Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)
er sich ausgerechnet dieses Ding aussuchen musste? Dann fiel Tom ein, dass der grüne Speedo ja gar nicht die erste Wahl gewesen war. Der rot-weiße Slip war deutlich großzügiger geschnitten. Erst auf Gianlucas Kommentar hin hatte Tom nur noch auf grün geachtet – grün, wie der Grinch, der Weihnachten nicht mochte. Und genau mit diesem Unfug hatte er sich nun in die Scheiße galoppiert. Auf keinen Fall konnte er diesem fremden Mann sein betontes Package vorstellen!
»Uuund?«, fragte Gianluca wieder.
Tom antwortete nicht. Er spürte Panik aufkommen. Auch, wenn er sicher keine schlechte Figur hatte, für so ein Höschen war er definitiv zu blass. Allein die Tatsache, dass das Bündchen gerade mal so eben noch über den Oberschenkeln verlief, anstatt wie gewohnt zehn Zentimeter höher in der Taille zu sitzen … Absolut unangenehm. Und ein Blick auf seine Kehrseite machte es nicht besser. Da schaute doch wirklich der Ansatz seiner Arschritze raus! Nein! Das ging ja mal gar …
»Tom?«
Der Vorhang bewegte sich plötzlich. Panisch versuchte Tom, den Stoff noch zu erwischen, aber Gianluca hatte schon den Kopf hereingestreckt – und glotzte … Ja, er glotzte richtig! Dann grinste er breit und breiter!
»Was?«, ranzte Tom ihn an. »Das Scheißding ist – zu klein!«
»Quatsch! Das trägt man so!«
Mit einem Mal stand Gianluca ebenfalls in der Kabine.
»Hey, ich …«
»Stell dich nicht so an! Wenn ich dir schon so ein Teil schenke, dann muss ich auch wissen, ob es passt!«
»Aber …« Tom brach in dem Moment ab, als Gianluca ihm die Hände um die Hüften legte.
»Sei mal ein bisschen locker!«
Toms Nackenhaare stellten sich auf. Der flapsige Tonfall war verschwunden. Gianluca hatte seine Aufforderung mehr geflüstert. Und er stand so dicht hinter ihm, dass er den Atem spüren konnte. Sanft aber bestimmt brachte dieser Fremde ihn dazu, sich langsam hin und her zu wiegen.
»Ja, so ist schon besser. Entspann dich mal.«
»Aber …«
»Entspann dich, verdammt!«
Tom lachte. »So klappt das sicher!«
»Du siehst gut aus.«
»Ich stinke!« Daran hatte er gar nicht gedacht! Das Kostüm stank ja schon wie Sau – und er selbst war total verschwitzt. Ausgerechnet jetzt stand dieser gutaussehende Kerl hinter ihm und zwang seine Hüften von einer Seite zur anderen. Hallo? Was ging eigentlich heute ab? Er wollte sich gerade von Gianluca freimachen, als er dessen Lippen im Nacken spürte. Wie elektrisiert hielt er inne. Na gut, im Grunde durfte ihn das nun nicht mehr überraschen, immerhin hatten sie ja genau auf sowas hingearbeitet mit ihren flotten Sprüchen und den Blicken. Tom war sich sicher, dass er nicht minder geflirtet hatte. Aber dass das hier ausgerechnet ihm passierte …
»Ja«, hauchte Gianluca ihm ins Ohr. »Du bist ganz schön verschwitzt. Aber genau das mag ich.«
Tom bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Mit einem Mal war ihm so warm, als hätte er das Kostüm gar nicht ausgezogen. Und die Beule im Höschen wurde größer. Aber verdammt, das konnte er echt nicht bringen! Er konnte doch nicht mitten in der Schicht als Weihnachtsmann mit einem Kunden in der Umkleidekabine vögeln! Abgesehen davon, dass solche Aktionen ja ohnehin nicht seine Sache waren. Schwul hin, passables Aussehen her, er war einfach nicht der Typ, dem sowas passierte. Er wusste nicht mal, ob er überhaupt der Typ sein wollte!
»Alles okay?« Gianluca drückte sich jetzt an ihn. Tom sah, wie die fremden Arme sich um ihn legten, die Hände über seine klebrige Haut strichen. Dann dachte er an die Frau – Marie –, die ganz sicher das Gegenstück zu diesem Ring an ihrem Finger trug.
»Ähm, Gian…«
»Du kannst mich Luca nennen.«
»Okay, Luca, ich …« Weiter kam Tom nicht, weil Gianluca ihm jetzt seine eigene Beule gegen den Hintern drückte. Gleichzeitig streifte eine Hand zu Toms Brust hoch und rieb über die linke Brustwarze, während die andere nach unten rutschte.
Tom schnappte erschrocken nach Luft, als die Finger unter das Bündchen glitten, das eh schon viel zu tief …
»Oh …«, keuchte er. Plötzlich waren alle Bedenken vergessen.
»Ich denke, da hat jemand dringend etwas Entspannung nötig.«
Tom schloss die Augen und lehnte sich zurück. Es war ein unglaubliches Gefühl, mit diesem gutaussehenden Fremden in der Kabine zu stehen, den pulsierenden Schwanz in dessen Hand. Aber wo sollte das enden? Klar, diese Überraschung war definitiv besser, als jetzt im Kostüm den Leuten zuzuwinken. Doch
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