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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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Sensor das Geschehen auf die Brille eingespielt hatte und er nach Belieben die Zoomfunktion verwenden konnte und mit der Kopfhaltung die Sensorausrichtung beeinflussen konnte.
    Der Tumult hatte wie erwartet die TDF-Bürokraten an die Fenster ihrer Büros gelockt, von wo sie die Demonstration verfolgt hatten, während Reserve-Truppen zum Hauptportal eilten, um ihre überforderten Kameraden zu verstärken.
    Der Mann hatte ein paar ganz bestimmte Fenster im Auge. Wenn er Glück hatte, würde zumindest hinter einem eines seiner Ziele auftauchen. Ruhig ließ er immer wieder die Zieloptik über die entsprechenden Fenster gleiten, während der Zielentfernungslaser ihm immer die Entfernung einblendete. Und da war er schon. Ziel Zwo! Immerhin. Ende Siebzig, graue Haare und Vollbart. Hellblaue Uniform eines TDPF Major-Generals. Das war er. Der Kommandeur der TDPF im Olont-System. Jetzt nur schön ruhig bleiben und die erste eigenständige Mission nicht verpatzen. Wie auf dem Schießplatz tausendfach geübt. Ausatmen, Druckpunkt finden und den Finger am Abzug abkrümmen – nicht reißen! Die rückstossfreie und schallgedämpfte Waffe hustete kurz, als das 14-mm-Geschoss die 1.931,826 Meter zum Ziel überbrückte, die 5-mm-Plasstahlscheibeglatt durchschlug und dem General den Kopf zerplatzen ließ.
    Sofort wechselte der Schütze das Ziel und schwenkte noch einmal die anderen zwei Fenster ab, hinter denen wichtige Ziele vermutet wurden. ‚Nichts‘, dachte er fast bedauernd. Dann also zur Ablenkung. Ihm war eingehämmert worden, dass er nach einem Primärtreffer noch wahllos fünf bis sechs weitere Ziele ausschalten sollte – nach Möglichkeit TDF-Offiziere! Das sollte die Verwirrung steigern und mangelnde Professionalität vortäuschen. Und da waren auch schon welche. Zuerst der Vogel da im 23. Stock mit der Tasse in der Hand. Wieder ein Husten der Lance-2300 und wieder war eine Karriere beendet. Dann folgten in schneller Folge zwei weitere Flotten-Offiziere im 20. Stock, die gerade an einem Konferenztisch saßen und intensiv irgendetwas ausarbeiteten und beide innerhalb von drei Sekunden getroffen wurden. Die menschliche Reaktion, erst einmal den Schock zu überwinden, war deutlich länger als der Zielwechsel.
    Als Letzten holte sich der Schütze den Offizier ins Fadenkreuz, der da unten am Tor die Studenten mit Tränengas einnebeln ließ. Wieder ein Husten, und der Captain der TDPF wurde mit einem Einschuss in der Gesichtsmaske nach hinten geworfen. Sofort stürzten Polizisten herbei, die die Leiche überflüssigerweise in Deckung zogen und Sniperalarm gaben.
    Das interessierte den Schützen aber schon nicht mehr, als er den Haus-Comp anwies, das Fenster zu schließen, mit fließenden und schnellen Bewegungen sein Gewehr zerlegte und mit dem Fernglas und der MakroBrille zusammen in einer Sporttasche verstaute. Bevor er das Zimmer verließ, aktivierte er noch die bereits installierte Vier-Kilo-Bewegungsmine des Typs RI-MSM-MkII. Der chipgesteuerte Bewegungsscanner würde sich erst in zwei Minuten aktivieren und danach mit einer Verzögerung von zwei Sekunden nach einer Aktivierung explodieren. Dass die TDF das Zimmer ausfindig machen würde, war unausweichlich. Wahrscheinlich innerhalb der nächsten Viertelstunde. Dazu waren ja auch die zusätzlichen Schüsse abgefeuert worden. Die TDF wäre völlig inkompetent, wenn sie diese Wohnung nicht schnell finden würde.
    Er hatte zwar keine wissentlichen Spuren hinterlassen – bis auf die Leiche der Besitzerin im Bad – doch diese dämlichen DNS-Scans hatten schon andere überführt. Die HausCams waren erst heute Morgen mit einem Computervirus ausgeschaltet worden und der hauseigene Sicherheitsdienst hatte das noch nicht wieder hinbekommen. Wenn die Beamten also die Wohnung stürmten, würde die Thermitmine alles und jeden in der Wohnung verbrennen. Spuren hin oder her. Damit wäre dann klar, dass das keine Stümper gewesen waren. Und die Securitytrooper hatten vielleicht ein paar weitere Verluste …
    Als er 35 Stockwerke tiefer aus dem Gebäude ging, folgte er einfach der hustenden Menge, die sich vor dem sich ausbreitenden Tränengas in Sicherheit brachte. Solche Nasenfilter und Spezialkontaktlinsen waren jetzt echt hilfreich, fand der Schütze und hustete mit, um nicht aufzufallen. Als drei Blocks weiter der Großalarm hinter ihm ausgelöst wurde,hielt neben ihm ein unauffälliger dunkelgrüner Cloud-3-Flugwagen einer Autovermietung, in den er sofort und ohne zu zögern

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