Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)
kam grinsend auf ihn zu und die Eisentür fiel wieder in den Rahmen. Dann schob er die Brauen zusammen. »Was für ein Theater. Bist du okay?«
Tom spürte die Hand auf seiner Schulter. Eine beruhigende und liebevolle Geste. »Ja – du auch?«
Gianluca seufzte. »Ja, auch. Ob Edita es überleben wird, werde ich wohl erst morgen erfahren.«
»Ach, so lang gibst du ihr noch?«
»Sei mal nicht frech. Ohne sie müsste ich hier alles selbst putzen – oder jemand anderes einstellen. Los, steh auf!«
Tom ließ den Lappen in die Schüssel fallen und erhob sich. »Tut mir leid, dass du wegen mir Ärger hast.«
»Nein, ich …« Gianluca schüttelte den Kopf, zog die Schultern hoch und schnaufte. »… hab einfach nicht dran gedacht.«
»Woran? Dass deine Mutter noch den Schlüssel zu deiner Bude hat?«
Gianluca lachte. »Wenn Edita meine Mutter wäre, wär ich aber verdammt groß geraten.«
»Hätte ja sein können, dass sie mit einem Riesen …«
»Hast du meine Mutter gestern eigentlich nicht gesehen? Das war die steif lächelnde Frau neben dem angewidert guckenden Monster – äh, Mann.«
»Du scheinst deinen Vater wirklich zu mögen.«
»Schluss damit!«
Auch wenn sein Gegenüber lächelte und mit der Schokoschmiere im Gesicht absolut süß aussah, spürte Tom, dass er bei diesem Thema lieber nicht nachhakte. »Also, sie ist nicht deine Mutter; zu jung, um deine Oma zu sein; zu alt für eine Schwester …« Es zwickte Tom, aber er machte den Scherz dennoch: »Die Plätze für die Verlobte und die Affäre sind belegt …«
»Edita ist meine Hauswirtschafterin«, ging Gianluca amüsiert dazwischen. »Ich habe blöderweise vergessen ihr mitzuteilen, dass sie erst morgen kommen soll.«
»Oh, und jetzt kommt sie nie wieder …«
»Kann schon sein.«
»Also wenn du die Stelle neu besetzen musst, du siehst ja, was ich drauf hab.« Tom deutete auf die Kakaopfütze am Boden.
»Ich brauche jemanden, der putzt und saubermacht. Wenn ich jemanden einstellen will, der das Chaos erst verursacht und den Dreck danach noch großflächig verteilt, meld ich mich bei dir.«
»Hey!«
»Okay, ich würde dich auch für andere Belange anrufen …«
»So wie du das sagst, klingt das schon wieder nach Job und Sex in einem …«
»Ich werde dir nie wieder einen Job anbieten, das verspreche ich dir!«
»Na, dann bleibt ja nicht mehr viel zur Auswahl …«
Gianluca legte seine Hände auf Toms Hüften. »Du machst mich echt verrückt, ich könnte dich auf der Stelle …«
»Nur so zur Sicherheit: Edita ist wirklich weg?«
»Keine Sorge. Wahrscheinlich muss ich ihr einen Therapeuten besorgen, damit sie weiterhin selbstständig hereinkommt.«
»Weitere Angestellte?«
Gianluca riss gespielt entsetzt die Augen auf. »Nein, ich bin doch kein Snob!«
»Wer hat sonst noch freien Zutritt?«
»Lediglich Marie. Sag mal, wird das ein Verhör?«
»Die Fragen stelle hier ich!« Tom grinste. »Und es ist ja nicht so, als hätte ich nicht gute Gründe, oder?«
»Muss ich dir jetzt auch einen Therapieplatz besorgen?«
»Ich stelle die Fragen!«
»Okay-okay …«
»Besteht die Gefahr, dass Marie einfach so hier reinplatzt?«
»Nein, sie weiß Bescheid.«
»Worüber?«
»Dass ich heute ein Date habe.«
Die Schmetterlinge legten wieder los. Tom konnte nicht verhindern, dass sein Lächeln immer breiter wurde. Also hatte sein Traumkerl seiner Verlobten von ihm erzählt …
»War es das, Oberkommissar Grinsebacke?«
»Jawohl, Verhör abgeschlossen.«
»Mit dem Ergebnis zufrieden?«
»Sehr. Ich kann dir nämlich jetzt guten Gewissens sagen, dass du den da ruhig draußen lassen darfst.« Tom deutete auf die Latte, die aus dem Bademantel seines Gastgebers herausragte.
»Ups! Frecher Lümmel!« Gianluca richtete den Mantel und zog den Gürtel enger. »Eigentlich hab ich das ja extra gemacht, damit du wuschig wirst und wir gleich da weitermachen können, wo wir aufgehört haben.«
»Ääät!«, machte Tom das Geräusch eines Alarmsignals nach. »Das ist eine Lüge!«
»Woher willst du das wissen?«
»Ich bin Oberkommissar Grinsebacke!«
»Beweisführung?«
»Wenn du es geplant hättest, hättest du deinen Lümmel wohl kaum weggepackt, oder?« Tom kniff prüfend die Augen zusammen. »Außerdem bist du leicht rot geworden.«
»Was? Wer? Ich?«
»Bestimmt, weil du dich gerade fragst, ob Edita deshalb so ein Theater gemacht hat, was?«
Gianluca lachte laut auf. »Glaub mir, da hatte ich ganz sicher keinen Steifen!«
»Das ist
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