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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
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katapultieren, drehte sich aber nur um die eigene Achse und brachte beide Beine zwischen die von Kyle, grätschte weit aus und hakte ihre Füße damit hinter seine Waden. Immer noch auf die Hände gestützt zog sie die Beine blitzschnell wieder an und riss ihm damit beide Beine weg, so dass er dieses Mal flach auf dem Rücken landete.
    Mit einem kräftigen Ruck ihrer Arme kam sie wieder auf die Füße, wirbelte herum noch bevor Kyle richtig gelandet war und war im Bruchteil einer Sekunde über ihm. Dieses Mal visierte sie mit ihrem Schlag seinen Hals an, Kyle sah den Schlag kommen und brachte seine Faust verteidigend nach oben.
    Was danach kam war einfach schlechtes Timing. Trafker öffnete ihre Faust einen Sekundenbruchteil zu langsam und so trafen ihre gekrümmten Finger auf Kyles geschlossene Faust, es gab ein hässliches Knacken und Trafker sprang mit einem unterdrückten Aufschrei zurück, schüttelte die malträtierten Finger und trat mit verzogenem Gesicht auf der Stelle.
    Kyle rappelte sich schnell auf und betrachtete ihren Feixtanz besorgt.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich vorsichtig und bekam ein heftiges Kopfschütteln und zusammengepresste Lippen zur Antwort.
    Er wartete geduldig, bis Trafker ihr Gesicht wieder entspannte, dann nahm er sie in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Haare.
    „Sorry.“, murmelte er und sie streckte ihm die Zunge raus.
    Aus dem Augenwinkel sah sie blondierte Köpfe hinter der niedrigen Mauer verschwinden, die sie offensichtlich beobachtet hatten. Von den beiden Pärchen an der Mauer bekamen sie sogar Beifall, den Kyle mit einem Grinsen und Trafker mit einer zirkusreifen Verbeugung quittierten.
    „Die Revanche kommt noch!“, versprach sie ihm, als sie nebeneinander wieder die Stufen zur Poolanlage hochgingen.
     
    Die Revanche verzögerte sich.
    Was sich am Abend noch abzeichnete, war am nächsten Morgen blauviolette Gewissheit: Die Finger waren, wenn nicht gebrochen, dann zumindest auf das Heftigste verstaucht und zum Frühstück hatte sich Trafker pragmatisch Mittel- und Ringfinger der rechten Hand mit festem schmalen Klebeband zusammengeklebt und ruhig gestellt.
    Vorwürfe wegen der Verletzung kamen gar nicht erst auf. Sowohl Trafker als auch Kyle kannten erstens das Risiko von Übungskämpfen und waren zweitens Schlimmeres gewohnt. Allerdings waren mit dem provisorischen Verband Poolgänge tabu, weshalb sie sich doch für Kyles Vorschlag vom Vortag entschieden, auch wenn er eigentlich spaßig gemeint gewesen war, und nahmen am Ausflug zum historischen Marktplatz teil.
    Geübt, wie sie beide nun mal waren, gelang es ihnen auch beinahe schon beim zweiten Schritt aus dem Bus heraus ihre Reiseführerin abzuhängen und sich auf eigene Faust durch das Treiben zu wühlen.
    Marktstände gab es rechts und links der beiden Hauptwege, die zum eigentlichen Marktplatz des Ortes führten, wo sich eine schier unüberschaubare Menge an weiteren Ständen und vor allem Menschen befanden.
    „Luis würde `nen Anfall kriegen.“, raunte Kyle Trafker zu und sie lachte leise.
    Den halben Vormittag ließen sie sich mit dem Strom treiben und suchten nach Tüchern für Trafker, bis sie nach dem Mittag allmählich doch die Orientierung in der Menge verloren und kurz neben einem der Stände stehenblieben um sich wieder zurechtzufinden.
    „Ich denke da hinten sollten wir wieder zu dieser Bushaltestelle kommen.“, Kyle hielt weiter Trafkers Hand fest und deutete am Stand vorbei Richtung Westen. „An dem Topfstand vorbei, dann kommen wir wieder auf die Straße.“
    Trafker murmelte eine Zustimmung und sah sich gedankenverloren um, dann fuhr plötzlich ein Ruck durch sie, bei dem sich Kyle erschrocken nach ihr umdrehte.
    Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und die Bernsteinaugen blickten riesig und starr auf einen Punkt, den Kyle nicht ausmachen konnte, da die Leute um sie herum ständig in Bewegung waren. Trafkers Nasenflügel blähten sich bei jedem Atemzug, den sie regelrecht herauspresste.
    Kyles Blick flog in böser Vorahnung zwischen den Menschen und Trafker hin und her. Die Härchen auf seinen Armen stellten sich unheilvoll auf und ein Prickeln lief ihm das Rückrat herunter.
    „Traf?“, er sah auf seine Hand herunter, die ihre immer noch umschlossen hielt und streckte dann die andere Hand nach ihrer Schulter aus. „Was ist…?!“
    Im nächsten Moment kam Bewegung in Trafker. Ruckartig riss sie ihre Hand aus seinem Griff und sprintete geduckt los. Kyle blieb

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