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Splitter

Splitter

Titel: Splitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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hatte, Luke.«
    Er drehte sich nach hinten.
    »Keine Sorge«, wehrte Benny ab. »Ich hatte nie etwas mit ihr - auch wenn sie am Anfang geschwankt hat.« Marc verkrampfte sich, grub seine Finger noch fester in das Lenkrad und versuchte, die sich überschlagenden Gedanken zu sortieren.
    Das also war der Grund gewesen.
    Deshalb hatte Sandra ihn zu Beginn ihrer Beziehung so lange zappeln lassen. Sie hatte sich nicht zwischen ihm und seinem Bruder entscheiden können.
    »Warum erzählst du mir das?«
    Benny antwortete nur schleppend. »Damit du dir keine Gedanken mehr um mich machst. Die Wahrheit ist, Sandra hat sich damals sehr schnell in dich verliebt. Ich war nur eine Geschmacksverirrung. Der kleine, hilfsbedürftige Bruder, der sie kurzfristig etwas verwirrt hat. Wir haben uns dreimal getroffen, dann war für sie klar, dass du der Richtige bist. Das habe ich akzeptiert, aber danach habe ich es einfach nicht mehr ertragen, in eurer Nähe zu sein.« Soll das etwa heißen… Das Puzzle formte sich Stück für Stück zu einem Bild. Bennys erster Selbstmordversuch geschah aus Liebeskummer?
    »Du hast mich nie im Stich gelassen, Luke. Ich war es, der den Kontakt abgebrochen hat, bis … »
    Er blieb mit der Stimme oben, und Marc hakte nach: »Bis … ?
    »Scheiße, bis Sandra mir eines Tages zufällig wieder über den Weg gelaufen ist. Das war zu der Zeit, als sie zum ersten Mal schwanger war.«
    Marc hatte Mühe, Luft zu bekommen.
    Vor drei Jahren? War Benny der Grund für ihr merkwürdiges Verhalten gewesen? Hatte sie sich mit ihm damals in dem Neuköllner Straßencafe getroffen? »Kaum vorstellbar, aber damals ging es mir noch schlechter als heute«, sagte Benny und spuckte wieder etwas Blut. »Sie sah sofort, dass ich den Halt verloren hatte, und gab sich automatisch die Schuld für meinen Abstieg. Als ob ihre Entscheidung, dich zu lieben, der Grund dafür gewesen wäre.« Er lachte hohl. »Blödsinn. Das habe ich ganz alleine zu verantworten.«
    Seine Stimme wurde immer weicher, sie klang beinahe verträumt, und langsam begann Marc zu begreifen. Verdammt, er liebt sie immer noch. Nach all der Zeit. »In der Beziehung seid ihr euch wirklich ähnlich, Marc. Sie wollte mir helfen und ihren angeblichen Fehler wiedergutmachen. Ich fürchte, sie hat sogar eure Beziehung überdacht und sich gefragt, ob sie damals die richtige Entscheidung getroffen hat. Scheiße, Sandra war ein schwangeres Hormonbündel, du hast ihre Stimmungsschwankungen sicher selbst erlebt.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was du mir eigentlich sagen willst.«
    »Das ist doch ganz einfach. Sandra und ich haben uns in dieser Zeit mehrfach verabredet, und nach jedem Treffen ging es ihr schlechter. Mit dir konnte sie nicht darüber reden. Immerhin ging es ja auch um eure Beziehung, und außerdem wusste sie, wie gestört unser Verhältnis ist. Also hat sie sich am Ende hilfesuchend an ihren Vater gewandt. Sie wollte ihn bitten, ob er mir nicht helfen kann; mit seinem Geld und seinen Beziehungen.«
    Marc drehte sich wieder kurz nach hinten. Selten hatte sein Bruder so traurig ausgesehen wie in diesem Moment. »Begreifst du jetzt?«, fragte Benny heiser. »Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte sie ihr erstes Kind nicht verloren. Denn dann wäre sie am Tag des Einbruchs bei dir und nicht bei Constantin in der Villa gewesen.«
    Marc spürte, dass er schon viel zu lange den Atem angehalten hatte, und sog gierig die eisige Luft ein. Dann hustete er, und mit dem Husten löste sich ein Teil der Anspannung, die sich in den letzten Minuten aufgestaut hatte.
    »Vergiss es.« Marc wischte einige Splitter der zerstörten Windschutzscheibe von dem Beifahrersitz, dann legte er Bennys Pistole für den Fall eines weiteren Angriffs griffbereit neben sich. »Dich trifft keine Schuld.«
    »Doch.«
    »Nein. Das war Zufall. Eine Laune des Schicksals. Wenn, dann haben wir beide versagt.«
    Nach einer Weile, in der Marc schweigend über das Geständnis seines Bruders nachgedacht hatte, hielten sie vor einer roten Ampel. Der Wind hatte gedreht, und er nutzte die Zeit, um sich mit einem Taschentuch über Augenbrauen, Mund und Nase zu wischen. »Damals haben wir alles falsch gemacht, oder?«, fragte Marc.
    Benny stöhnte zustimmend.
    »Und heute?« Er sah in den Rückspiegel. »Werden wir das heute irgendwie hinkriegen?«
    »Ich weiß nicht, wir können ja das Radio-Orakel befragen«, witzelte Benny trotz seiner Schmerzen. Radio-Orakel.
    Bereits das Wort löste einen Schwarm alter

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