeo und bald mein Stiefvater. Ich war immer noch nicht zu hundertzehn Prozent überzeugt, dass Stiefpapa hetero war, aber zum Familienrabatt manikürt zu werden, ließ ich mir gern gefallen.
    Mom war Ralph begegnet, als sie nach sechsundzwanzig Jahren als Alleinerziehende die Freuden der Partnersuche im Internet für sich entdeckt hatte. Um sich für ihre große Rückkehr auf den Singlemarkt zu rüsten, war sie zu Fernando’s zu einer Rundumerneuerung gegangen, wo Ralph ihre Haare zu einem wahren Meisterwerk geschnitten, gestylt und gefärbt hatte. Nach drei Monaten Flirten beim Waschen, Schneiden, Legen hatte Mom zu ihrer Überraschung erfahren, dass Ralph nicht nur (angeblich) hetero war, sondern auch an mehr als an ihren Locken interessiert war. Kaum fünf Minuten später planten sie auch schon eine wunderschöne Hochzeit in Malibu, mit Blick auf den Ozean, Samstag in einer Woche. Ich würde die Brautjungfer sein, und heute Abend würde mich Mom mit einer der zahlreichen offiziellen Pflichten einer Brautjungfer betrauen: der Planung ihres Junggesellinnenabschieds.
    Ich überlegte kurz, ob ich mir einen Vorwand ausdenken sollte, um das Dinner ausfallen lassen zu können. Meine Hände zitterten immer noch. Obwohl mein Herz nicht mehr mit Formel-1-Geschwindigkeit schlug, spürte ich immer noch dieses nervöse Gefühl in der Brust, als würde jeden Augenblick etwas Schreckliches passieren. Aber wie ich meine Mutter kannte (siehe Stichwort Nationalgarde), würde mein Fernbleiben nur noch mehr Fragen nach sich ziehen, die ich nicht beantworten wollte. Also gab ich nach.
    »Richtig. Nein, ich komme. Halb sechs, oder?«
    »Fünf!«, schrie meine Mutter ins Telefon.
    »Stimmt, ja.« Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Vier Uhr siebenundvierzig. Um diese Zeit war auf der 134 viel Verkehr, aber ich konnte es gerade noch schaffen. »Ich bin dabei, ins Auto zu steigen, Mom. Ich treffe dich dort.«
    »Gut. Und komm nicht zu spät.«
    Ich tat so, als

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