SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
straffte sich noch einmal und antwortete ruhig: „Konsul, aus verschiedenen Kleinigkeiten, die ich hier nicht explizit aufzählen will, glaube ich, dass es nicht darum ging, denÖkos die Tourismusindustrie zu sabotieren, obwohl das sicherlich ein Randaspekt war. Ich glaube vielmehr, dass es um die Transportkapazität des Schiffes ging. Des Weiteren glaube ich nicht, dass das Schiff direkt für unsere Flotte genutzt wird. Ich weiß, dass die Paradise Star niemals wieder Pergamon verlassen wird. Da hinter Pergamon nur noch ein planetenloses Sternensystem liegt, das unbewohnt ist und uns neuerdings als Manövergebiet dient, denke ich, dass die Paradise Star in diesem System ihre Bestimmung findet, obwohl das offenkundig keinen Sinn macht.“
Als Demeter schwieg, hakte Rochester nach: „Und?“
„Kein weiteres ‚Und‘, Legat. Nur noch so viel, Konsul. Wir sollten uns damit nie erwischen lassen!“
„Was weißt du über die Bauprojekte auf Capitol?“
Jetzt galt es, vorsichtiger denn je zu sein, das wusste Demeter. „Hierbei handelt es sich nicht um Bauprojekte, die hier, auf dem Palatin, getätigt wurden, obwohl alleine schon die verbale Formulierung diesen Schluss grundsätzlich nahelegen würde. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es sich hierbei um ein gigantisches Militärprojekt handelt, das in Zusammenhang mit gewaltigen notwendigen Transportkapazitäten stehen muss.“
„Erläutere das genauer!“
„Die Kaperung der Paradise Star macht nur Sinn, wenn sie letztlich für Passagier- und/oder Truppentransporte genutzt wird. Für Militäroperationen ist dieses Schiff aber nicht zu gebrauchen – bestenfalls als Truppentransporter für Garnisons- oder Polizeitruppen. Wenn man aber in Rechnung stellt, dass damit Arbeitskräfte transportiert werden sollen, macht das Sinn, da die Schiffe für große Personenzahlen und deren schnelles Ausschiffen ausgelegt sind. Weiterhin würde das die Transportkapazität für Massen- und Stückgüter nicht belasten. Arbeiter wie auch Fertigteile sind für militärische Bauvorhaben notwendig. Und wenn sie geheim ablaufen sollen, dürfen die Verschiebungen in unseren Transportkapazitäten nicht auffallen. Deshalb brauchen wir zusätzliche und nicht registrierte Transporter. Diese können wir nicht einfach kaufen, da sie sonst wieder auf uns registriert sein würden. Deshalb kapern wir die Schiffe und können sie ungesehen einsetzen, da sie in einem Raumgebiet verkehren, das nur uns zugänglich ist.“
„Was, denkst du, ist die Zukunft Roms, Demeter?“
„Die Zukunft Roms hängt von seinen Möglichkeiten zur Expansion ab, Konsul.“
„Und wie sieht dann unsere Zukunft aus?“, wollte Rochester genauer wissen.
„Mit einem offenen Wort: Beschissen!“
„Warum?“
„Weil die Hegemonie uns niemals expandieren lassen wird, Konsul. Das geht schon aus Prinzip nicht. Wir können uns nur ausdehnen, wenn andere Platz machen. Das werden sie nicht freiwillig tun. Also müssenwir militärisch expandieren. Und das wird die Hegemonie nicht zulassen, da sie ihren Mitgliedern zum Beistand verpflichtet ist. Ergo brauchen wir eine Flotte, die in der Lage ist, Terra Paroli zu bieten. Die haben wir aber nicht. Auch fehlen uns wichtige industrielle Güter, um uns eine eigenständige Flotte zu bauen, die der TDSF technisch gewachsen wäre. Das geht nur in Zusammenarbeit mit Newton. Und Newton scheint in letzter Zeit nicht den Eindruck zu machen, als dass es uns sehr liebt, Konsul.“
„Der Eindruck täuscht, Tribun. Newton liefert uns jeden Monat im Wert von 1,5 Milliarden Terran Credits Fertigteile, Elektronik, Droiden und Werkzeugmaschinen – unentgeltlich!“
Demeter schaute verdutzt Maximilianus an und schaute dann Rochester an, der ihn musterte, wie nur eine Schlange eine Maus mustern kann.
„Darf ich eine Frage stellen, Konsul?“
„Bitte!“
„Die Sprengung der Flash sollte etwas verschleiern. Newton und wir bilden so etwas wie eine Allianz und bauen im Geheimen eine eigene Flotte auf, die der TDSF gewachsen ist. Diese geheime Basis befindet sich hinter dem Pergamon-System. Weiterhin stehlen wir uns unsere dazu notwendigen Transportkapazitäten zusammen, möglichst von unseren potentiellen Gegnern. Das geschieht mit Hilfe von oder der Piraten, die wiederum Kiliker sind und ebenfalls in den letzten beiden Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht haben. Das legt den Schluss nahe, dass die Kiliker mit im Boot sitzen. Aus Gründen der Transportkapazität wäre auch die
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