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Splitter

Splitter

Titel: Splitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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etwas dabei schiefgeht?«
    »Okay, wie denken Sie, liebe Zuschauer, darüber? Rufen Sie uns unter der eingeblendeten Hotline an.« Marc wollte schon gehen, da fiel sein Blick auf eine herausgerissene Schreibtischschublade am Boden. Sie sah auf den ersten Blick genauso aus wie alle anderen. Erst beim zweiten Hinsehen erschloss sich der verstörende Unterschied. »Würden Sie daran teilnehmen oder nicht? Stimmen Sie jetzt ab!«
    Marc kniete sich hin und tastete die Zahlen ab, die jemand mit kindlicher Handschrift auf die Rückseite gekritzelt hatte:
    23. 11.
    Der errechnete Geburtstermin seines Kindes. »Bitte wählen Sie am Ende die Eins für >ja< oder die Zwei für >Nein<.«
    Er drehte die Schublade herum. Ein einziges Dokument war im Inneren haften geblieben. Mit zitternden Fingern griff er nach dem graugrünen Bankauszug von Constantins Privatbank.
    »Aber kommen wir jetzt zu einer Reportage der >Akte 09    In den letzten Tagen waren immer größere Beträge abgehoben worden. Das Konto war im Minus, die letzte Spalte trug den Vermerk »gesperrt«.
    Marc sah zum Fernseher.
    In dieser Sekunde gab es keinen Unterschied mehr zwischen seiner innerlichen Verwüstung und der des Zimmers, in dem er kniete. Auch bei ihm schien jemand alle Schubladen seines Verstandes herausgerissen und aus gekippt zu haben. Und es wollte ihm nicht gelingen, die einzelnen Gedanken wieder einzusortieren. Alles hing zusammen:
    Sandra, Constantin, das Baby. Doch nichts ergab einen Sinn. Weder Constantins Schulden noch die Zerstörung seines Arbeitszimmers noch die Stimme seiner Frau, die gerade laut und deutlich seinen Namen sagte.
62. Kapitel
    Marc starrte fassungslos auf den Bildschirm, der Sandra in Großaufnahme zeigte. Ihre Haare waren verschwitzt und unfrisiert, ihre Augen rot und verquollen. Sie wirkte verzweifelt, abgespannt. Aber auch wenn er sie noch nie in solch schlechtem Zustand gesehen hatte, so war sie dennoch unverkennbar seine Frau.
    Es gab einen harten Schnitt zu einem schlaksigen Reporter, der etwas zu jung für einen investigativen Beitrag eines Nachrichtenmagazins wirkte. Was ihm an Ausstrahlung fehlte, machte seine tiefe Stimme wieder wett.
    »Die BleibtreuKlinik galt bislang als ein seriöses Privatkrankenhaus für psychosomatische Störungen. Doch in den letzten Tagen erregt ein ungewöhnliches Experiment die Gemüter. Ein Experiment, das sich hier in dem Gebäude hinter mir abspielen soll, offenbar ohne Genehmigung der Behörden!«
    Die Kamera wanderte erst über das vertraute Baugerüst vor der Klinik und zeigte dann das Messingschild am Eingang. Der Reporter kommentierte im Hintergrund. »MME - MemoryExperiment, so nennt sich das Programm, bei dem Teilnehmern das Gedächtnis gelöscht wird, angeblich, damit sie die schlimmsten Erinnerungen ihres Lebens ausradieren können. Die Vorstellung ist natürlich verlockend. Unfälle, Liebeskummer, Tragödien was wäre, wenn wir all das, was uns bedrückt, für immer vergessen könnten?«
    Der Reporter erschien wieder und wanderte die Straße vor der Klinik hinab. Passanten drehten sich neugierig zu ihm ins Bild. »Aber was ist, wenn dabei etwas schiefgeht? So wie bei diesem Patienten hier, dessen Akte uns zugespielt wurde.«
    Marc zuckte zusammen. Das Fernsehen zeigte ein teilweise geschwärztes Dokument. Die Namen der behandelnden Ärzte waren unkenntlich gemacht, sein eigener Name jedoch, Marc Lucas, stand nahezu in jeder Zeile, und auch sein Foto rechts oben in der Krankenakte war mit keinem Balken versehen. »Ja, das ist die Akte meines Mannes«, bestätigte Sandra das Unvorstellbare, die Stimme noch verzweifelter als zuvor. »Bitte nennen Sie seinen Namen und veröffentlichen Sie sein Bild, vielleicht findet er dadurch sein Gedächtnis wieder.« Die Kamera fing jetzt nicht nur Sandras Gesicht, sondern ihren gesamten Körper ein. Sie lag in einem Krankenhausbett. Ihr Bauch war noch größer geworden.
    Marc begann lautlos zu weinen.
    »Ich weiß nicht, wieso, aber er war dort in Behandlung. Und jetzt kann mein Mann sich an nichts mehr erinnern.« Wieder ein harter Schnitt, dann bewegte sich eine verwackelte Handkamera auf den Empfangstresen der BleibtreuKlinik zu, vor dem Emma gerade eben erst überwältigt worden war. Plötzlich schoss eine Hand vor die Linse, es gab ein Gerangel, und dann sah man die Lobby aus einem schrägen

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