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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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fotografiert, und den Rest belegte die Reparaturrechnung von der Autowerkstatt.
    Weitere Beweise gegen Alan waren der Mantel und der Hut, die er in dieser Nacht getragen hatte. Ein Blick auf das Überwachungsvideo, und Angela war in Tränen ausgebrochen. Sie hatte Alan beide Kleidungsstücke gekauft. Was das falsche Alibi anging, hatte sie einfach seinen Worten Glauben geschenkt. Sie war nämlich auf der Couch beim Fernsehen eingeschlafen, und als sie wieder erwachte, saß er im Sessel und schaute fern. Daraufhin behauptete er, schon seit Stunden wieder daheim zu sein. Sie hatte keinen Grund gesehen, an dieser Aussage zu zweifeln – bis vor Kurzem.
    Inzwischen war Haftbefehl gegen Alan erlassen worden. Nikki ging davon aus, dass man ihm auch bald nachweisen konnte, dass er ein Auto wie das von Jack gemietet hatte; dafür sollte es genügen, seine Konten und Kreditkartenabrechnungen zu prüfen. Sie wusste ja, wie Charles sich in seine Fälle festbiss. Da gab es sicher bald genug Beweise für eine Anklage.
    „Ich wünschte nur, dass Mom mit uns nach Hause gekommen wäre“, sagte Jack.
    „Ja, das wäre schön. Aber ich glaube schon, dass Charles recht hat und sie momentan im Schutzgewahrsam einfach sicherer ist, bis Alan festgenommen ist. Dass er ihr aus Rachegefühlen etwas antun könnte, ist ein furchtbarer Gedanke.“
    „Ich bin mit Charles McDonough ja nicht oft einer Meinung, aber in dem Fall muss ich ihm zustimmen. Sicher ist sicher. Sonst hätte ich ja darauf bestanden, dass sie Mom gehen lassen.“ Mit einer Kopfbewegung wies er auf die Treppe, die zum Schlafzimmer führte. „Lass uns nach oben gehen. Vielleicht können wir im Bett ein bisschen entspannen.“
    Bereits auf dem Weg dorthin begannen sie sich auszuziehen. Als sie das Schlafzimmer betraten, waren sie schon nackt. Nikki wollte sofort aufs Bett zu stürzen, aber Jack hielt sie auf, nahm sie einfach auf den Arm und ging mit ihr zum Badezimmer.
    „Lasst uns erst noch duschen. Wir fühlen uns besser, wenn wir alles abgespült haben. Und es entspannt auch.“ Liebevoll schäumte Jack sie ein, und tatsächlich fühlte Nikki sich anschließend schon sehr viel wohler. Gemeinsam gingen sie ins Bett und kuschelten sich eng aneinander.
    „Ob sie Alan finden?“, fragte sie.
    „Früher oder später bestimmt.“ Zärtlich zog er sie an sich. „Ich schätze mal, nach Greenville wird er nicht zurückkehren. Er kann sich ja denken, dass die Polizei ihn dort zuerst suchen wird. An größere Geldsummen von seinem Konto kommt er nicht heran, weil Wochenende ist. Und am Montag früh sind garantiert alle seine Konten eingefroren, dafür wird Charles schon sorgen.“
    „Das alles ist nicht deine Schuld“, sagte sie.
    Es war, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Genau daran hatte er gerade gedacht. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Kincaids das auch so sehen werden.“
    „Dass Reginald tot ist, ist einzig und allein Alans Schuld. Niemand sonst kann etwas dafür. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht.“ Zärtlich strich sie Jack über die Wange. „Reginald hatte sechs Kinder, und nicht eins von ihnen ist auch nur annähernd wie Alan geworden. Ihr alle habt etwas aus eurem Leben gemacht. Alan hat genauso viel bekommen wie ihr anderen – mehr, als du anzunehmen bereit warst. Aber er hat es verbockt. Irgendwie hat er sein Leben lang geglaubt, alle müssten sich um ihn kümmern, für ihn aufkommen. Als hätte er das angeborene Anrecht, dass ihm alles in den Schoß fällt.“
    „Vielleicht hätte er sich anders entwickelt, wenn …“
    Behutsam legte sie Jack einen Finger auf den Mund. „Denk gar nicht weiter darüber nach, Jack. Wenn und falls, das bringt alles nichts. Wir müssen von dem ausgehen, was ist, und nicht von dem, was hätte sein können.“
    Jack beruhigte sich etwas. „Ich hätte ihn ja aufgehalten, hätte ich auch nur geahnt, wie krank im Kopf er wirklich ist.“
    „Das konnte beim besten Willen niemand erkennen, weil er sein wahres Ich so gut verborgen gehalten hat. Alle fanden ihn charmant und umgänglich, jeder mochte ihn. Ich ja auch. Wenigstens am Anfang.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wie viele Psychopathen hat er das Talent, das Dunkle in seiner Seele zu verbergen.“
    Jack verzog den Mund. „Ich habe immer gespürt, dass er es in sich hat.“
    „Hast du je Angst gehabt, dass er deiner Mutter oder deinem Vater etwas antun könnte?“
    „Nein, natürlich nicht. Eine wirklich so abgrundtiefe Bosheit habe ich ihm nicht

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