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Splitter im Auge - Kriminalroman

Titel: Splitter im Auge - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Rolltreppe nach unten fahren, die ein Mädchen in ihrer Mitte hatten. Jenny! Das sah aus wie Jenny, schoss es ihm durch den Kopf, und die beiden rechts und links von ihr machten auf den ersten Blick gar keinen guten Eindruck. Er bremste so hart, dass der Fahrer hinter ihm hupte und ihn mit erhobener Faust überholte. Steiger parkte schief an der Bushaltestelle, sprang aus dem Wagen und rannte zurück. »Jenny!«, rief er auf dem Weg nach unten und nahm auf der Rolltreppe mehrere Stufen auf einmal. Etwa auf halbem Wege sah er die drei auf dem Bahnsteig stehen.
    »Jenny, hey!«, rief er noch einmal, jetzt nicht mehr ganz so laut, trotzdem sah ihn ein alter Mann mit Hut und Krawatte eigenartig an. Das Mädchen drehte sich um, und sie war es tatsächlich. Die beiden Jünglinge, ein Türke, tippte Steiger, und ein blonder Schlacks, beide im Einheitslook mit schwarzer Jacke und Baseballkappe, drehten sich ebenfalls um. Sie sahen ihn misstrauisch und abschätzend an, als er näher kam, aber ihre Augen waren klar. Jennys Blick war glasig, und sie lächelte abwesend, als sie ihn erkannte.
    »Was will der?«, fragte der Blonde und sah dabei das Mädchen an.
    »Der will wissen, was hier läuft, du Nase«, sagte Steiger und überlegte, ob er seinen Dienstausweis zeigen sollte. Er hatte eine Ahnung, es könnte taktisch klüger sein abzuwarten. »Kennst du die beiden?«, fragte er und zog Jenny am Arm zu sich.
    Sie sagte nichts, sondern grinste nur.
    »Willst du Stress machen, oder was soll das?«, fragte der Blonde und machte einen Schritt auf Steiger zu.
    Erster sein ist wichtig, dachte Steiger, bei zwei gegen eins und bei solchen Arschgesichtern auf jeden Fall, und er stieß dem Burschen den Handballen mit aller Kraft aufs Schlüsselbein. Der Typ schrie auf, fasste sich an die Stelle und klappte nach vorn, in dem Augenblick trat der Zweite in Kickboxermanier Richtung Steigers Kopf, traf aber nur die Schulter. Diese verdammte Kickboxerei wurde in diesen Kreisen echt zur Seuche, dachte Steiger und ging näher ran, um aus der Reichweite der Füße zu kommen. Er erinnerte sich an seine Zeit in der Bereitschaftspolizei, als sie bei einem Ausbilder, der Ralf Jürgens hieß und Profiboxer gewesen war, in Selbstverteidigung geboxt hatten, statt Jiu-Jitsu zu machen. Ihm hatte das Spaß gemacht, und eine Sache hatte er bis heute nicht vergessen. Er hob die Fäuste zur Deckung, und der Türke versuchte, den alten Abstand wiederherzustellen. Aber Steiger ging hinterher. Als der Mützenträger eine linke Gerade ansetzen wollte, fegte Steiger die Faust mit der Rechten zu Seite, der ausgestreckte Arm des Gegners federte nach unten, gab dadurch dessen linke Gesichtshälfte frei, und Steiger drosch ihm die eigene Linke mitten auf die Zwölf. Na wunderbar, es klappte immer noch, dachte er. Der Bursche schlug hintenrüber, die Mütze machte sich selbstständig, aber er versuchte, sich sofort wieder aufzurappeln.
    Aus den Augenwinkeln sah Steiger, wie der Blondschopf wieder gerade stand und zwei Schritte auf ihn zumachte. Er versuchte, ihn so grimmig zu fixieren, wie es ihm möglich war.
    Kendo-Kämpfer stehen sich mit Maske und in voller Montur gegenüber, erheben ihre Waffen gegeneinander, und irgendwann verlässt einer der beiden das Feld, ohne dass auch nur ein Schlag getan wurde. Weil beide gespürt haben, wer der Stärkere ist. Das hatte Steiger mal gelesen, und das ging ihm jetzt durch den Kopf.
    Der Blonde sah ihn an und kam nicht mehr näher, der Türke war auch wieder auf den Beinen, er blutete aus der Nase. Jenny stand hinter Steiger, und ihrem Gesicht nach zu urteilen, hatte sie nur die Hälfte von dem mitbekommen, was gerade geschehen war.
    Die beiden Kerle sahen sich an, machten erst einen Schritt zurück, dann noch einen und gingen dann Richtung Rolltreppe.
    Steiger wartete, bis er sie nicht mehr sah, und wandte sich dann Jenny zu. Er beugte sich zu ihr hinunter. »Alles klar, Jenny?«, fragte er, so behutsam er konnte.
    »Ja«, sagte sie und lächelte unsicher.
    Er verzichtete auf weitere Fragen, nahm sie am Arm und fuhr mit ihr die Rolltreppe hoch. Wie eine Puppe ließ sie sich auf den Beifahrersitz setzen und blickte geradeaus.
    »Was machst du hier um diese Zeit, Jenny? Wir haben Sonntag. Wo ist denn deine Mutter, verdammt noch mal? Gibt’s die überhaupt?«, fragte Steiger, nachdem er losgefahren war.
    Sie sah ihn an. Vielleicht waren das ein paar Fragen zu viel auf einmal gewesen.
    »Mama arbeitet«, sagte sie und wirkte

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