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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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zu bekennen, dass du mich heiraten willst? Bin ich nicht gut genug für die oberen Zehntausend und die Kincaids?“
    Sie beugte sich vor und ergriff seine Hand. „Nein“, stieß sie im Brustton der Überzeugung hervor. „Das hat damit gar nichts zu tun. Sozialer Status war mir immer egal.“
    „Hätte ja sein können“, murmelte Jack misstrauisch. „Immerhin ist deine Mutter eine Beaulyn und gehört zu Charlestons High Society.“
    „Meine Mutter hätte unter den Vornehmsten der Vornehmen und unter den Reichsten der Reichen ihre Wahl treffen können“, stellte Nikki fest. „Aber sie hat einen Mann geliebt, der ‚nur‘ Polizist war – und den hat sie auch geheiratet. Und so bin ich auch erzogen worden. Ohne Standesdünkel.“
    „Und warum hast du dann gestern meinen Ring nicht getragen?“
    Sie schloss die Augen. Wie Jack gesagt hatte – es war die Stunde der Wahrheit. Im Stillen hatte sie gehofft, noch ein paar unbeschwerte Tage mit ihm verbringen zu können, aber daraus würde nichts werden. Sie ließ seine Hand los und antwortete: „Weil ich nicht in eine Verlobung einwilligen wollte, die nicht lange halten wird. Nicht lange halten kann.“
    Jack schob seinen Stuhl zurück und sprang auf. „Was zum Teufel soll das heißen? Was ist denn nur los, Nikki?“
    „Ich weiß, wer die restlichen zehn Prozent der Firmenanteile besitzt“, stieß sie hervor.
    Verärgert kniff er die Augen zusammen. „Und diese Information hast du RJ schon gegeben, ja?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, er weiß es nicht.“
    Jack blickte verwirrt drein. „Warum glaubst du denn dann, ich würde wegen des unbekannten Anteilseigners unsere Verlobung lösen? Es sei denn …“ Mitten im Satz hielt er inne. Plötzlich dämmerte es ihm. „Ich werde verrückt. Du bist es, stimmt’s?“
    „Ja“, gab sie zu. „Ich besitze die fehlenden zehn Prozent.“
    „In der ganzen Zeit, in der wir zusammen waren – in der wir sogar miteinander geschlafen haben –, hast du das vor mir geheim gehalten?“
    Die unterdrückte Wut in seiner Stimme ließ sie zusammenfahren. „Du kannst dir ja sicher denken warum.“
    „Da brauche ich nicht lange zu raten, Süße.“ Er nannte sie „Süße“, wie er es gelegentlich tat, aber diesmal klang es wie ein Schimpfwort. „Es kann nur einen Grund geben. Du vertraust mir nicht.“
    „Mit Vertrauen hat das nichts zu tun“, widersprach sie.
    „Ach, Quatsch! Wir kennen uns seit fast fünf Monaten. Du hattest alle Zeit der Welt, mir zu sagen, dass du die entscheidenden zehn Prozent an der Kincaid Group hältst. Und hättest du mir vertraut, dann hättest du es mir in dieser Zeit gesagt.“
    „Dir persönlich habe ich sehr wohl vertraut, Jack“, gab sie zurück. „Ich hatte nur kein Vertrauen in die Situation, sobald du weißt, dass …“
    „Du meinst, dass ich Druck auf dich ausübe, damit du die Anteile bei der Abstimmung in meinem Sinne einsetzt.“
    „Ja, so ungefähr.“
    Unruhig ging er auf und ab. „Lass uns ganz von vorne anfangen. Wie bist du überhaupt an die Anteile gekommen?“
    „Mein Großvater Todd Beaulyn hatte seinerzeit deinen Vater ermutigt, die Firma in Richtung Immobilien zu erweitern. Um das tun zu können, brauchte Reginald aber mehr Kapital.“
    Jack dachte einen Moment nach. „Aha, ich nehme an, dein Großvater hat ihm das Geld im Austausch gegen zehn Prozent von der Kincaid Group gegeben?“
    „Gut kombiniert.“
    „Und dann hast du die Anteile von Beaulyn geerbt zusammen mit dem Haus in der Rainbow Row?“
    Sie nickte. „Ich war sein einziges Enkelkind, und meine Mutter – so komisch sich das auch anhört – hatte weder an dem Haus noch an den Anteilen Interesse.“
    „Das nenne ich eine wirklich große Erbschaft.“
    „Das ist auch einer der Gründe, warum Reginald mich eingestellt hat“, fuhr sie fort. „Dein Vater wollte, dass ich so gut wie möglich mit der Kincaid Group vertraut bin, damit ich bei Abstimmungen vernünftig entscheiden kann. Natürlich spielte das zu seinen Lebzeiten keine große Rolle, weil er mit seinen neunzig Prozent sowieso alles bestimmen konnte.“
    „Aber wieso weiß RJ nicht, dass du die Anteile hältst?“
    „Reginald hat es strikt für sich behalten, dass er einen Teil der Firma abgegeben hatte“, erklärte sie. „Auch für meinen Großvater war es Bestandteil des Vertrages, dass er darüber Stillschweigen zu bewahren hatte. Über mehrere Beteiligungsgesellschaften wurde seine Miteigentümerschaft verdeckt.

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