Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
Vom Netzwerk:
Russe tot umfallen.“
    Hawa nickte und bestätigte damit ihre eigene Einschätzung. Wieder tranken die beiden Frauen stumm einen Schluck, bis Hawa etwas einfiel, das ihr schon durch den Kopf geisterte seit sie die Akten das erste Mal gelesen hatte.
    „Trafker ist ein äußerst ungewöhnlicher Name, wenn ich das mal sagen darf.“, sagte sie vorsichtig. „Was bedeutet er?“
    Trafker sah sie an und lachte wieder.
    „Theodor, Richard, Alain, Feng, Karim, Erik, Ruben.“, zählte sie auf und zauberte damit völlige Verwirrung auf Hawas Gesicht.
    „Das CI 34.“, sagte sie nach einer Sekunde Nachdenken und Trafker nickte.
    „Meine Väter. Das Kommando bei dem ich aufgewachsen bin.“, sie zuckte die Schultern. „Sie hatten nicht allzu viel Übung darin einem Kind einen Namen zu geben oder es großzuziehen.“
    Hawa konnte sich nicht verkneifen humorlos aufzulachen.
    „Sie untertreiben maßlos.“, Trafker bedachte sie mit einem warnenden Blick, aber es war zu spät einen Rückzieher zu machen. „Sie müssen zugeben, dass ihre Väter mit einem Findelkind aus Kriegsgebiet nach Hause gekommen sind und es einfach ohne behördliche Genehmigung behielten. Genau genommen könnte man auch Kidnapping dazu sagen.“
    Ein Schatten huschte über Trafkers Gesicht, aber sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle.
    „Ist schon richtig.“, gab sie dann erstaunlicherweise zu. „Aber es ist nun mal wie es ist und ich muss sagen, dass ich nichts nennen kann, was ich vermisst hätte.“
    Hawa verzog den Mund.
    „Wissen sie überhaupt was für Blut in ihren Adern fließt?“
    Trafker kniff die Augen zusammen und deutete mit siegessicherem Lächeln mit ihrer Kaffeetasse auf die Inspektorin.
    „Rumänisch!“, platzte sie heraus. „Ich bin mir zumindest sicher, dass ich aus irgendeinem Randgebiet dort stamme.“
    Hawa sah sie eine Sekunde lang abschätzend an, ließ es aber auf sich beruhen.
    „Haben sie je eine öffentliche Schule besucht? Hatten sie Freunde in ihrem Alter?“
    „Zu schwierig.“, sagte Trafker emotionslos. „Das CI 34 war das einzige CI, das jemals öffentlich wurde. Sie waren Helden nach der Sache in Burma. Sie genossen auf der einen Seite beinahe Narrenfreiheit und hatten auf der anderen Seite eine Menge Feinde.“
    „Mounier sagt, sie konnten mit sechs lesen und schreiben.“, Hawa wartete das Nicken ihres Gegenübers nicht ab, sondern sprach weiter, wobei sie nicht verhindern konnte, dass in ihrer Stimme Ärger und Unverständnis mitschwang. „Sie konnten auch Bomben entschärfen und bauen und sämtliche marktüblichen Handfeuerwaffen und Gewehre auseinandernehmen und wieder zusammenbauen.“
    Trafker nickte und machte ein Gesicht, als könne sie daran nichts Falsches entdecken.
    „Ich glaube, dass es andere Dinge für ein Kind geben sollte als zu analysieren in welche Richtung die Teile einer Bombe fliegen, wenn sie gerade explodiert.“
    Trafker stellte ihre Tasse ab und rollte genervt die Augen.
    „Oh, Mann! Onkel Claude hat in ihnen ja einen echten Mitstreiter gefunden.“, sie hielt Hawa mit einer Handbewegung auf, als diese gerade dazu ansetzte etwas zu sagen. „Wie ich ihm schon sagte: Es ist wie es ist! Und ich bin nun wirklich die Letzte, die irgendetwas daran ändern könnte wie es gelaufen ist!“
    Hawa spürte die Anspannung, die ihr Gegenüber gerade aufbaute, aber es war zu spät um noch zurückzurudern, Trafker redete sich in Fahrt.
    „Außerdem kann er ruhig aufhören den Heiligen zu spielen! Selbst wenn es Kidnapping gewesen sein sollte, hat ja doch jeder weggesehen. Niemand hat versucht mich aus dem CI 34 rauszuholen, im Gegenteil! Kaum war ihre Supertruppe nicht mehr, haben sie versucht daraus Gewinn zu ziehen, dass sie einen Erben rangezogen hatten!“, sie beugte sich etwas vor und Hawa wich ein Stück vor ihr zurück. „Ich war knapp achtzehn als meine Väter ermordet wurden und noch im Krankenhaus stand einer von euch UN-Typen an meinem Bett, sprach mir sein Beileid aus und fragte im nächsten Atemzug wie viele Männer ich bräuchte um ein eigenes CI aufzuziehen.“
    Hawa hatte auch diesen Bericht gelesen, der beschrieb, wie das komplette CI 34 ausgelöscht wurde, indem ein Unbekannter jeden Einzelnen von ihnen erschossen und erstochen hatte. Die Bilder des Blutbades hatten Hawa beinahe zum Würgen gebracht. Das Mündel des CI 34, Trafker, hatte schwer verletzt überlebt, da sie erst dazu kam, als der Mörder sich schon ausgetobt und auf dem Weg nach draußen gewesen

Weitere Kostenlose Bücher