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Splitter

Splitter

Titel: Splitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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Absender und die Nachricht hatte lesen können.
    Wo seid ihr? Beeil dich, Benny, es geht gleich los. Ohne Marc können wir nicht anfangen!
    Constantin Marc starrte fassungslos in den Rückspiegel, wo ihn der nächste Schock erwartete. Zuerst sah er nur den Arm seines Bruders, der sich nach dem Haltegriff ausstreckte. Dann schob sich Bennys Gesicht in sein Blickfeld.
    Sein Bruder schnellte nach vorne, griff durch die zerschossene Rückenlehne zum Beifahrersitz, doch Marc war schneller. Er stieg auf die Bremse, wodurch die Waffe nach vorne rutschte. Das Auto drehte sich um neunzig Grad, schlitterte noch einen halben Meter weiter und kam kurz vor einem Halteverbotsschild zum Stehen.
    Dann langte Marc nach unten, angelte sich die Pistole und drückte den Lauf auf die blutige Stirn seines Bruders.
65. Kapitel
    »Komm mir nicht zu nahe«, schrie Marc. Die Gummisohlen seiner Turnschuhe fanden auf dem glatten Boden kaum Halt, als er aus dem Wagen stieg. »Bleib, wo du bist, du elender Verräter!«
    Es stank nach Benzin, die Kühlung des Kleinwagens dröhnte wie ein übervoller Staubsauger, und Marc strauchelte. Er gab es auf, seinen Bruder in Schach zu halten, und stolperte, so schnell es ihm möglich war, die Zufahrt hoch. Der gepflasterte Weg endete vor einem schlichten Flachdachbau, wo zwei Krankenwagen parkten. Im Gegensatz zur BleibtreuKlinik steckte hier das Geld der Privatpatienten weder in der Architektur noch im Innendesign, sondern wurde von Constantin für modernste Geräte und bestens ausgebildetes Personal ausgegeben. Auf den ersten Blick unterschied sich der Eingangsbereich daher nicht von dem eines öffentlichen Krankenhauses: ein aluminiumverkleideter Empfangstresen, der Klinikkiosk mit den obligatorischen Zeitungs-und Buchständern, eine Schilderwand neben den Fahrstühlen und etwas weiter hinten der Zugang zur Besuchercafeteria.
    Wohin? Wo soll ich hin?
    Marc drehte sich um und rannte in einen leeren Rollstuhl, den ein jugendlicher Pfleger kurz abgestellt hatte, während er sich mit dem Pförtner unterhielt. Fast wäre er gestürzt, hätte er sich nicht am Empfangstresen festhalten können. »Wo ist er?«, schrie Marc und hob seine Waffe. Der Pfleger wurde blass und wich mit seinem Klemmbrett in der Hand zurück. Hinter Marc wurde es laut, er hörte Rufe, dann hektische Schritte, weitere Schreie. Türen knallten, kalte Luft drang von außen herein, doch das alles fand nicht in seiner Welt stand.
    »Constantin Senner. Wo hat er sich verkrochen?« Der Pförtner, ein untersetzter Mann mit blutunterlaufenen Augen und Dreifachkinn, hob beide Arme und rollte auf seinem Drehstuhl nach hinten, als könne er die Wucht der Kugel etwas abmildern, wenn er nur genügend Platz zwischen sich und den Irren brachte. Er zitterte, öffnete den Mund, bekam aber keinen Ton heraus. Er war ebenso stumm wie der Werbefilm der Klinik, der gerade über ihren Köpfen auf einem Flachbildschirm seine Endlosschleife drehte.
    »Wo?«
    »Im OP«, krächzte er endlich. Er wischte sich mit dem billigen Stoff seiner blauen Uniform über die feuchte Stirn. »OP Nummer drei, dritter Stock.«
    »Okay, Sie werden jetzt die Polizei holen, haben Sie verstanden? Bis dahin will ich nicht … Verdammt, was ist das denn?«
    Marc hatte sich unterbrochen und sah nach oben. Zu Constantin. Der Werbefilm zeigte gerade, wie sein Schwiegervater eine interessierte Patientengruppe durch die Klinik führte. Eine glückliche Familie, die stellvertretend für den Zuschauer von den Vorzügen einer exklusiven Behandlung überzeugt werden sollte. Marc blinzelte nervös.
    Die junge Frau und das lachende Kind hatte er noch nie gesehen. Dafür aber die anderen Schauspieler, die den Ehemann und Großvater mimten. Der ältere, der gerade anerkennend den Operationssaal musterte, hatte sich ihm als Professor Bleibtreu vorgestellt. Und der andere bevorzugte harte Campingbetten in seinem Keller und keine Einzelzimmer. Im Video tauchte plötzlich ein kräftiger Pfleger auf, der einen grauhaarigen Mann im Rollstuhl in die Cafeteria schob, und auch diese beiden sah Marc nicht zum ersten Mal. Der Rollstuhlfahrer hatte ihm, als Obdachloser verkleidet, eine Nachricht seiner toten Frau zugesteckt, und das Gesicht des großgewachsenen Pflegers war ihm gestern schon vertraut erschienen, als der Mann ihn nicht in sein Büro hatte lassen wollen. Vermutlich kannte er den Schauspieler noch aus anderen Werbespots im Fernsehen.
    »Es ist nicht so, wie du denkst.«
    Marc schnellte herum und

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