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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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hat dich verachtet, weil er gezwungen war, dich als sein eigen Fleisch und Blut auszugeben, dir seinen Nachnamen zu geben. Und er hat dich verachtet, weil er seinen geliebten leiblichen Sohn zusammen mit einem dreckigen Bastard großziehen musste. Wir drei – Mom, Dad und ich – waren glücklich. Die perfekte Familie, nur dass du dich immer dazwischendrängen musstest. Wenn Daddy nicht gestorben wäre, dann wäre all das nicht passiert.“
    Angewidert lauschte Jack den Hasstiraden seines Bruders. Dann erwiderte er kühl: „Dann wäre einiges anders, da hast du recht, Alan. Wenn man bedenkt, dass Richard nicht gerade mit Reichtümern gesegnet war, hättest du all das hier nicht.“ Er machte eine ausladende Handbewegung. „Das Geld für all das kommt von meinem Vater. Es finanziert deinen Lebensstil, den edlen Whisky, die teuren Zigarren. Seit fast dreißig Jahren führst du ein Leben auf seine Kosten.“ Er legte eine dramatische Pause ein. „Und was ist dann passiert, Alan? Hat Dad gedroht, dir den Geldhahn zuzudrehen? Hat er darauf bestanden, dass du dir endlich eine Arbeit suchst? Und eigene vier Wände?“
    „Nein!“, schrie Alan. „Er hat mich geliebt! Von ganzem Herzen!“ Wütend wandte er sich an Nikki. „Trennen Sie sich bloß so schnell wie möglich von ihm. Der Mann ist ja gemeingefährlich.“
    „Ich weiß genau, was für ein Mann Jack ist“, widersprach Nikki. „Aber was für ein Mann sind Sie, Alan? Na ja, vielleicht haben Sie diese Frage bereits beantwortet.“
    „Was zum Teufel wollen Sie damit sagen?“
    „Dass wir noch immer keine Klarheit darüber haben, wo Sie zu dem Zeitpunkt waren, als Reginald ermordet wurde.“
    Mit offenem Mund sah Alan sie an. „Wie bitte?“
    „Ich bin lediglich neugierig. Sie waren ja zu dieser Zeit in Charleston …“
    „Zum Zeitpunkt der Tat schon nicht mehr“, entgegnete er empört. „Da war ich nämlich hier. Ich habe die Stadt verlassen, nachdem klar war, dass Jack für ein Abendessen keine Zeit hatte.“
    „Oder Reginald.“
    „Richtig, oder Reginald. Da bin ich eben wieder nach Hause gefahren. Als Reginald Kincaid sein trauriges Ende fand, war ich hier – mit meiner Mutter. Wir haben zusammen zu Abend gegessen, Fernsehen geguckt und sind dann kurz vor Mitternacht ins Bett gegangen. Nicht, dass ich einem von euch eine Erklärung schuldig wäre.“
    Plötzlich hörte man, wie sich der Schlüssel im Haustürschloss drehte und die Tür geöffnet wurde. „Alan?“, ertönte Angelas Stimme im Flur. „Ich bin wieder da.“
    „Und genau im richtigen Augenblick“, rief er und blickte Jack scharf an. „Jetzt wirst du hören, wie lächerlich dein Verdacht ist.“
    Angela erschien im Türrahmen. Verdutzt sah sie Jack und Nikki an. Wie viele Krankenschwestern trug sie ihr Haar hochgesteckt. Noch immer war sie eine sehr gut aussehende Frau, etwas fülliger als Elizabeth, aber dennoch von klassischer Schönheit.
    „Jack?“, fragte sie verunsichert. „Was ist denn los?“
    „Ach, ich habe nur eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Bruder.“
    Angela seufzte müde. „Wenn ihr beiden euch doch endlich mal vertragen würdet.“
    „Er unterstellt mir doch tatsächlich, dass ich Reginald getötet habe“, beschwerte sich Alan, flüchtete sich an die Seite seiner Mutter und legte ihr einen Arm um die Hüfte. „Sag ihnen, was du auch schon der Polizei erzählt hast. Dass ich zum Zeitpunkt von Reginalds Tod hier mit dir zusammen war.“
    Schockiert sah Angela Jack an. „Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein, Jack. Du kannst doch nicht wirklich glauben, dass dein Bruder …“
    „Und, war er hier bei dir, Mom?“
    Einen winzigen Moment lang zögerte sie, dann versicherte sie: „Natürlich war er hier. Das habe ich doch auch bereits der Polizei gesagt.“
    „Das wusste ich gar nicht“, erwiderte Jack leise. „Mir gegenüber hast du es nie erwähnt.“
    „Wie kannst du so etwas Ungeheuerliches auch nur denken?“, fragte Angela fast flehentlich. „Dass Alan Reginald umgebracht haben könnte?“
    „Er war an diesem Nachmittag in Charleston.“
    „Und?“
    „Und er hat Dad von meiner Firma aus angerufen. Ein paar Stunden vor dem Mord.“
    „Wie schon gesagt“, unterbrach Alan, „ich wollte ihn für abends zum Essen einladen, weil du ja keine Zeit hattest.“
    „Und … und das ist alles?“, hakte Angela erleichtert nach. „Aufgrund solch schwacher Indizien beschuldigst du deinen Bruder des Mordes?“
    Einen Augenblick lang überlegte

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