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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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diesen Dämchen kennengelernt, wenn du brav zu Hause geblieben wärst. Und du wirst keine mehr kennenlernen ...«
    »Okay.« Die Wahrheit tut weh. Frauen sind einfach meine große Schwäche. Mit strahlendem Lächeln und verführerischem Zwinkern kann man mich ohne weiteres in jede Gefahr locken.
    Schönchen grinste bösartig, holte einige nichtmenschliche Schädel von einem Farn-Regal und sammelte ihre Zutaten aus den übelsten Dingen in ihrem Laden. Ich wollte etwas sagen, kam aber nicht dazu, mehr als nur den Schnabel aufzusperren.
    »Gib mir den Stock da, Jüngelchen.«
    Ich reichte ihr meinen Nußknacker und öffnete erneut meine Freßluke.
    Sie gab mir einfach keine Chance. »Wir haben keine Ahnung, in was du stolpern kannst. Also versehen wir dich mit einem allgemeinen Verteidigungszauber.«
    Das klang wie Musik in meinen Ohren. Falls es etwas bedeutete. »Was machst du mit meinem Prügel?«
    »Ich werde ihn etwas aufrüsten, Junge. Wenn ich damit fertig bin, kannst du damit alle bekannten Verteidigungszauber durchbrechen. Siehst du das rote Ding da?«
    »Sieht aus wie ein getrocknetes Schweineohr, das jemand rot gefärbt hat.«
    »Genau das ist es auch. Es sieht aus wie ein Schweineohr, weil jemand es vor langer Zeit einem Schwein abgehackt hat. Nimm es und steck es in deine rechte Brusttasche. Und behalte es dort, bis du mit dem Regenmacher fertig bist.«
    »Warum?« Ich kam nicht mehr mit.
    »Weil wir davon ausgehen, daß der Regenmacher dich zu gern auslöschen würde, so daß du keinen Grund mehr hast, auszugehen und Frauen zu verführen.«
    Autsch! Ich überlegte den Bruchteil einer Sekunde. Dann nahm ich das Ohr und steckte es in die Tasche. »Du bist die Expertin.« Einige Schicksale sind zu schrecklich, als daß ich auch nur daran denken möchte.
    »Vergiß es nicht.« Sie baute vier weitere Objekte vor sich auf. Eins war eine kleine Holzdose, aus der wütendes Brummen tönte. Was auch immer darin war, für einen Käfer klang es viel zu groß.
    Schönchen bemerkte mein Interesse. »Er ist schlimmer, als er sich anhört.«
    »Das wollte ich hören.«
    »Er wird dich nicht belästigen, Söhnchen. Sobald ich es ihm sage, ist er dein Freund.«
    »He, unbedingt. Ich war schon immer ein großer Käferliebhaber. Wahrscheinlich habe ich da draußen auf den Inseln die meisten seiner Familienangehörigen kennengelernt. Damals stand ich mit den Käfern auf Du und Du.«
    »Du hast immer schon dumm dahergequatscht, Junge.«
    Was sollte das denn nun wieder heißen?
    »Wenn du diesen kleinen Teufel nicht nutzen willst, dann laß es. Er ist eine Art letzte Zuflucht. Wenn dich dein loses Maul in eine Lage gebracht hat, aus der du dich nicht rauswinden kannst, dann klapp einfach den Deckel auf.«
    »Ja?« Ich war mehr als skeptisch. Seit meiner Zeit als Marine habe ich mich nicht mehr als Kammerjäger betätigt. »Und dann? Beißt er ein Stück aus mir raus, damit ich die Bösewichter mit meinem Geheul erschrecke?«
    »Vielleicht. Vielleicht kommt er auch einfach nur zu mir geflogen und erzählt mir, daß du mal wieder Hilfe brauchst.«
    Irgendwie klang es nicht so nützlich, einen Käfer in der Dose als letztes Mittel in einer Zwangslage einzusetzen. Aber Mom Garrett hat ihren Jungs eingeschärft, Leuten wie Schönchen keine Widerworte zu geben. Sie meinte, wir sollten unsere Klappe halten, wenn wir es mit jemandem zu tun hatten, der uns in Krümel verwandeln konnte. Manchmal war Mom ganz schön gerissen. »Hmpf«, sagte ich.
    Schönchen glotzte mich an und fuhr dann mit ihren Erklärungen fort. Ich hörte zu und war augenblicklich fasziniert.
    Schönchen bot mir ein Ding an, das wie ein Holzstück aussah. Auf einer Seite war es rot, auf der anderen grün gefleckt. »Wenn du dich für diesen Kerl, der hinter dir her ist, unsichtbar machen willst, dann reib mit dem Daumen dreimal über die rote Seite. Eigentlich dürfte es ihn nicht mißtrauisch machen, weil sein Zauber nicht besonders verläßlich ist. Wenn du denkst, es wäre nützlich, wenn er hinter dir hertappt, dann streich dreimal über die grüne Seite.«
    »Was? Warum sollte ich wollen, daß er mir folgt?«
    »Woher soll ich das wissen?« Sie zuckte mit den Schultern. »Mehr kann ich im Moment wohl nicht für dich tun. Es wird sowieso Zeit, daß du verschwindest, Junge. Ich habe dahinten noch zahlende Kunden sitzen.«
    Wo denn? Aber das dachte ich lieber nur.
    Die alte Katze sah mich an, als überlegte sie, mir einen Happen aus meiner Wade zu beißen, bevor ich

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