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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
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zwei Etagen über ihnen die Wanzen anzubringen.
    Lady Winterfield hielt das Gespräch am Tisch am Laufen, auch wenn sie Tschernikow des Öfteren mit einem irritierten Blick bedachte, so still und steif, wie er auf seinem Stuhl saß.
    Sie war gerade dabei Tim ein Charityprojekt zugunsten von inhaftierten Kindersoldaten in Kriegsgebieten schmackhaft zu machen und gab ihm damit unbeabsichtigt eine solche Menge an Steilvorlagen, die er in Tschernikows Richtung verwandeln konnte, dass sich Alex, Kyle und Luis zwei Tische weiter ärgerten keine Kamera auf die Szene gerichtet zu haben.
    Tim lief noch vor dem dritten Gang zur Höchstform auf, warf aber immer wieder unruhige Blicke in Richtung der Tür. Auch die anderen wurden langsam unruhig.
    Trafker ließ sich ungeplant viel Zeit.
    Lady Winterfield fielen die Blicke auf und sie legte Tim kurz eine Hand auf den Arm.
    „Ihre Frau ist recht lange weg.“, merkte sie an.
    Tim nickte und brauchte nicht sehr viel Schauspieltalent um einen besorgten Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern.
    „Leider Gottes neigt sie ein wenig zur Hysterie.“, erklärte er entschuldigend und machte Kyle ein Zeichen zu ihm zu kommen. „Dazu kommt, dass sie einen ganz schrecklichen Orientierungssinn hat.“
    „Mr. Nabokov?“, Kyle hatte sich hinter Tims Stuhl aufgestellt und dieser machte eine vage Geste zur Tür.
    „Sehen sie nach wo meine Frau bleibt, Kyle.“
    Kyle nickte ernst und machte sich auf den Weg, während Tim entschuldigend lächelte.
    „Manchmal verläuft sie sich sogar in unserer eigenen Villa.“
    Lady Winterfield kicherte kokett. Tschernikow blieb starr.
     
    Das ruinierte Kleid lag im Müll, Wanzen und Handtasche mitsamt der CZ 75 waren weg. Keine Kampfspuren, weder in ihrer Suite, noch im Flur.
    Es war niemand zu sehen und beinahe unnatürlich still zwischen den beiden Suiten, so dass Kyle die SIG aus dem Halfter zog und zur schmalen Tür von Tschernikows Suite schlich.
    Die Tür war eingerahmt von zwei hochstämmigen Bäumchen mit breiten Kronen, die die Tür vor Blicke schützten und deren schmale Ästchen Kyle zur Seite biegen musste um sein Ohr an das polierte Holz der Tür zu legen. Eine leise Bewegung war hinter der Tür zu vernehmen, dann Stille und schließlich wieder ein leises Kratzen.
    Kyle umfasste das kühle Metall der Türklinke mit festem Griff und hob die SIG auf Brusthöhe. Er holte einmal tief Luft und wollte gerade die Klinke herunterdrücken, als diese sich leicht in seiner Hand bewegte und die Tür im nächsten Moment mit einem Ruck nach innen aufgezogen wurde.
    Kyle brachte die SIG reflexartig in Anschlag und riss beinahe im selben Augenblick den Kopf nach hinten, als er in den Lauf der CZ sah.
    „Scheiße! Kyle!“, zischte Trafker und ließ die Waffe sinken.
    Auch Kyle atmete pfeifend aus, steckte die SIG wieder weg und zog dann seine Chefin am Arm aus der Tür. Trafker hatte das weiße Kleid gegen einen eleganten Seidenoverall mit tiefem gerüschten Ausschnitt getauscht und hielt sich an Kyle fest um schnell in ihre hohen Sandaletten zu schlüpfen. Der lange goldfarbene Seidenschal, den sie um den Hals trug fiel dabei fast bis auf den Boden.
    „Wir dachten schon einer der Typen hätte dich erwischt!“, sagte Kyle leise. „Du warst ewig weg!“
    Trafker nickte und sah zu ihm auf als wolle sie ihm gerade eine bahnbrechende Neuigkeit erzählen, als Schritte auf dem Marmorboden laut wurden, die in ihre Richtung führten.
    Beide erstarrten einen Augenblick und schätzten ihre Chancen ab von der verräterischen falschen Tür wegzukommen, ohne Aufsehen zu erregen, aber die Schritte waren schnell und zielstrebig.
    Keine Chance zu rennen.
    Also improvisieren.
    Die Bernsteinaugen sahen eindringlich zu ihm auf, als Trafker Kyle bei den Armen packte und gegen die Tür drückte.
    „Spiel mit!“, zischte sie und schlang ihm im nächsten Augenblick die Arme um den Hals.
    Sie reckte sich ihm entgegen, dann lagen ihre Lippen schon auf seinen und ehe Kyle sich versah küssten sie sich leidenschaftlich. Seine Arme schlossen sich automatisch um sie und drückten sie fest an sich.
    Ein paar Sekunden später waren die Schritte heran, die glücklicherweise nicht zu irgendeinem von Tschernikows Männern gehörten, sondern zu einem jungen Pagen in der Uniform des Hotels, der geputzte Schuhe in den Händen trug.
    Kaum hatte er einen Blick auf das Pärchen zwischen den Bäumen geworfen, als er auch schon erschrocken die Schuhe an der Wand zu Boden fallen ließ, eine

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