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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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höre dann noch einmal die von Herpes:
    »Hey Tomi … komme gerade aus meinem Pornoschuppen und habe da was gehört, das glaubst du nicht. Angeblich hat Whim den Mörder erpresst. Die Polizei hat ihre alte Schreibmaschine untersucht und konnte den letzten Brief, den sie darauf geschrieben hat, rekonstruieren. Sie wollte zehntausend Dollar für ihr Schweigen.«
    In meinem Kopf dreht sich alles und ich zucke zusammen, als ein Piepsen den Eingang einer neuen SMS verkündet. Von Nickels. Er kommt nach der Arbeit vorbei. Ich schreibe zurück, dass das eine gute Idee sei, weil wir dringend reden müssten.
    Dr. Mayo untersucht meine Wunde und verkündet dann, dass die Naht in Ordnung ist und es keine Anzeichen für eine Infektion gibt. Dann weist er mich noch an, sofort zu ihm zu kommen, wenn die Wundränder empfindlich werden, denn das sei ein erstes Anzeichen für eine Entzündung. Beim Hinausgehen ruft er mir noch nach: »Grüß Papa von mir.«

KAPITEL 35
    Da Papa glaubt, der Mörder sei festgenommen, geht er zur Feier des Tages bei Marcela abendessen. Nickels und ich fahren ihn hin. Als Vorwand führe ich seine schlechte Sicht im Dunkeln ins Feld, aber in Wahrheit möchte ich sichergehen, dass er nicht verfolgt wird. Der Mörder ist immer noch irgendwo da draußen, aber das muss Papa ja nicht wissen. Oder doch?
    Auf der Fahrt zu Marcelas Haus reden Nickels und ich wenig, und auch nachdem wir Papa abgesetzt haben, schweigen wir. »Sollen wir irgendwo was essen gehen?«, fragt Nickels schließlich.
    Zufällig fahren wir gerade an einem französischen Chinaimbiss vorbei. Mit dieser kahl geschorenen Stelle am Hinterkopf sehe ich zwar aus wie ein Mönch, aber ich habe plötzlich einen Bärenhunger. »Eine Frühlingsrolle wäre jetzt genau das Richtige.«
    Im Bistro bringt uns ein quirliges Mädchen, das, soweit ich das beurteilen kann, weder Chinesin noch Französin ist, die Speisekarten. Sie hat gefärbte rote Haare, ist um die zwanzig, keck und hübsch. Ich glaube, ihr Name ist Chloë, wie das Parfum.
    Ich bestelle Frühlingsrollen, Zitronengrasbrötchen und Riesengarnelen.
    Nickels hat keinen Hunger. Er bestellt nur einen grünen Tee. Chloë notiert die Bestellung und huscht davon.
    Als die Bestellung kommt, esse ich schweigend.
    Endlich sagt er: »Ich glaube auch nicht, dass er es war.«
    Ich atme schwer aus und biete ihm etwas von meinem Essen an. Der Olivenzweig. Er nimmt an. »Warum nicht?«, frage ich, weil ich möchte, dass er meine wirren Gefühle in Worte fasst.
    »Es passt einfach nicht zu dem, was ich in der NCIC gefunden habe.«
    »In der NCIC?«
    »Das steht für
National Crime Information Center.
Es ist die Datenbank des FBI, in der Informationen zu Verbrechen gesammelt werden. Landesweit haben sämtliche Strafverfolgungsbehörden darauf Zugriff.«
    »Also so was wie eine Mörderdatenbank?«
    Er nickt. »Unter anderem. Die Einträge umfassen aber auch gesuchte oder vermisste Personen, gestohlene Fahrzeuge, gestohlene Waffen, Schutzanordnungen und Informationen über Sexualstraftäter sowie ihre Aufenthaltsorte.«
    Er nippt an seinem Tee. »Als ich nach dem Wiedersehen mit dir wieder in Quantico war, habe ich mich eingeloggt und die Dateien über Justins Tod durchgesehen. Dabei sind mir Verbindungen zu anderen Mordfällen aufgefallen: Während der letzten fünf Jahre hat es immer wieder Morde gegeben, die Ähnlichkeiten zu diesen beiden hier aufweisen, aber sie wurden in einem so weiten Umkreis begangen, dass sie niemand miteinander in Verbindung gebracht hat.«
    Wie vom Donner gerührt lasse ich mich gegen die Lehne sinken. »Wie viele ähnliche Morde gab es?«
    Nickels zieht eine Grimasse, antwortet aber nicht.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sage ich. »Wir tauschen Informationen.«
    »Du hast Informationen … zu dem Fall?« Er glaubt mir nicht.
    »Habe ich wirklich. Ist das ein Deal? Dann fange ich an.«
    »Einverstanden.« Er macht eine auffordernde Handbewegung.
    »Whim hat den Mörder erpresst.«
    Er stellt die Porzellantasse mit viel mehr Nachdruck als nötig ab. »Woher weißt du das?«
    Damit hat er gerade Herpes’ Gerücht bestätigt. Ich lächle.
    »Ich habe meine eigene Datenbank namens Geht-dich-nichts-an, kurz GDNA. Was hat sie geschrieben?«
    Er antwortet nicht sofort. »Ich darf potenzielle Spuren nicht mit dir besprechen, also frag mich gar nicht erst.«
    »Nur, wenn du mir versprichst, dass du es mir sagst, wenn die Spuren zu etwas führen.«
    Er lächelt angesäuert. »Ich

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