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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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gehört das ja sozusagen zum Standard. »Im Hummer?«
    »Nein, darunter. Unter dem Fahrwerk … auf der Beifahrerseite.«
    Wahrscheinlich überwacht ihn die Spezialeinheit. »Kannst du den Sender nicht irgendwo anders anbringen … an der Stoßstange?«
    »Ja, aber wer auch immer das andere Ding da angebracht hat, könnte ihn finden.«
    Da hat er recht. »Okay. Macht nichts. Ich rufe dich später zurück … und danke.« Ich lege auf.

    Nach der Arbeit fährt mich Nickels nach Hause – in seine Wohnung, meine ich. Auf dem Weg überlege ich, ob ich ihn wegen des Senders zur Rede stellen soll. Aber dann würde er den Spieß umdrehen und ich kann mit keiner plausiblen Erklärung aufwarten, wie ich davon erfahren habe.
    Nachdem er die Wohnung nach eventuellen Killern abgesucht und mir einen Kuss auf die Wange gegeben hat, fährt Nickels zurückin die Einsatzzentrale. Ich warte eine Weile. Sobald ich sicher bin, dass er weg ist, hole ich den Bildschirm aus meiner Tasche und spiele die Aufnahme ab.
    Scott auszuspionieren war ein Kinderspiel. Heute Nachmittag ist ganz zufällig sein Computer abgestürzt – womit ich natürlich nichts zu tun hatte. Während ihn Ken wieder hochfuhr, habe ich kurz an der Kappe des Stiftes gedreht. Als Scott wieder ins Büro kam, lief die Kamera.
    Ich spiele die Aufnahme ab und sehe, wie Scotts Finger über die Tastatur fliegen, als er sein Passwort eingibt. Der erste Buchstabe ist ein P, aber den Rest erkenne ich nicht. Ich spiele es noch einmal ab, diesmal Bild für Bild, bis ich das Passwort habe: P-U-D-E-L.
    Ich lehne mich zurück. Warum Pudel? Ich grüble, was es mit diesen flauschigen Hunden wohl Finsteres auf sich hat. Gerade als ich mich in Scotts Account einloggen will, überfällt mich ein Anflug von Paranoia. Was, wenn sich Scott nicht mehr einloggen kann, während ich seine E-Mails durchforste?
    Bevor ich weitermache, rufe ich Sam an. »Hey, was ist dein Passwort im Büro?«
    »Warum?«
    »Weil ich will, dass du dich einloggst, und dann versuche ich deine Mails zu lesen. Ich glaube zwar schon, dass das geht, aber ich muss mir da ganz sicher sein.«
    »Nein. Dann liest du alle meine Mails. Ein paar davon sind sehr persönlich.«
    Ich seufze stumm. »Also gut. Bist du zu Hause?«
    »Ja.«
    »Dann versuch du dich in meinen Account einzuloggen. Mein Passwort ist
Passwort

    Sie lacht und ich höre das Klappern einer Tastatur. »Echt? Ist
Passwort
das Passwort für alle deine Accounts? Die meisten benutzen doch immer dasselbe.«
    Es bleibt eine Weile still. »Nein«, lüge ich.
    Ich kann hören, dass sie breit grinst, als sie sagt: »Okay, ich bin drin.«
    Dann logge auch ich mich ohne Probleme ein. »Es klappt!«
    Sam holt scharf Luft. »Moment mal … du hast immer noch Kontakt zu Chance?«
    Chance ist mein Ex. Lange Geschichte. »Hey … logg dich sofort wieder aus!«
    »Tschühüs«, trällert sie und legt auf.
    Ich gebe Scotts Username und
Pudel
als sein Passwort ein. Es funktioniert! Ich gehe Scotts neueste E-Mails durch. Die übliche Geschäftskorrespondenz. Ich suche nach Tomi Reyes auf der Festplatte und eine Liste von Mails und Erinnerungen taucht auf. Dann stolpere ich über etwas, das Tomi-Berichte heißt.
    Ich klicke es an und eine Art Tagebuch erscheint. Als ich begreife, fühle ich meinen Puls in den Schläfen hämmern. Da sind all meine gestrigen Mails – nicht nur diejenigen, die ich an Scott geschickt habe. Außerdem noch einige innerbetriebliche Memos, ein Kontoauszug von mir und mehrere persönliche E-Mails, inklusive eines furchtbar schmutzigen Witzes an Sam.
    Ich blinzle, als mir dämmert, dass Scott eine Spyware auf meinem Computer installiert haben muss. Daraus folgt, dass er beim nächsten Blick in die Tomi-Berichte genau wissen wird, was ich getan und dass ich ihn ausspioniert habe.
    Meine Hand fliegt zum Mund. Durch meine Finger sage ich: »O … mein … Gott!«

    Als Nickels nach Hause kommt, tigere ich auf und ab wie ein eingepferchtes Tier. Ohne Einleitung platze ich heraus: »Scott hat mich ausspioniert.«
    »Wie meinst du das?«, fragt er und stellt müde seinen Aktenkoffer auf dem Sofa ab.
    Ich fange ganz von vorne an. Ich erwähne, dass ich zufällig Scotts Passwort kenne, lasse aber ungesagt, woher. Als ich zu der Stelle komme, an der ich mir gedacht habe, ich könnte ja mal einen Blick riskieren, unterbricht mich Nickels.
    »Du hast deinen Boss ausspioniert?«
    »Kann ich bitte aussprechen?« Ich erzähle ihm von den

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