Spock läuft Amok
und auf Befehl des Oberkommandos der Föderation in den Raumsektor eingedrungen, um zu spionieren.“
„Darüber haben wir uns doch schon unterhalten“, sagte Kirk verdrossen.
„Und darüber werden wir noch eine ganze Weile sprechen, Captain. Ich weiß, daß ich keine Mittel habe, um einen Vulkaner zum Sprechen zu bringen. Aber wir haben gewisse Methoden, die bei Menschen Ihres Planeten, Captain, überaus wirksam sind.
Wir werden sie anwenden, falls es erforderlich werden sollte.“
„Dann wissen Sie bestimmt auch“, sagte Spock, „daß diese Methoden bei entsprechend trainierten Männern unwirksam sind.“
„Selbstverständlich“, sagte sie lächelnd. „Sie würden ihn töten – oder zu einem physischen und geistigen Krüppel machen. Aber man würde mich vor ein Kriegsgericht stellen, wenn ich nicht alles täte, was die Situation erfordert. So oder so werde ich von Ihnen die Wahrheit erfahren. Verlassen Sie sich darauf!“ Kirk hatte niemals geglaubt, daß sich der steinerne Gesichtsausdruck Spocks irgendwie verändern könnte. Aber jetzt bemerkte er einen flüchtigen Zug von Unentschlossenheit, der der Romulerin ganze Bände erzählt haben mußte. Kirk sagte hastig: „Lassen Sie sie doch reden. Wir haben nichts zu sagen.“ Spock sah ihn nicht an. „Ich kann es nicht zulassen, daß der Captain noch größeren Belastungen ausgesetzt wird“, sagte er leise. „Die Anforderungen seines Kommandos haben ihn seine ganze Kraft gekostet. Er ist schon seit Wochen physisch und nervlich am Ende.“
„Das ist eine Lüge!“ protestierte Kirk.
„Wie Sie jetzt selbst sehen“, fuhr Spock fort, „ist Captain Kirk ein äußerst sensibler und emotional reagierender Mensch. Ich fürchte, er hat jede Fähigkeit zu rationalen Entscheidungen verloren.“
„Halten Sie den Mund, Spock!“
„Ich verrate schließlich keine Geheimnisse. Die Beschuldigung, daß wir Ihr Hoheitsgebiet verletzt haben sollen, um hier Spionage zu treiben, ist lächerlich und unakzeptabel. Allein die Tatsache, daß wir sofort von Ihren Schiffen gestellt wurden, beweist doch die Sinnlosigkeit dieser Behauptung.“
„Spock – verdämmt noch mal! Was haben Sie eigentlich vor!“
„Ich sage die Wahrheit – zum Nutzen der Enterprise und der Föderation. Ich sage hiermit aus, daß Captain Kirk dazu nicht autorisiert war und aus eigener Initiative gehandelt hat, als er das Schiff in die neutrale Zone steuerte und ihre Grenzen verletzte. Vielleicht, um damit Ruhm zu ernten. Was weiß ich? – Ich halte ihn nicht mehr für zurechnungsfähig.“
„Und ich sage“, preßte Kirk mühsam hervor, „Sie sind ein dreckiger Verräter!“
„Schluß damit!“ sagte die Frau und drückte auf eine Taste. „Geben Sie mir Sprechverbindung mit der Enterprise.“
Kurz darauf sagte Scotts Stimme: „Hier Enterprise, Chefingenieur Scott.“
„Mr. Scott, Captain Kirk wird hiermit offiziell der Spionage beschuldigt und unter Anklage gestellt. Die Aussage Ihres Ersten Offiziers Spock hat unsere Vermutung, daß Ihr Eindringen in unseren Hoheitsraum kein Zufall war, vollauf bestätigt. Ihr Schiff hatte auch keinen Befehl des großen Rates der Föderation, sondern ist allein auf Befehl Captain Kirks in diesen Raumsektor eingedrungen. Er trägt also allein die Verantwortung. Da Offiziere und Mannschaften der Enterprise unter Befehlszwang gehandelt haben, werden sie nicht zur Verantwortung gezogen. Ich fordere Sie als derzeitig gen Kommandanten der Enterprise hiermit auf, dem romulischen Flaggschiff zu unserer Flottenbasis zu folgen. Dort werden Sie und alle anderen Besatzungsmitglieder verhört und dann zur Rückkehr in das Gebiet der. Föderation entlassen. Captain Kirk bleibt bis zum Beginn der Verhandlung unser Gefangener.“ Ein paar Sekunden lang kam nur statisches Knistern aus dem Lautsprecher. Aber Kirk wußte genau, was Scotty in diesen Sekunden tat: Er befahl, die beiden romulischen Geiseln festzunehmen und einzusperren. Als er sich wieder meldete, zitterte seine Stimme vor mühsam verhaltener Wut.
„Hier spricht der Chefingenieur Scott. Die Enterprise führt nur Befehle Captain Kirks aus. Wir werden hier bleiben, bis er wieder an Bord ist. Und falls Sie vorhaben sollten, uns zu entern, werde ich die Enterprise in die Luft sprengen und versuchen, dabei mindestens eins Ihrer Schiffe mitzunehmen. Und da Sie unsere Bewaffnung genau kennen, können Sie sich ausmalen, wie teuer Sie so ein Unternehmen kommen wird.“
„Die Menschen neigen dazu,
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