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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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durchgeschnitten werden.
    Wir merkten, daß man uns folgte. Es handelte sich um den unfähigen Burschen, der mir schon zu Maggie Jenns Hütte nachgeschlichen war, und um einen Kerl mit Ohrring. Vielleicht handelte es sich ja um einen wilden Piraten, aber ich bezweifelte es.
    Selbst Efeu fiel der tapsige Trottel auf.
    »Laßt sie ruhig hinterherschleichen«, sagte ich den Jungs. »Denen werden noch die Augen übergehen. Was ich vorhabe, ist schrecklich anzusehen. Ganz zu schweigen von den Blasen, die man davon an den Füßen kriegt.«
    »Ist wie damals im Corps«, bemerkte Schmeichler.
    Efeu schleppte natürlich D. G. Papagei mit. Dieser obszöne Bussard amüsierte sich königlich. »Heilige Scheiße, seht euch diese Melonen an! Oh, oh, oh. Nun seht euch das an. He, Süße, komm her. Ich zeig dir meine Körnersammlung ...« Wir konnten von Glück sagen, daß seine Aussprache so undeutlich war.
    Die Straßen waren belebt. Alle wollten sich die Lungen mit regenfrischer Luft füllen, bevor es wieder wie üblich stank. Die Alten und Schwachen würden umfallen. Soviel frische Luft waren sie nicht gewohnt. Sie wirkte bestimmt wie Gift auf sie.
    Noch bevor wir die Weststadt erreichten, entdeckte ich einen weiteren Verfolger. Dieser war ein erstklassiger Profi, und ich entdeckte ihn nur zufällig. Sein Pech und mein Glück. Ich kannte ihn nicht, was mir Sorgen machte. Ich hatte angenommen, alle guten Leute zu kennen. Wir bildeten eine richtige Parade.

 
34. Kapitel
     
    Kupfer & Feld hatten geöffnet. »Warte draußen«, befahl ich Efeu. »Du stehst Schmiere.« Ich ging hinein, gefolgt von Schmeichler. Ich wünschte, ich wäre so mies, wie ich auszusehen versuchte.
    Sowohl Kupfer als auch Feld standen im Laden, aber ansonsten waren weder Angestellte noch Kunden zu sehen. »Meine Güte!« sagte ich leise, erfreut darüber, daß zur Abwechslung mal etwas zu meinen Gunsten lief. »Heiliges Ofenrohr! Noch mehr wilde Piraten!«
    Die Kerle musterten uns und begriffen sofort, daß wir nicht zu der Sorte Kunden gehörten, die sie gern sahen. Aber sie verloren nicht ihre guten Manieren. Denn ihnen war ebenfalls sofort klar, daß Schmeichler und ich ihnen um mindestens zweihundert Pfund überlegen waren.
    »Wie können wir Ihnen dienlich sein?« fragte der eine. Mit seinem Überbiß und dem obligatorischen Lispeln sah er wie ein großes Eichhörnchen aus. Die kleinen, zierlichen Pfötchen hatte er vor der Brust gefaltet.
    »Robin ...!«
    »Penny, schweig stille! Sir?«
    »Wir suchen jemanden«, erwiderte ich.
    »Das tun wir doch alle, oder?« Er grinste breit. Ein komödiantischer Korsar.
    Penny fand es komisch und gackerte.
    Schmeichler runzelte die Stirn. Garrett runzelte die Stirn. Die Jungs wurden mucksmäuschenstill. Robin blickte an uns vorbei auf die Straße, als hoffte er, dort die Antwort auf sein Dilemma zu finden.
    »Ich suche ein Mädchen. Ein ganz besonderes Mädchen. Sie ist achtzehn, hat rotes Haar, ist etwa so groß und hat wahrscheinlich Sommersprossen. Sie sieht so gut aus, daß selbst wilde Piraten einen zweiten Blick auf sie werfen und eine Träne über den Lauf der Dinge vergießen könnten. Vermutlich hört sie entweder auf Justina oder Smaragd Jenn.«
    Die beiden glotzten bloß. Mein magischer Brauen-Blick-Trick hatte sie in Kretins verwandelt.
    Draußen verklickerte Efeu einer Matrone, daß der Laden geschlossen war, eine kleine Weile jedenfalls. Sie wollte es nicht glauben. Der Gottverdammte Papagei mischte sich ein und machte ihr ein paar zotige Vorschläge.
    Ich ging in dem Laden herum und befingerte alles, was teuer aussah. Die Jungs hatten ziemliche Plattfüße und jede Menge bizarres Mobiliar. »Läßt diese Personenbeschreibung bei euch eine Glocke läuten?« Ihrer Reaktion konnte ich nichts entnehmen. Sie waren geübt darin, Neutralität zu wahren, und verrieten nichts.
    »Sollte sie denn?« fragte Penny verächtlich. Ich konnte ihn nur durch die Größe seines Schnurrbartes von Robin unterscheiden. Sonst glichen sie sich wie eineiige Zwillinge. Außerdem schienen diese beiden wilden, haarigen Seeräuber auch gleichermaßen selbstverliebt zu sein.
    »Das halte ich für sehr wahrscheinlich.« Ich beschrieb die Gegenstände Schwarzer Magie, die ich in Smaragds Zimmer gefunden hatte. Meine Beschreibungen waren fehlerlos. Der Tote Mann hatte mich gut unterrichtet. Es zeigten sich erste Risse in den beiden neutralen Mienen.
    Penny wußte mit Sicherheit, wovon ich sprach. Robin hatte sich besser unter

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