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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Möglichkeiten. Denk nur, was deinem Vater passiert ist.“
    „Und deinem Vater …?“, fragte er behutsam.
    Unvermittelt brach sie in Tränen aus. Sofort nahm er sie tröstend in die Arme und hielt sie ganz fest. „Ganz ruhig, meine Süße, ganz ruhig. Wir denken die Geschichte zu Ende, und dann soll sich Charles um alles Weitere kümmern. Wer auch immer Dad ermordet hat, er kann mir nichts tun, wenn er hinter Gittern sitzt.“
    „Ja, aber wenn wir nicht rauskriegen, wer der Täter ist? Oder wenn es keine handfesten Beweise gegen ihn gibt und er auf freiem Fuß bleibt? Oder, noch schlimmer …“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Was, wenn der Täter dich beschuldigt – dich da mit reinzieht –, und die Polizei glaubt ihm?“
    „Immer eins nach dem anderen. Erst müssen wir rauskriegen, wer Dad umgebracht hat. Dann sehen wir zu, wie wir ihm seine Tat beweisen und gleichzeitig meine Unschuld belegen.“
    Bevor sie darauf etwas entgegnen konnte, klopfte es wieder an der Tür. Schnell löste sich Nikki aus Jacks Umarmung und wischte sich die Tränen weg. Lynn trat ein. Die Empfangsdame war sichtlich nervös.
    „Mr Sinclair?“, fragte sie zögernd. Dass sie ihn so förmlich mit dem Nachnamen ansprach, war ein schlechtes Zeichen.
    „Na, Lynn, was haben Sie herausgekriegt?“
    „Es tut mir leid“, platzte sie heraus. „Es ist mein Fehler. Ich habe ihn das Telefon benutzen lassen, ich habe mir nichts dabei gedacht. Wenn es schlimm ist und ich die Konsequenzen ziehen muss, dann bin ich bereit …“
    „Ganz langsam“, beruhigte Jack sie und führte sie zur Couch. „Setzen Sie sich erst mal. Und dann erzählen Sie von Anfang an. Sie haben also bei den anderen Angestellten nachgeforscht, wer bei der Kincaid Group angerufen haben könnte und …“
    Verängstigt sah sie Jack an. „Ja, und es war keiner von den Angestellten. Dann ist mir wieder eingefallen, dass an diesem Tag Ihr Bruder Alan vorbeigekommen ist. Er wollte mit Ihnen sprechen, aber Sie hatten ja gebeten, dass Sie nicht gestört werden wollen. Das habe ich ihm dann auch erklärt. Er hat gelächelt, nett und freundlich, wie er immer ist …“
    „Ja, typisch Alan. Immer nett und freundlich.“
    „Und dann hat er mich gefragt, ob er mal kurz das Telefon benutzen dürfte. Ich dachte, warum nicht, er ist doch Ihr Bruder. Erst habe ich ihm meins angeboten, aber er meinte, es wäre privat. Deshalb habe ich ihn das Telefon im Konferenzraum benutzen lassen. Er hat wohl so um die fünf bis zehn Minuten telefoniert. Einmal ist er dabei lauter geworden, ich habe ihn sogar durch die geschlossene Tür gehört. Aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Als er wieder herauskam, habe ich ihm noch Auf Wiedersehen gesagt, aber vielleicht hat er mich nicht gehört. Er ist einfach rausgestürmt und … Ich weiß nicht, wie ich sagen soll …“
    „Nur raus damit, Lynn. Und keine Sorge, egal, was Sie über meinen Bruder sagen, es wird mich nicht schockieren.“
    „Er … er schien ziemlich gereizt zu sein“, sagte sie zögernd. „Sonst ist er doch immer so locker und gut drauf. Aber irgendwas bei diesem Telefonat schien ihn richtig wütend gemacht zu haben. Wütend auf seinen Gesprächspartner.“
    „Vielen Dank, Lynn. Damit haben Sie uns sehr geholfen.“
    „Wirklich …?“ Verunsichert sah sie ihn an. „Ich … ich habe also nichts falsch gemacht?“
    „Ach was, überhaupt nicht. Sie können jetzt wieder an die Arbeit gehen.“
    Überglücklich strahlte sie ihn an. „Vielen Dank, Jack.“
    Als die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte, sah Jack Nikki mit kaltem Blick an.
    „Alan?“, fragte sie verwirrt. „Das … das kann doch wohl nicht sein, oder?“
    „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mein Bruder Dad umbringen würde.“ Seine Stimme klang hart. „Aber ich glaube, es ist an der Zeit, ihm einen Besuch abzustatten.“

7. KAPITEL
    Die Fahrt nach Greenville, wo Alan und Jacks Mutter Angela wohnten, dauerte etwas über drei Stunden. Am frühen Nachmittag fuhren sie in die Einfahrt des großen Anwesens, das Jacks Vater für seine Mutter gekauft hatte. Jack, Alan und seine Mutter hatten hier etliche Jahre gemeinsam gelebt. Bis Jack dann aufs College gegangen war.
    Jack saß im Auto und blickte nachdenklich auf das Anwesen, das einst sein Zuhause gewesen war. Höchstens auf Besuch war er noch einmal zurückgekehrt, aber nie für längere Zeit. Teilweise, um keinen Streit mit Alan zu bekommen, der Jack immer wieder zu verstehen gegeben

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