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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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sollte das wohl heißen: mit Blocks Leuten. Für ihn arbeitete auch ein Typ namens Daumen Schrauber. Er leitete die Geheimpolizei. Schrauber war richtig fies.
    Sollte er anfangen, sich für das Aderlaß-Spital zu interessieren, würden Köpfe rollen und einige Ärsche ihr blaues Wunder erleben. Schrauber ließ sich nicht von bürokratischen Hemmschuhen und gesetzlichen Feinheiten aufhalten. Er würde reingehen und das Unrecht wieder richten.
    »Sie sollten vorsichtig sein«, empfahl ich ihr. »Wenn die auf die Idee kommen, daß Sie Spione eingeschleust haben, vergessen sie vielleicht ihre Manieren.«
    Sie nippte an ihrem Tee und beobachtete mich. Mir war unbehaglich. Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn eine wunderschöne Frau mich mustert. Ich bin das geborene Sexobjekt. Aber diese wunderschöne Frau hatte eindeutig etwas weit weniger Angenehmes im Sinn. »Ich bin nicht so naiv, wie Sie glauben, Garrett.«
    »Gut. Das erspart Ihnen eine Menge Schmerz.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer Sie eingeliefert hat?«
    »Nein. Ich habe geschlafen. Aber ich hab' gehört, daß der Prinz, der dafür gezahlt hat, auf den Namen Hackebeil hört.«
    »Hackebeil? Hacker Hackebeil?«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Er ist einer der Treuhänder des Krankenhauses. Eingesetzt von der kaiserlichen Familie.« Sie musterte mich weiter. »Wie gesagt, ich bin nicht so naiv, wie Sie vielleicht annehmen. Damit meine ich: Mir ist bewußt, daß ich mich in Gefahr befinden könnte.«
    Könnte? So hätte ich es nicht ausgedrückt. »Also?«
    »Also sollte ich mir vielleicht jemanden besorgen, der auf mich aufpaßt, bis sich der Staub gelegt hat.«
    »Klingt wie eine gute Idee.«
    »Sind Sie dabei?«
    Ich war dabei, aber nicht bei diesem Spiel. »Sie wollen einen Leibwächter?«
    »Wart sagt, Sie lassen sich nicht kaufen.«
    »Vielleicht nicht. Aber es gibt ein Problem«
    »Was für eins?« Sie klang verärgert.
    »Ich bin kein Leibwächter. Tut mir leid. Außerdem habe ich schon einen Klienten. Und diese Verpflichtung kann ich nicht einfach mißachten, so gern ich es auch tun würde. Außerdem dürften Ihre Leute ziemlich sauer sein. Ich würde es vorziehen, mich erst mal dort nicht sehen zu lassen.«
    Sie sah aus, als würde sie gleich sauer werden. »Was schlagen Sie dann vor?« Sie versuchte nicht mal, mich umzustimmen. Was meine Gefühle verletzte. Vielleicht hätte sie sich ja um Kopf und Kragen geredet.
    Aber sie war einfach zu sachlich.
    Maggie Jenn hätte mit allen Mitteln versucht, mich umzustimmen.
    »Ein Freund von mir, Eierkopf Zarth, könnte den Job erledigen. Oder ein paar andere Jungs, die ich kenne. Das Problem ist nur, daß die besten Kerle genau danach aussehen, was sie sind.« Dann küßte mich die Muse. »Meine Freundin von neulich sucht auch einen Job.«
    Mein Gast strahlte, und sie schob all die möglichen Einwände beiseite, die sie gehabt hätte, wenn Winger ein Mann gewesen wäre. »Kann sie den Job übernehmen?«
    »Besser als ich. Sie hat kein Gewissen.«
    »Ist sie vertrauenswürdig?«
    »Sie sollten Sie nicht in Versuchung führen, sonst ist das Familiensilber futsch. Aber sie bringt ihren Job zu Ende.«
    »Ist sie hart?«
    »Sie frißt Stachelschweine zum Frühstück. Ohne sie vorher zu schälen. Und lassen Sie sich auf keinen Wettkampf mit ihr ein, wer die Härtere ist. Sie weiß nicht, wann sie aufhören muß.«
    Sie lächelte. »Das Gefühl kenne ich. Wenn man mit der Familientradition bricht, ist die Versuchung groß, allen Jungs zu zeigen, daß man es besser kann als sie. Einverstanden. Klingt gut. Ich werde mit ihr reden. Wie kann ich sie erreichen?«
    Winger aufzutreiben ist nicht einfach. Sie mag es so. Es gibt Leute, die sie nicht auf den Fersen haben will.
    Ich erklärte ihr, wie ich gewöhnlich Winger aufspürte. Sie dankte mir für das Frühstück, für den Tip und meine Hilfe und ging zur Tür. Ich war immer noch überwältigt. Bevor ich mich berappeln konnte, hatte sie die Tür schon aufgemacht. »He! Warten Sie einen Moment! Sie haben sich ja nicht mal vorgestellt!«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Schatz. Schatz Blaine.« Sie lachte über meine verdutzte Miene, schlüpfte hinaus und schloß die Tür hinter sich.

 
21. Kapitel
     
    Am Tag wirkte die Freudenhöhle trostlos. Seit kurzem öffnet Morpheus den Laden rund um die Uhr, getrieben von dem merkwürdigen Impuls, daß alle ein Recht auf Hirse und Unkraut hätten. Das machte mir Sorgen. Der Laden könnte Pferde anlocken.
    Ich hockte mich an die Bar. »Brat

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