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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
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nicht mal die Zeit den Mund aufzumachen um nach ihr zu rufen, da war sie schon zwischen den Menschen verschwunden.
    Antrainierte Reflexe ließen ihn weder hinter ihr her rennen, noch nach ihr rufen oder andere Dinge zu tun, die die Aufmerksamkeit auf ihn lenken würde, so lange er nicht wusste, was hier vor sich ging.
    Eine kleine Ewigkeit lang starrte er auf die Stelle, wo sie verschwunden war, dann sah er sich vorsichtig um und machte sich äußerlich ruhig auf den Heimweg.
    Im Hotel angekommen trank er einen Kaffee auf der Sonnenterasse, dann machte er einen ausgedehnten Spaziergang um die Anlage, aber weder fand er eine Spur von Trafker, noch irgendeinen Hinweis auf etwas, dass mit ihr zu tun haben konnte. Den Rest des Tages und die Hälfte des nächsten Vormittags verbrachte er allein in ihrer Suite, dann begann der Knoten in seinem Magen allmählich zu schmerzen und kurz vor dem Mittag griff er schließlich zum Telefon.
    „Was ist los ihr Urlauber der sonnigen Inseln?“, Tim klang nie schläfrig, auch wenn man ihn aus dem tiefsten Schlaf holte.
    Es gab eine Pause bis Kyle seine Zunge endlich dazu zwingen konnte Laute zu bilden.
    „Ich brauche hier Hilfe Tim.“, sagte er tonlos und spürte an Tims Schweigen am anderen Ende, dass er wahrscheinlich noch schlimmer klang, als er dachte.
    „Was ist passiert?“, fragte Tim ernst.
    „Das weiß ich noch nicht.“, Kyle atmete schwer ein. „Ich brauche Hilfe.“
    Man konnte hören, wie Tim am anderen Ende aufsprang.
    „Bin unterwegs!“
     
    Es gab Dinge, die man in Kauf nehmen musste, wenn man zu einem CI gehörte. Hätte man Trafker auf dem Markt neben ihm erschossen oder sie wäre einfach nur verschwunden, kein Polizist der Welt hätte etwas tun können, denn jemanden mit ihrem Namen gab es nicht mehr im System. Genauso wenig gab es einen Mann namens Kyle Raymond, was es von vornherein schwierig machte den normalen Behördenweg zu gehen.
    Dann gab es aber auch diese wunderbare Plakette, die man als Mitglied eines CI bekam, damit man irgendetwas in der Hand hatte, das einen auswies und mit der man auf der ganzen Welt Narrenfreiheit besaß. Kyle hätte jemanden vor Zeugen erschießen können, dann hätte er der Polizei die Plakette gezeigt und die hätten ihm noch ein Taxi zum Flughafen gerufen.
    In diesem speziellen Fall hatte ihm die Plakette zumindest die Tür zu einem der kleineren seitlich gelegenen Hangars des Flughafens geöffnet, in dessen Ecke eine schnittige Privatmaschine stand und der ansonsten leer stand.
    Kyle hatte aus dem Hotel ausgecheckt und seine und Trafkers Sachen hergebracht, dann hatte er sich auf einem Stuhl hinter einem kleinen Klapptisch niedergelassen und grübelnd auf die weiße Plastikoberfläche gestarrt, bis die Tür des Hangars knarrend zur Seite geschoben wurde und Tim endlich im Raum stand.
    Die blauen Augen hinter der Nickelbrille wanderten über Kyle und den Klapptisch, streiften die Werkzeugteile und schließlich das Flugzeug, dann trat er an den Tisch heran und setzte sich seinem Kameraden gegenüber.
    „Wo ist Traf?“
    Kyle sah reglos zu ihm.
    „Weg.“
    Tim runzelte die Stirn.
    „Wie weg?“, dann kniff er die Augen zusammen. „Entführt?“
    Kyle lachte leise auf und schüttelte den Kopf. Dann fuhr er sich durch die Haare und berichtete dem Russen grob die Umstände von Trafkers Verschwinden.
    Tim hörte der kurzen Schilderung zu ohne Kyle zu unterbrechen, dann lehnte er sich zurück und atmete tief ein, während er einen Moment lang die Decke betrachtete.
    „Das muss gar nichts bedeuten.“, sagte er schließlich und lehnte sich wieder vor um die Arme vor sich auf dem Tisch zu verschränken. „Du kennst sie doch. Sie macht immer mal wieder irgendwelche verrückte Aktionen, die uns die Haare zu Berge stehen lassen und steht dann fröhlich grinsend wieder in der Tür.“
    Kyle und er sahen sich einen Augenblick reglos an, dann schüttelte der schwarzhaarige Mann den Kopf.
    „Das hier ist was Anderes.“, sagte er bestimmt.
    „Woher willst du das wissen?“, hielt Tim dagegen.
    Ein Muskel an Kyles Kiefer zuckte, so fest biss er die Zähne aufeinander, dann fasste er hinter sich in den Hosenbund und legte etwas auf den Tisch zwischen sich und Tim.
    Tim sog tief Luft durch die Nase ein und beide Männer starrten einen langen Augenblick auf die matt schwarz lackierte CZ 75 mit dem Nussholz am Griff und den Kerben am Schlitten.
    „Scheiße.“, sagte Tim und Kyle nickte.
    „Eben.“
    „Was tun wir nun?“
    Kyle

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