Spookies (German Edition)
garantiert ein paar Jahre in Damaskus zur Schule gegangen, ehe man ihn von Allah Supergott überzeugt hat.“
Hawa horchte auf.
„Er spricht?“
Kyle lachte auf.
„Seit guten zwei Stunden ununterbrochen!“, er leerte seine Flasche mit einem letzten Schluck. „Allerdings ist er nicht begeistert davon, dass eine Frau ihn verhört, denn er hat nur mit mir geredet und wenn Traf ihn auch nur angesehen hat, dann hatte er nur einen von diesen Blicken übrig, die sie so liebt.“
Luis lehnte sich zurück.
„Also bist du befreit.“, stellte er fest und Kyle nickte glücklich.
Er ließ die Flasche auf dem Tisch kreiseln und warf einen sehnsüchtigen Blick in Richtung des Durchgangs.
„Keine Chance, dass du auf die Schnelle ne neue Dusche zauberst? Oder?“, fragte er Tim, der grinsend den Kopf schüttelte und zu dem Exos zurückging an dem er vorher schon gearbeitet hatte.
„Ich kann dir eine Wanne anbieten, die müsste ich noch irgendwo hinten haben.“
Kyle winkte ab und stemmte sich in die Höhe. Er warf das Tarnflecktuch und die leere Flasche in den Mülleimer und machte sich auf den Weg zu den Quartieren um sich etwas Luftigeres zum Anziehen zu suchen. Er zog sich das T-Shirt über den Kopf, noch bevor im Durchgang verschwand und Hawa konnte einen Blick auf den Schriftzug werfen, der zwischen seine Schulterblätter tätowiert war. Er hatte die Statur eines Kraftsportlers und seine Rückenmuskeln verzogen die Buchstaben des Schriftzugs beim Ausziehen des Shirts, so dass Hawa nicht erkennen konnte, was dort geschrieben stand, aber sie war sich sehr sicher, dass der Rest des Kommandos denselben Spruch irgendwo am Körper trug.
Hawa machte sich wieder eine Notiz im Hinterkopf.
Major Hawa hatte erstaunlich gut geschlafen auf dem einfachen Feldbett, das Kyle ihr frei geräumt hatte. Allerdings setzte gegen fünf Uhr früh, wie ihr das beleuchtete Display ihrer Armbanduhr bestätigte, ein Geräusch über ihrem Kopf ein, als ob man Glasperlen aus einer Karaffe schütten würde und beendete jäh den Nachtschlaf der Inspektorin.
Erschrocken zog sie sich etwas über und sah aus dem Zelt, allerdings rührte sich in den anderen Zelten nichts, so dass sie sich nach einer Minute, die sie dem unheimlichen Geräusch weiter gelauscht hatte, auf den Weg in die Haupthöhle machte. Irgendjemand würde ja Wache halten und wenn sie mitten in der Wüste einen Kühlschrank bauen konnten, dann hatten sie ja wohl sicher auch so etwas wie eine Kaffeemaschine.
Das seltsame rollende Geräusch setzte sich auch in der Haupthöhle fort und Hawa konnte nichts dagegen tun, als auf ihrem Weg durch die Höhle nach oben zur Decke zu starren, auch wenn sie sich sicher war, dass sie nicht jeden Moment einstürzen würde.
„Sandsturm.“, kam die leicht heisere Stimme von der Seite und die Inspektorin sah zu ihrer Überraschung Trafker an den Monitoren des Computerstandes sitzen.
Sie trug immer noch das ärmellose Rollkragenshirt, hatte allerdings die Waffen abgelegt und die schweren Stiefel und die Drillichhosen wieder gegen Shorts und Flipflops getauscht. Genau wie Kyle hatte sie sich die Farbe von Gesicht und Armen gewischt, so dass man nur noch leichte Schlieren sah, und saß nun mit den Füßen auf dem Tisch zwischen zwei Tastaturen und hielt einen dampfenden Becher in der Hand.
Hawas Blick auf den Becher entging ihr nicht und sie machte eine Kopfbewegung hinter sich, wo eine mittelgroße normale Kaffeemaschine an eine Verteilersteckdose angeschlossen war und fröhlich vor sich hin rumpelte.
Die Inspektorin füllte sich eine Tasse ab und zog sich einen Stuhl zum Computerstand hin, wo sie noch einmal unwillkürlich zur Decke sah als das Geräusch über ihren Köpfen anschwoll.
„Die Sandderwische tanzen.“, sagte Trafker und sah ebenfalls zur Decke. „Der Sandsturm baut sich schon seit etwa Mitternacht auf, aber im Moment ist er voll auf Touren.“
Sie sah zu Hawa, die immer noch argwöhnisch die Decke betrachtete.
„Kein Grund sich Sorgen zu machen, das passiert hier etwa aller vier Tage.“
„Haben sie überhaupt schon geschlafen?“, erkundigte sich die Inspektorin nachdem die beiden Frauen stumm einige Minuten Kaffee getrunken und dabei dem Sturm zugehört hatten.
Trafker zuckte die Schultern.
„Ich habe die meiste Zeit während des Verhörs mit offenen Augen geschlafen. Danach habe ich noch zwei Stunden in meinem Zelt geschlafen und Alex dann vor einer Stunde abgelöst. Es passiert sowieso nichts bei dem
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