Sportverletzungen
angezeigt. Das sind aber nur Richtlinien. Bei einem Kind, das nicht sehr begeistert ist oder anfällig für Verletzungen, sind diese Wochenpensen vielleicht schon zu hoch.
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Zu früher Höhepunkt
Läufer, die ernsthaft trainieren, werden sich zwangsläufig verbessern. Dann, nach einigen Jahren, sind die Fortschritte nicht mehr leicht zu erreichen. Falls Ihr Kind Potenzial zeigt und hofft, eines Tages ein Star an der Universität zu sein oder sich sogar mit dem Gedanken trägt, eine professionelle Karriere einzuschlagen, ist Geduld die wichtigste Eigenschaft. Die Anzahl Jahre, die ein Läufer âin den Beinenâ hat, fordert später im Leben ihren Tribut. Die Laufwelt ist voll von anonymen, früheren âjungen Hoffnungenâ, von denen man nach der Schule nichts mehr gehört hat. Das heiÃt nicht, dass die Jungen nicht laufen sollen oder keine Rennen bestreiten, aber die Intensität muss bescheiden sein.
Wenn der Körper sich verändert
Vor der Pubertät ist es unmöglich, vorherzusagen, wie sich der Körper eines Kindes entwickelt. Ein Jugendlicher, der sagt, er werde ein Langstreckenläufer, ist am Ende möglicherweise enttäuscht, weil sich groÃe Muskelmassen bilden, die ihn eher fürs KugelstoÃen prädestinieren, Triathlon oder fürs Rugbyspielen. Indem ein Interesse an verschiedenen Sportarten besteht, wird ein Kind weniger enttäuscht sein, wenn es in seinem Sport nicht klappt â oder über seinen Körper. Diese Jugendlichen werden mit gröÃter Wahrscheinlichkeit die Sportart entdecken, die ihnen am besten gefällt und wo die Erfolgsaussichten am gröÃten sind.
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ZU JUNG FÃR DIE DISTANZ?
Im Herbst 2001 gab die Vereinigung der internationalen Marathonärzte (IMMDA) die folgende Empfehlung heraus: âMarathonläufe sollten Personen vorbehalten sein, die mindestens 18 Jahre alt sind.â Die meisten Marathonveranstaltungen haben diese Richtlinie übernomen und das Teilnahmealter auf 18 Jahre erhöht. Hier sind ein paar der vielen Gründe, warum der Marathon und junge Läufer nicht gut zusammenpassen.
Junge Läufer, die in Schulwettkämpfen in der Regel höchstens 5 km laufen, weisen bereits eine sehr hohe Verletzungsrate auf. Eine junge Person, die sich darauf vorbereitet, mehr als 8 x diese Distanz zu laufen, fordert Probleme geradezu heraus.
Kinder haben gröÃere Schwierigkeiten, mit Hitze umzugehen und eine geringere Fähigkeit, Schweià zu produzieren. Dadurch wird in einem langen Ausdauerwettbewerb wie dem Marathon das Risiko von hitzebedingten Problemen erhöht.
Kinder können einen emotionalen Schaden wie Frustration oder das Gefühl des Versagens erleiden, wenn sie eine Herausforderung auf sich nehmen müssen, die ihre natürlichen Fähigkeiten übersteigt.
Falls Ihr junger Läufer vom Marathonbazillus angesteckt ist, versuchen Sie ihm klarzumachen, dass das ein Ziel ist, das er sich besser für später aufspart.
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Spezielle Verletzungsproblematik
Laufen figuriert weit oben in der Liste der Sportarten, die mit hohen Verletzungsrisiken verbunden sind. Eine bekannte Studie, die in den USA über mehrere Jahre durchgeführt wurde, brachte ein erstaunliches und gleichzeitig bedenkliches Ergebnis an den Tag: Das Crosslaufen bei den Mädchen produzierte die höchste Verletzungsrate aller Sportarten, die an den Schulen angeboten wurden, traditionelle Kontaktsportarten wie American Football oder Ringen inbegriffen. Crosslaufen bei den Knaben kam hinter diesen drei Sportarten und MädchenfuÃball auf Platz fünf.
In fast allen Sportarten, die sowohl von Mädchen als auch Knaben praktiziert werden, erleiden Mädchen mehr Verletzungen. So mag es nicht erstaunen, dass Läuferinnen schätzungsweise 2-8 x so oft verletzt sind als Knaben. Die Gründe dafür sind verschiedenartig, so zum Beispiel eine weniger gute konditionelle Verfassung, breitere Hüften, die zu mehr Knieproblemen führen, und eine schlechtere Knochendichte, oft verursacht durch Menstruationsstörungen.
Warum fordert das Laufen bei jungen Läufern einen so hohen Tribut? âMan muss verstehen, dass Laufen eine Kontaktsportart ist â zwischen Ihnen und dem Bodenâ, sagt Dr. Stephen Rice, ein Sportspezialist für Kinder, der diese bahnbrechende Studie durchgeführt hat.
Die Aufprallkräfte, die beim Laufen entstehen, haben bei Kindern eine
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