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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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sich. Sein dreijähriger Sohn Flynn hatte nach einer heftigen Virusinfektion eine aplastische Anämie entwickelt. Zum Glück schlugen die Medikamente gut an. Anderenfalls hätte Flynns leibliche Mutter Susannah – sie hatte ihn als Leihmutter ausgetragen – Knochenmark spenden müssen. Der verwitwete Matt hatte sich im Zuge der Ereignisse in Susannah verliebt und nun sollte geheiratet werden.
    „Warum ich Flynn im Krankenhaus besucht habe?“ Jack lächelte spöttisch. „Ich weiß auch nicht recht, Matt. Vielleicht weil man das als guter Mensch so tut?“
    „Er wollte sich testen lassen, ob sein Knochenmark deinen Sohn retten kann“, sagte Nikki trocken.
    Hätte sie sich nackt ausgezogen und auf dem Schreibtisch Hula getanzt, hätten ihre Worte keine größere Wirkung erzeugen können. Matt starrte Jack mit offenem Mund an. Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Das kann nicht sein.“
    Jack warf Nikki einen bösen Blick zu, der sagte: Kleine Verräterin, das zahle ich dir heim. Doch davor hatte sie keine Angst. Hauptsache, Matt sah seinen Halbbruder jetzt mit etwas anderen Augen.
    „Stimmt“, erwiderte Jack. „Das kann nicht sein. Zu so etwas wäre ich natürlich nicht fähig.“
    „Sie haben wirklich angeboten, Knochenmark zu spenden?“, vergewisserte Matt sich.
    „Das war kein großes Opfer, weil es wahrscheinlich sowieso nicht gepasst hätte.“
    „Und wenn doch?“
    Jack zuckte mit den Schultern und schwieg.
    Nikki verdrehte verzweifelt die Augen. „Man lässt sich doch nicht testen, wenn man nicht bereit ist, das Knochenmark auch zu spenden, um Himmels willen“, rief sie aus. „Du musst deinem Bruder schon …“
    „Er ist nicht mein Bruder“, riefen beide Halbbrüder wie aus einem Munde.
    Einen Moment lang herrschte Stille, dann ergriff Matt wieder das Wort. „Als Sie Flynn im Krankenhaus besucht haben … Sie sagten, Sie hätten als Kind auch einmal in einer Klinik gelegen. Was war da passiert?“ Er blickte zu Boden. „Sie … Sie haben damals keine Knochenmarktransplantation gebraucht, oder?“
    Jack schüttelte den Kopf. „Nein, so dramatisch war es nicht.“
    „Na, aber so von einem Auto erwischt zu werden ist auch nicht ganz ohne“, warf Nikki ein.
    „Halt gefälligst den Mund“, fuhr Jack sie an. „Du hast kein Recht, ihnen etwas über mein Leben zu erzählen. Das geht sie nichts an.“
    „Natürlich geht es sie etwas an. Sie sind deine Verwandten.“
    „Wann ist das passiert?“, fragte Matt unsicher nach. „Ist alles wieder in Ordnung gekommen? Ach so, natürlich, das sieht man ja. Blöde Frage.“
    „Ungemütliche Situation, wenn man so auf Zwang Konversation betreiben muss, was?“, murmelte Jack.
    Matt warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Verdammt ungemütlich, allerdings. Dabei gibt es dafür doch gar keinen Grund, die Fronten sind geklärt. Ich hasse Sie, Sie hassen mich. Und wir finden das alle auch gut so.“ In seinen grünen Augen lag die gleiche Wärme wie in den Augen seiner Mutter. „Also, was ist damals passiert, Sinclair? Waren Sie damals schon so besessen davon, die Weltherrschaft zu übernehmen, dass Sie nicht auf den Straßenverkehr geachtet haben?“
    „Nein, mein Bruder hat nicht auf den Verkehr geachtet, wenn Sie es genau wissen wollen“, erklärte Jack. „Mein Fehler war es, ihn rettend zur Seite zu stoßen und dafür selbst vom Wagen erwischt zu werden. Nicht, dass der kleine Mistkerl sich je dafür bei mir bedankt hätte.“
    „Wie alt waren Sie damals?“
    „Zwölf. Es war genau am vierten Juli, dem Unabhängigkeitstag.“
    „Oh, exakt mein Geburtstag. Waren Sie schwer verletzt?“
    „Wie Sie sehen, lebe ich noch.“
    „Sie haben zwischen Leben und Tod geschwebt, nicht wahr?“, fragte Matt ernst. „Bestimmt hat Ihre Mutter unseren Vater angerufen. Ist er gekommen?“
    „Irgendwann schon.“
    „Das heißt also Nein. Er hat Sie nicht am Krankenbett besucht, obwohl Sie hätten sterben können. Und wir können uns auch beide denken, warum er nicht gekommen ist. Es war, wie gesagt, mein Geburtstag, und meine Mutter hätte Verdacht geschöpft, wenn er plötzlich verschwunden wäre. So waren Sie ganz auf sich gestellt. Ganz allein.“
    „Nein, überhaupt nicht. Meine Mutter war ja da.“ Jack zuckte mit den Schultern. „Sie ist Krankenschwester. Wahrscheinlich hat sie mir an dem Tag das Leben gerettet, weil sie wusste, wie man die Blutungen stoppt.“
    Matt nickte ernst. „Deshalb haben Sie Flynn besucht. Und deshalb haben Sie ihm

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