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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Irgendwie hatte sich eine Tür geöffnet, und er hatte keine Ahnung, wie er sie wieder zuschlagen konnte. Andererseits würde sie sich schon von selbst wieder schließen. Und zwar bei der Gesellschafterversammlung. Dann wäre es vorbei mit Küsschen hier und Küsschen dort, das war ja wohl klar! Nichts mehr mit kuscheliger Familie. Was ihn zu seinem nächsten Problem brachte.
    Er blickte in die Richtung, in die Nikki verschwunden war. Er würde sie nicht so einfach ziehen lassen. Vorher hatten sie noch etwas zu klären – zum Beispiel warum sie seinen Ring nicht trug. Und welches Geheimnis sie vor ihm verbarg. Und nicht zuletzt, warum es ihr so wichtig war, ihn mit den Kincaids zu versöhnen. Na schön, außerdem würde er sich bei ihr entschuldigen, dass er sich so blöd benommen hatte. Aber irgendetwas Geheimnisvolles ging hier vor, und er wollte wissen, was.
    Als er die Straße erreichte, sah er sich nach allen Seiten um, konnte Nikki jedoch nicht entdecken. Aber er konnte sich denken, welche Richtung sie eingeschlagen hatte. Wahrscheinlich wollte sie, um ihre Wut zu verarbeiten, zu Fuß zu ihrem Haus in der Rainbow Row gehen. Also lief auch er in diese Richtung. Als er um die nächste Ecke bog, sah er Nikki, gar nicht mehr weit von ihm entfernt. Sie wollte gerade die Straße überqueren.
    Plötzlich ertönte das Geräusch von quietschenden Reifen. Im gleichen Sekundenbruchteil wusste Jack, dass Nikki in tödlicher Gefahr war. Er wusste selbst nicht, woher diese Gewissheit kam, er spürte es einfach – wie vor all den Jahren bei Alan. Das Auto hatte es auf sie abgesehen. Sofort rannte er los. Nikki stand wie versteinert da. Er erreichte sie nur Sekundenbruchteile vor dem Auto und zog sie mit solcher Kraft zurück, dass sie beide unsanft auf dem Straßenpflaster landeten.
    Jack versuchte noch, Nikkis Sturz abzumildern, aber auch sie bekam einiges ab. Der Wagen, der rücksichtslos auf sie zugehalten hatte, fuhr mit aufröhrendem Motor einfach weiter, bis er verschwunden war.
    „Nikki! Süße, bist du verletzt?“
    Voller Panik klammerte sie sich an ihn. „Mir fehlt nichts … glaube ich …“
    Mühsam versuchte sie sich zu erheben. „Warte, nicht so schnell“, ermahnte er sie. „Setz dich erst mal auf den Bürgersteig. Ich untersuche dich kurz auf gefährliche Verletzungen.“ Diesen Kurz-Check hatte er von seiner Mutter gelernt. Zum Glück schien mit Nikki – abgesehen von ein paar Schürfwunden – alles in Ordnung zu sein.
    „Okay, alles bestens, jetzt kannst du aufstehen“, verkündete er erleichtert.
    „Oh, Jack!“ Sie schlang ihm die Arme um den Hals.
    „Ganz ruhig, Liebling. Beruhige dich.“ Er spürte, wie ihre Tränen sein Hemd benetzten. „Hast du mitbekommen, was passiert ist?“
    „Er hat direkt auf mich zugehalten. Er wollte mich treffen. Wenn du nicht rechtzeitig gekommen wärst …“ Sie begann zu schluchzen.
    „Wer, Nikki? Hast du den Fahrer erkannt?“
    Sie sah ihn an, als könnte sie es selbst kaum glauben. Aber sie hatte es gesehen. „Oh, Jack. Es war Alan. Er hat versucht, mich umzubringen.“

9. KAPITEL
    Als Nikki und Jack vom Polizeirevier heimkehrten, hatte Nikki kaum noch genug Kraft, aus dem Auto zu steigen.
    Ihr Körper schmerzte vom Sturz auf die Straße, und die Vernehmung durch Charles McDonough hatte ihr mit all den endlosen Fragen viel zu lange gedauert. Jetzt wollte sie nur noch ins Bett und sich die Decke über den Kopf ziehen. Mit einem Blick auf Jack stellte sie fest, dass es ihm genauso ging.
    „Kommt das mit deiner Mutter in Ordnung?“, fragte sie.
    „Sieht so aus. McDonough meinte, sie wird nicht dafür belangt, dass sie Alan mit einer Falschaussage gedeckt hat, wenn sie jetzt die Wahrheit aussagt.“
    Jacks Gesicht spiegelte den Schmerz wider, den er in seinem Inneren empfand. Nur zu gerne hätte Nikki diesen Schmerz gemildert, aber wie hätte ihr das gelingen sollen? Es war nun einmal die traurige Wahrheit: Jacks Bruder hatte seinen Vater getötet. Und seine Mutter hatte gelogen, um den Sohn zu schützen, von dessen Unschuld sie zutiefst überzeugt gewesen war.
    Erst als Charles das Überwachungsvideo vom Parkplatz in der Mordnacht gezeigt hatte, hatten sich alle Puzzlestücke zusammengefügt. Der Aston Martin in dem Video hatte keine Delle, was bewies, dass es nicht Jacks Auto sein konnte. Denn dass sein Wagen genau zu diesem Zeitpunkt eine Delle gehabt hatte, konnte er eindeutig beweisen. Den Unfallschaden hatte er sicherheitshalber mit dem Handy

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