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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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haben, von uns anders Gepolten das Schlimmste zu erwarten.
    Penny hatte während des kurzen Austauschs Robin finster angesehen. Jetzt schien er einen plötzlichen Anfall von pessimistischer Vorahnung zu erleiden, »Adolph Sankt Norden«, stieß er unvermittelt hervor.
    »Was?« Sag mir, daß ich mich verhört habe.
    »Adolph Sankt Norden.«
    Ich hatte mich nicht verhört. Aber warum sagte er das? Die Lage war schon verrückt genug. Ich gaukelte Unwissenheit vor. »Was ist das?«
    Robin kicherte. »Es ist ein Er. Einer unserer größten Kunden. Ein sehr mächtiger Untergrund-Meister.«
    Das waren zwar entmutigende Nachrichten, aber sie mochten nützlich sein, falls ich jemals etwas mit der Verrückten-Fraktion zu tun bekommen sollte.
    »Er hat Emmy hier kennengelernt. Und sie in seinen Hexenzirkel eingeladen. Sie ist ein paarmal hingegangen, aber sie mochte weder die Leute dort, noch das, was sie erreichen wollen.«
    »Wir dachten, daß sie vielleicht zu ihm geflüchtet ist«, ergänzte Robin.
    »Er könnte sie schützen«, pflichtete ich ihnen bei. Morpheus sah mich mißtrauisch an. »Ich habe den Mann kennengelernt«, erklärte ich. »Allerdings wußte ich nicht, daß er auch in Schwarzer Magie dilettiert.« Sankt Norden beschäftigte sich hauptsächlich mit gewalttätigem Rassismus.
    Penny und Robin schienen überrascht, als hätten sie von Adolph Sankt Norden nur im Zusammenhang mit Okkultismus gehört. Die Dummerchen. Der Kerl hatte für ihresgleichen einen ganz besonderen Platz in der Mördergrube seines Herzens reserviert.
    Morpheus bewegte sich so plötzlich wie ein Blitz und erschreckte uns alle. Er riß die Hintertür auf, trat hinaus und starrte einen Augenblick auf die Straße. Dann schüttelte er den Kopf und schloß die Tür wieder. »Rate mal, wer es ist?«
    »Ein Kerl, der über seine eigenen Füße fällt und damit durchkommt.«
    »Hundert Punkte. Es wird Zeit zu verschwinden.«
    »Ich hab' noch ein paar Fragen.«
    »Der Kerl da draußen zieht Gesetzeshüter an wie ein Blitzableiter den Blitz.«
    Richtig. Und ich erreichte auch nicht mehr viel. Ich hatte gehofft, über ihre Hilfe für Smaragd an die beiden heranzukommen. Wenigstens bekam ich noch die Namen von drei Leuten aus ihnen heraus, die mit dem Mädchen geredet hatten. Es waren keine richtigen Freunde. Also wohl kaum besonders nützliche Leute. Smaragd hatte anscheinend keine Freunde.
    Wir verabschiedeten uns genauso plötzlich, wie wir aufgetaucht waren. Wir waren weg, bevor die beiden Seeräuber es überhaupt merkten. Und Augenblicke später hatten wir auch die Weststadt hinter uns gelassen. Wir waren lange fort, bevor die Jungs in den Clownkostümen auftauchten.

 
43. Kapitel
     
    Meilen von der Weststadt entfernt, tauchten wir in eine verrauchte Kaschemme ab, die nur von den untersten Schichten besucht wurde. Der Gastraum bestand aus blanken Bohlen und Sägespänen, die Verpflegung aus schlechten Blutwürsten und noch schlimmerem grünem Bier. Auf mich achtete niemand, aber Morpheus erntete einige gedämpft feindselige Blicke. Trotzdem würde ihn niemand erkennen, selbst wenn er ein Jahr hierblieb. In einer solchen Kneipe erwartet man keinen Morpheus Ahrm.
    Morpheus setzte sich mir gegenüber an einen zerkratzten Tischbock und verschränkte die Finger. »Immerhin haben wir ein paar Namen.«
    »Fünf. Und keiner ist auch nur einen Heller wert.«
    »Auf einen hast du reagiert.«
    »Adolph Sankt Norden. Ich weiß nicht, warum mich sein Interesse für Schwarze Magie verblüfft hat. Der Mann denkt wie eine Schlange.«
    »Du kennst ihn? Erzähl mir von ihm.«
    »Er ist ein Verrückter. Ein rassistischer Spinner. Der RUF. Das Schwert der Aufrechten. Er hätte sich damit nicht lange abgegeben, sondern Smaragd in dem Moment abgeschoben, in dem er von Maggie und dem Regenmacher gehört hätte. Er ist nicht wie wir, weißt du.«
    »Das war nicht das, was ich meinte, glaube ich.«
    »Er ist Der RUF.«
    Es gibt nicht viele Menschen, die von den Umständen dazu gezwungen werden, eine solche Kaschemme als Stammkunden zu besuchen. Diejenigen, auf die das zutraf, waren merkwürdig. Man spitzte die Ohren und lauschte, als ich zum ersten Mal den RUF erwähnte. Beim zweiten Mal sahen uns die Gäste direkt an.
    Es war genau der richtige Ort, an dem Der RUF frisches Blut für ein Schwert der Aufrechten hätte finden können. Es war ein Sammelbecken von Verlierern, von denen keiner in seinem Leben je eine Pleite erlebt hätte, die nicht allein auf sein Konto

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