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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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tröstend. „Er hat sonst immer nur voller Hochachtung über Sie gesprochen. Egal, was alles passiert ist, ich weiß, dass er Sie sehr … dass Sie ihm sehr wichtig waren.“
    Elizabeth tupfte ihre Augen mit der Serviette ab. „Vielen Dank, meine Liebe. Das ist sehr nett. Ich würde Ihnen ja gerne glauben, aber die Sachlage spricht dagegen.“
    „Hat er Sie öfter so böse angefahren?“, hakte Jack nach.
    „Nein, nie. Selbst wenn wir Streit hatten, blieb er immer fair und hat mich nie so heruntergemacht wie an diesem Abend. Deswegen war ich ja auch so verletzt. Ich habe ihm gesagt, dass er kein Recht hätte, mich so zu behandeln. Dann bin ich aus dem Büro gestürmt und wieder in den Fahrstuhl gestiegen. Auf der Fahrt nach unten hielt der Lift einmal an, und Brooke ist eingestiegen. Wir haben ein paar belanglose Worte gewechselt. Was genau weiß ich nicht mehr, dafür war ich zu aufgewühlt. Dann habe ich das Gebäude verlassen und bin direkt zu Cutter gefahren.“
    „Vielen Dank, Elizabeth“, sagte Jack.
    „Komisch“, warf Nikki plötzlich ein, „ich kann mich gar nicht erinnern, dass Charles etwas über einen Telefonanruf gesagt hätte.“
    „Entschuldigung“, fragte Elizabeth dazwischen, „wer bitte?“
    „Charles McDonough, der Police Detective, der in diesem Fall ermittelt.“
    „Ach so, ja, richtig.“ Sie verzog den Mund. „Der hat mir das Leben eine Zeit lang ganz schön schwer gemacht.“
    Jack lächelte mitfühlend. Auch ihn hatte Charles richtig in die Mangel genommen. „Elizabeth, haben Sie Charles gegenüber dieses Telefonat erwähnt?“
    Sie dachte einen Moment nach. „Nein, ich glaube nicht. Um ehrlich zu sein, ich hatte es selbst schon ganz vergessen, bis Sie mich eben danach gefragt haben.“
    „Nochmals vielen Dank. Sie haben uns sehr geholfen.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher“, erwiderte sie achselzuckend. „Irgendwas Weltbewegendes habe ich nun wirklich nicht erzählt.“
    Obwohl Jack sich der Witwe für ihre Hilfsbereitschaft sehr verbunden fühlte, wäre er nun am liebsten sofort aufgestanden und gegangen. Schließlich war sie trotz allem eine Kincaid. Und die Kincaids waren seine Feinde.
    Doch einfach so gehen, das konnte er nicht. Dafür hatte Elizabeth sich ihm gegenüber zu freundlich und anständig verhalten. Er war ihr etwas schuldig.
    „Dad hat einmal mit mir über Sie gesprochen“, begann er zögernd. „Ich war damals noch ein Teenager und hatte Schwierigkeiten, mit allem klarzukommen – die Beziehung meiner Eltern, die Weigerung meines Vaters, mich offiziell als Sohn anzuerkennen. Da habe ich Sie mit einem nicht sehr feinen Schimpfwort bedacht.“ Er lächelte entschuldigend. „Eins, das Sie wirklich nicht verdient hatten.“
    „Es sollte mich überraschen, wenn Reginald Ihnen nicht zugestimmt hat“, entgegnete Elizabeth verbittert.
    Jack musste schmunzeln. „Er hat mir eine Ohrfeige verpasst und mich nach draußen gezogen, für ein Gespräch unter Männern.“
    Überrascht sah Elizabeth ihn an. „Tatsächlich? Das überrascht mich jetzt aber wirklich.“
    „Genau darum geht es mir, Elizabeth“, erklärte Jack. „Es sollte Sie nicht überraschen. An diesem Tag hat er mir gesagt, dass er sich reich beschenkt fühlte, weil gleich zwei wunderbare Frauen ihn liebten. Er hat zugegeben, dass er Sie wegen des Geldes und der gesellschaftlichen Stellung geheiratet hat, aber er hat betont, dass er aus Liebe und Respekt bei Ihnen bliebe. Er meinte, Sie hätten gemeinsam etwas Wundervolles aufgebaut – nicht zuletzt auch für die fünf Kinder. Und ich habe wirklich gespürt, dass Sie ihm ungeheuer viel bedeuteten.“
    Voller Mitgefühl blickte Elizabeth ihn an. „Es muss für Sie sehr schmerzlich gewesen sein, das zu hören.“
    Unter dem Tisch ergriff Nikki tröstend Jacks Hand. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, mit dem er ausdrückte, dass er ihre Unterstützung zu schätzen wusste. Ja, es hatte wehgetan. Und wie! Wie gern hätte er dieses Leben geteilt, von dem sein Vater schwärmte – der Wohlstand, die Geschwister!
    Doch an jenem Tag war ihm aufgegangen, dass das nie passieren würde. Dass er nie anerkannt werden würde, immer ein Außenseiter bleiben musste. Wahrscheinlich war an diesem Tag dieser brennende Ehrgeiz in ihm erwacht, dieses bohrende Verlangen sich zu beweisen, es allen zu zeigen! Sich einen Platz bei den Geschwistern zu erkämpfen, notfalls mit der Brechstange!
    Doch jetzt, hier am Tisch, unterdrückte er seinen Zorn. Er hatte

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