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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
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nickte zu dem Umschlag.
    „Nun mach es nicht so spannend!“
    Trafker zog einen Flunsch, nahm aber folgsam das erste Blatt aus dem Umschlag und legte es vor die Männer. Es handelte sich um die schwarz-weiß Aufnahme einer Überwachungskamera, die mehrere Männer mittleren Alters in einem Konferenzraum zeigte. Kyles Augen wanderten über das Bild, dann sah er fragend auf, während Tim weiter angestrengt auf die Aufnahme sah.
    „Erkennst du einen der Männer auf diesem Bild?“, fragte Trafker nach einer Weile und Tim legte einen Finger auf einen der abgebildeten Männer.
    „Das ist mein Vater.“, sagte er und brachte Kyle dazu wieder interessiert auf das Bild zu sehen. „Die Anderen kenne ich nicht.“
    Trafker nickte und deutete auf einen Mann, der zwei Stühle neben Tims Vater saß und ihn in dieser Szene mit einem nachdenklichen Blick maß.
    „Das hier ist unser Mann. Pawel Tschernikow, ehemaliges Mitglied des Leningrader Stadtrates, bis zum letzten Regierungswechsel Polizeipräsident und nun stolzer Besitzer einer ertragreichen Diamantenmine in der Nähe von Mirny.“
    Tim und Kyle nickten, dann sah Tim wieder auf das Foto.
    „Und was macht ihn zu unserer Zielperson?“, erkundigte er sich. „Schützen wir ihn oder schaffen wir ihn weg?“
    „In seiner Mine sind schwarze Diamanten gefunden worden.“, Trafker zuckte eine Schulter, sah aber auf seltsame Art und Weise erfreut aus. „Seither ist unser Freund Tschernikow noch dicker im Geschäft als vorher schon und endlich hat er das Auge der UN auf sich gezogen, indem er neuerdings Geschäfte mit Typen aus der Sierra Leone macht. Die UN kommt offiziell nicht an ihn ran, weil er sich mit irgendwelchen Hilfsorganisationen tarnt, aber er ist ihnen endlich ein Dorn im Auge.“
    Kyle hob eine Augenbraue.
    „Da sind aber viele endlich in deiner Rede. Warum bist du so hinter ihm her?“
    Trafker lächelte geheimnisvoll und hob einen Finger, während sie ein weiteres Blatt aus dem Umschlag zog.
    „Weil unser Freund Tschernikow schon immer eine hässliche Art hatte, die in den Griff zu kriegen, die ihm im Weg standen.“, das Lächeln verschwand plötzlich und sie sah Tim an. „Er hat es immer mit der guten alten Zarenmethode gehalten: Steht dir einer im Weg, dann lösche ihn und seine Familie einfach aus. Er sorgte dafür dass selbst in diesen Zeiten 17 jährige Kinder in Gulags geschickt wurden, wo sie verrotten sollten.“
    Tim erwiderte ihren Blick regungslos, aber man konnte sehen, wie er die Muskeln an seinem Unterkiefer anspannte. Trafker schob ihm das Blatt Papier entgegen und drehte es so, dass die Männer die Schrift lesen konnten. Es war ein angegilbtes Dokument, eng beschrieben in kyrillischer Schrift und offensichtlich hoch offiziell, denn es gab mehrere Stempel und ein Wachssiegel am unteren Ende.
    Kyle sah es sich interessiert an, auch wenn er es nicht lesen konnte, Tim und Trafker starrten sich weiter an.
    „Sein Name steht unter dem Befehl, der dich an die Leptew See gebracht hat. Dieser Mann hat deine Familie und beinahe auch dich auf dem Gewissen.“
    Stille füllte den Raum zwischen ihnen eine geschlagene Minute lang, dann fuhr sich Tim mit beiden Händen durch die blonden Locken und ließ sich schwungvoll gegen die Rückenlehne der Bank fallen. Mit einem dumpfen Stöhnen nahm er die Brille von der Nase und fuhr sich mit der anderen Hand über die Augen.
    Kyle legte eine Hand auf den russischen Befehl.
    „Wie bist du da ran gekommen?“, fragte er.
    „Das 34. hatte genug Kontakte im russischen Unterhaus.“, jetzt erschien das Lächeln wieder auf ihrem Gesicht. „Ganz nebenbei ist dieser Tschernikow ne echte Ratte. Tims Familie ist bei weitem nicht die einzige, die auf seinem Weg verschwunden ist. Tim ist nur der Einzige, der es bisher überlebt hat.“
    „Warum haben die Russen ihn dann noch nicht selbst erledigt?“, Kyle verzog den Mund. „Die sind doch auch sonst nicht so zimperlich.“
    „Tja…“, Trafker wackelte unbestimmt mit dem Kopf. „Tschernikow ist nicht dumm. Kaum hatte die Regierung gewechselt, die ihn sonst immer gedeckt hatte, als er sich auch schon irgendwie einen internationalen Diplomatenstatus zugelegt hatte und sich seither in der Öffentlichkeit versteckt.“
    Kyle öffnete schon den Mund um weiterzufragen, aber Tim kam ihm zuvor.
    „Du hast gesagt ich soll es hinter mir lassen, wenn ich ein neues Leben anfangen will.“, sagte er auf Russisch. „Und jetzt hältst du mir die Chance zur Rache vor die

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