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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Elizabeth eine andere Botschaft mitzuteilen, eine Botschaft der Fürsorge und Liebe. „Dad hat mir gesagt, dass Sie eine der wunderbarsten und großzügigsten Frauen seien, die er je kennengelernt hat. Er meinte, ihn könne ich kritisieren, er habe es verdient. Aber ich solle nie schlecht über Sie oder meine Mutter reden. Sie beide seien voller Liebe und würden im Interesse anderer die eigenen Bedürfnisse hintanstellen – wozu er nicht fähig wäre.“ Jack lächelte nachdenklich. „Da muss ich ihm recht geben; sonst würden wir alle nicht hier sitzen. Ach ja, und dann hat mein Vater noch gesagt, dass unter allen, denen er wehgetan hat, Sie die Unschuldigste seien und die, der am meisten Unrecht geschehen ist. Auch da muss ich ihm recht geben.“
    Einen Moment lang sah Elizabeth ihn mit ausdruckslosem Gesicht an. Dann brach sie in Tränen aus. Beruhigend nahm Cutter sie in die Arme. Es dauerte etliche Minuten, bis sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte. Mit einem schüchternen Lächeln wandte sie sich an Jack. „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, Jack. Was Sie mir gerade erzählt haben, ist besser, als jeder Brief es je hätte sein können.“
    Er runzelte die Stirn. „Trotzdem ist es merkwürdig, dass er gerade Ihnen keinen Brief hinterlassen hat, Elizabeth. Wahrscheinlich hatte er es vor und ist vor seinem plötzlichen Tod nur nicht mehr dazu gekommen. Denn der Brief an Sie, das wäre garantiert der schwierigste von allen gewesen.“
    Elizabeth schüttelte den Kopf. „Das glaube ich gar nicht mal. Ich schätze, der Brief an Sie war der schwierigste. Weil Reginald genau wusste, wie viel er Ihnen durch sein Verhalten vorenthalten hat. Dürfte ich fragen, was er Ihnen geschrieben hat?“
    Jack zögerte. „Ich habe den Brief nicht geöffnet“, gestand er ihr. „Um ehrlich zu sein, eigentlich wollte ich ihn ungelesen verbrennen.“
    „Aber Sie haben es nicht getan? Das ist auch gut so. Ich glaube, Sie brauchen noch etwas Zeit und Abstand. Irgendwann werden Sie selbst spüren, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um den Brief zu lesen. Bitte versprechen Sie mir, ihn nicht ungelesen zu vernichten.“
    „Na schön. Diesen Wunsch kann ich Ihnen nicht abschlagen.“
    Sie zögerte einen Augenblick. „Ich nehme an, Sie haben die Einladung zu Matts und Susannahs Hochzeit am kommenden Wochenende erhalten …?“
    „Ja, habe ich.“
    „Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Sie kommen würden. Sie können selbstverständlich gerne Nikki mitbringen.“
    Jack hatte das Gefühl, der Frau in diesem Moment ihre Bitte nicht abschlagen zu dürfen. „Ja, sehr gerne.“
    Nachdem die Rechnung bezahlt war und es ans Verabschieden ging, wollte Jack Elizabeth ganz formell die Hand geben, doch zu seiner Überraschung umarmte sie ihn herzlich. Anschließend wandte sie sich um und ging, den Kopf erhoben und in aufrechter Haltung. In ihren Schritten lagen mehr Schwung und Lebensfreude als bei ihrer Ankunft.
    Jack war verblüfft und auch verärgert. Er mochte es nicht, wenn jemand ungefragt seinen seelischen Schutzpanzer durchbrach.
    Als er und Nikki wieder draußen waren, zog er sie an eine Hauswand und holte sein Handy hervor. Er gab eine Nummer ein und wartete darauf, dass die Verbindung sich aufbaute.
    „Harold Parsons.“
    „Harold, hier spricht Jack Sinclair.“
    „Ihnen ist schon klar, dass heute Samstag ist, ja? Mein Büro ist geschlossen. Rufen Sie Montag wieder an.“
    „Wenn Sie geschlossen haben, warum sind Sie dann ans Telefon gegangen?“
    Jack hörte den alten Juristen verärgert seufzen. „Na schön, also was wollen Sie?“
    „Mein Vater hat als Bestandteil des Letzten Willens jedem seiner Angehörigen einen Brief hinterlassen. Nur seiner Frau Elizabeth nicht. Wie kann das angehen?“
    „Woher soll ich das wissen?“, gab Harold grantig zurück. „Es war eben keiner da.“
    „Dad hätte Elizabeth nicht als Einzige so geringschätzig behandelt“, beharrte Jack. „Wann hat er die Briefe geschrieben?“
    „Als er zum letzten Mal sein Testament geändert hat. Er hat die Briefe jedes Mal auf den neuesten Stand gebracht, wenn er sein Testament änderte oder bearbeitete.“
    „Gab es denn in der Vergangenheit Briefe für Elizabeth?“
    „Ja, in der Tat“, antwortete Harold nachdenklich. „Nur diesmal nicht. Natürlich gab es früher auch immer einen Brief an Alan – und diesmal ebenfalls nicht.“
    „Die Sache kommt mir trotzdem merkwürdig vor, Harold. Bei Alan kann ich es noch verstehen,

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