Spookies (German Edition)
Ding liebt wie ein Haustier.“, Kyle winkte ab. „Aber normalerweise trägt ein Team immer ein und dieselbe Waffenart. Das macht es leichter im Ernstfall mit der Waffe eines Gefallenen umzugehen. Außerdem gibt es kaum einen Geldgeber, der sein Team mit mehreren Waffenmodellen ausrüstet.“
Luis nickte versonnen.
„Gibt weniger Rabatt.“
„Vergiss die Abschreibungen nicht.“, fügte Trafker hinzu, dann kniff sie die Augen etwas zusammen und deutete mit einer ruckartigen Geste auf den Bildschirm. „Da!“
Alex und Tim nahmen sofort Aufstellung hinter Luis, Kyle brauchte etwas länger um sich wieder aus den Tiefen des Sessels herauszuarbeiten.
„Du hast Recht.“, Luis drückte ein paar Tasten und zwei Wellendiagramme erschienen auf dem Bildschirm, von denen das Obere starke, gleichmäßige Ausschläge zeigte, während das Untere wesentliche kleinere und unregelmäßigere Ausschläge mit längeren Pausen darstellte.
„Aus der Suite gehen zwei überlappende Frequenzen raus. Eine deutliche und stete Frequenz, mit der die Bodyguards untereinander in Kontakt sind und eine Subfrequenz, die sich nur aller zehn Minuten einschaltet und in deren Zeitfenster von ungefähr zwei Minuten man aus dem Hotel hinauskommt.“
„Und was sagt uns das?“, fragte Tim in die Runde.
Kyle schob die Unterlippe vor.
„Dass wir nicht die Einzigen sind, die Tschernikow aus Montenegro herausholen wollen.“
„Hast du was?“
Trafker gähnte hinter vorgehaltener Hand und streckte sich kräftig, während sie auf Luis zukam, der es sich mit einem halben Dutzend schon teilweise leerer Colaflaschen auf dem Sofa hinter dem Laptop bequem gemacht hatte.
Luis war schon immer der Typ gewesen, der Nächtelang hinter dem Computer sitzen konnte und es machte ihm nichts aus während der Aufträge Überwachungen allein durchzuführen.
„Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und herausgefunden, dass er vor ein paar Jahren einen Kuraufenthalt im malerischen Sibiu abgebrochen hat. Zufälligerweise genau drei Tage, bevor man die Leiche von Estera Moldovan gefunden hat.“
Trafker hatte sich eine Tasse aus der allzeit bereiten Kaffeemaschine gefüllt und hielt bei der Erwähnung des Namens auf halbem Weg zum Mund inne.
„Estera Moldovan?“, vergewisserte sie sich. „Die Tochter von Razvan Moldovan, dem Waffenhändler?“
Luis nickte.
„Die man vergewaltigt und entstellt aus einer Zisterne in Sibiu gezogen hat.“
„Drei Tage nachdem Tschernikow seinen Kuraufenthalt beendet hat.“
Luis lachte auf.
„Beendet ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck.“, er nahm einen Schluck Cola. „Er hat alle Sachen dagelassen und ist mit einem Privatjet außer Landes geflohen. Offiziell hat er es mit einem Trauerfall in der Familie getarnt, nachdem er sich bei seiner Tochter und seinem Schwiegersohn an der Elfenbeinküste verschanzt hat.“
Trafker nickte mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Das erklärt auch wie er an die Typen aus der Sierra Leone gekommen ist.“
Luis verzog den Mund.
„Seitdem hat Tschernikow sich ein gesteigertes Selbstbewusstsein, aber auch einen gesteigerten Verfolgungswahn zugelegt und engagiert in jedem Land einen Trupp interner Personenschützer zu seinen eigenen sieben.“
„Sicher nicht verkehrt, wenn man sich mit Moldovan angelegt hat und auf Kurorte in Europa steht.“, meinte Trafker und sah auf, als Tim den Raum betrat und beim Namen des Waffenhändlers aufhorchte.
„Moldovan?“, auch Tim nahm sich Kaffee. „Der Rumäne?“
Trafker und Luis nickten und Tim runzelte die Stirn.
„Ist der hier?“
Dieses Mal schüttelte Trafker den Kopf.
„Nicht persönlich, aber so wie es aussieht hat Tschernikow seine Tochter auf dem Gewissen und weil er gerade in Griffweite ist, hat er die Makarows geschickt.“
Tim schob die Unterlippe vor.
„Dann hätte er ihn doch schon etliche Male erschießen lassen können. Ich glaube nicht, dass einer wie der sich um das kein Blut auf meinem Boden Ding schert.“
Trafker sah ihn einen Moment lang an, dann seufzte sie genervt und tippte ihm mit ihrer Tasse gegen die Stirn.
„Du hast echt keine Ahnung von Rache!“, sie rollte die Augen und machte eine große Bewegung mit der Kaffeetasse, so dass der dunkle Inhalt gefährlich hin und her schwappte. „Was hat man davon, wenn er einfach erschossen wird? Noch dazu, wenn man es nicht einmal selber macht?“
Sie schüttelte den Kopf und winkte ab, so dass der Kaffee wieder gefährliche Wellen schlug.
„Man
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