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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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zu beruhigen. Jeder kannte schließlich diese Raubtiere aus Büchern und besseren Zoos. Die Nachtkrallen von Shadow waren nicht umsonst berühmt für ihre Größe – und Wildheit.
    „Na, da bin ich aber froh, dass du mich erkannt hast, du kleiner Scheißer“, hörte Tessa ihren Mann sagen, während er den Kopf der Bestie streichelte, bevor er das Monster an sich drückte! Dann drehte er sich um und sagte: „Tessa, Kinder, das ist Shadow. Die Familienkatze – seit gut achtzig Jahren, glaube ich. Und das, Shadow, ist meine Familie. Benimm dich also!“
    Die Kralle kam zu den neuen Familienmitgliedern herüber und schnüffelte kurz, bevor sie zu Maximilian zurückging und sich an ihn kuschelte. Tessa wollte es kaum glauben. Eine 1,60 Meter große Nachtkralle, Schulterhöhe wohlgemerkt, kuschelte sich an ihren Mann.
    „Schatz, gibt es hier noch viele solcher Überraschungen, auf die wir uns vorbereiten müssen?“
    „Nein, Tess, Shadow ist das einzige Exemplar hier. Er duldet auch keine anderen Tiere im Haus. Nicht wahr, Dicker?“ Das führte zu einem zufriedenen Brummen von Shadow. Dann kam er zu Tessa und den Kindern und meinte nur schlicht: „Ich geh mal die Lage erkunden. Es ist wohl besser, wenn ich das erst mal allein mache. Mein Vater kann recht …“
    „Schon gut, Max. Die Kinder und ich kommen zurecht. Geh du nur“, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ein leises Knurren von Shadow zur Folge hatte, wie sie sofort bemerkte.
    Charles ging voran in Richtung Bibliothek, während Shadow dicht an Maximilians rechter Seite ging. Als Charles an der Tür zur Bibliothek klopfen wollte, legte Maximilian ihm eine Hand auf die Schulter und meinte: „Danke, Charles. Ab hier mach ich das besser alleine.“ Zu Shadow gewandt sagte er: „Bis gleich. Du wartest hier auf mich.“ Das brachte ihm eine Art Maunzen ein. Es erstaunte ihn wieder einmal, wie die Kralle es schaffte, ihre Stimmungen und Wünsche unmissverständlich kundzutun.
    Maximilian holte noch einmal tief Luft, klopfte an die Tür und trat ohne auf eine Aufforderung zu warten ein.
    Er sah seinen Vater gleich an seinem alten Schreibtisch sitzen – so, wie er ihn vor all den Jahren verlassen hatte. In der grauen Uniform der römischen Legionen. Selbstsicher und unerschütterlich über seine Papierezu ihm blickend.
    „Guten Tag, Vater!“
    „Willkommen daheim, Junge. Kann ich dir einen Drink anbieten? Nein? Gut, dann setzen wir uns vor den Kamin.“ Neben den hoch aufragenden Regalen mit alten Büchern war der Kamin das beherrschende Element in der Bilbliothek.
    „Nicht nötig, Vater. Ich nehme den Sessel hier vor deinem Schreibtisch– wie das letzte Mal.“
    Marcus Falkenberg sah seinen Sohn an und sagte langsam: „Das letzte Mal lief es nicht besonders gut.“ Er schaute etwas bekümmert drein, wie Maximilian fand.
    „Das lag nicht an dem Sessel hier, Vater.“
    „Nein, mit Sicherheit nicht. Aber es tut mir leid, das es damals so gelaufen ist, Maximilian.“ Das war mit Abstand die beste Entschuldigung, die Maximilian von seinem Vater erwarten konnte. Entschuldigungen waren nicht gerade seine Stärke.
    „Mir auch, Vater.“
    „Gut, Maximilian. Dann vergessen wir die Sache“, sagte Marcus und hakte vierzehn Jahre einfach ab, als hätte es sie nicht gegeben. „Willst du hier in Falcon Hall wohnen oder lieber eines der Häuser haben?“
    „Das entscheidet Tessa. Ich weiß nicht, ob sie sich an all das hier gewöhnen kann“, sagte Maximilian und deutete kurz mit einer Hand in den Raum hinein.
    „Du hast ihr nichts gesagt?“
    „Nein! Nie – warum auch?“
    „Toll. Hatte ich mir fast gedacht. Wo sind die Kinder?“
    „Ich denke, die machen mit Isabella eine Schlossbesichtigung.“
    „Dann betrachte deine Aufklärungsmission als erfolgreich beendet. Ich habe noch keinem meiner Familie den Kopf abgerissen.“
    „Stimmt, Vater. Du warst aber nah dran, wie ich mich erinnere“, sagte Maximilian grinsend.
    „Nur weil ich provoziert wurde, wie du dich auch erinnern wirst“, erwiderte Marcus nun ebenfalls grinsend. „Hat dir Charles Regieanweisungen gegeben?“
    „Wie man‘s nimmt. Wieso?“
    „Ich habe welche erhalten. Von Charles. Von Isabella. Und von Shadow, als er begriff, worum es ging. Seit zwei Tagen werde ich nur noch angeknurrt“, sagte er lachend. „Seit dem Tag, als du gingst, hat die Kralle einmal am Tag dein Zimmer aufgesucht. Ziemlich oft hat Shadow sogar dort geschlafen. Wir haben dich alle vermisst,

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