Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)
Gianluca konnte nicht ernsthaft …
»Was hältst du davon, wenn wir etwas weitergehen?« Die Stimme hauchte ihm übers Ohr.
»Ich – ich, ähm …« Tom löste sich von dem Fremden. »Ich muss arbeiten …«
»Wenn du Ärger bekommst, ich kann den Part des Arbeitgebers gern übernehmen.«
Tom lachte. »Ich bin doch kein Stricher!« Eigentlich hätte er viel entrüsteter sein müssen. Aber der Gedanke, sich für Sex bezahlen zu lassen, lag ihm so fern, dass es einfach nur lustig war.
»Nein, so meine ich …«
Tom schnaubte. Auf billige Erklärungsversuche hatte er keine Lust. »Ehrlich gesagt dachte ich auch, dass du kein reicher Snob sein willst!« Toms Arm zuckte zum Vorhang. Fast hätte er ihn beiseitegezogen und wäre hinausgestürmt. »Mist!«
»Was?« Gianluca runzelte die Stirn.
»Ich wär fast rausgerannt!« Tom schüttelte belustigt den Kopf. In dem Höschen hätte das bestimmt sehr seltsam ausgesehen.
»Ich bin mir sicher, dem ein oder anderen hätte es besser gefallen als dein Kostüm.«
»Ja-ja! Los, raus hier!«
Gianluca bewegte sich nicht.
»Hallo?«
»Ich meinte es wirklich nicht so, okay?«
»Ja, ich bin ja auch nicht sauer. Dass ich rausrennen wollte, ist nur dem schwulen Diven-Knigge geschuldet. Kapitel melodramatischer Abgang, Abschnitt Umkleide.«
»Du bist wahnsinnig süß, weißt du das?«
»Ja, hab ich schon zwei bis drei Mal gehört. Bevor du gehst: noch irgendwelche Wünsche für ein Gegenkompliment?«
Gianluca lächelte nur und schüttelte leicht den Kopf. Lustigerweise nahm Tom ihm das Kompliment tatsächlich ab. Und plötzlich freute er sich darüber. Wenn man mal all das Gestriegelte wegließ und nur auf diesen Blick achtete: Der Kerl sah wahnsinnig lieb aus. Trotz der eisblauen Augen kam eine angenehme Wärme rüber. Tom kam zu dem Schluss, dass sein Gegenüber nicht nur unglaublich gut aussah, sondern auch eine Sympathie ausstrahlte, die zu deutlich mehr als harmloser Flirterei führen konnte. Und das bedeutete nicht nur Sex …
»Ich mag dich wirklich.« Gianluca überbrückte die Distanz.
»Du kennst mich doch gar nicht. Bis gerade wusstest du nicht mal, wie ich aussehe.«
Nur ein lächeln als Antwort. Tom erschauerte, als er die Hände auf seinem Rücken spürte. Natürlich pulsierte es verlangend in seinem viel zu engen Slip.
»Und wenn ich dich in der Kunstakademie gesehen habe?«
»Dann wüsstest du noch immer nicht, dass ich hier den Hampelmann mache.«
»Dir macht man nichts vor, was?«
»Warum? Läuft das normalerweise so bei dir?«
Plötzlich beugte sich Gianluca vor und ihre Lippen berührten sich. Nicht gierig oder auffordernd. Es war bloß ein schlichter Kuss.
Tom wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte. Dass sein Gegenüber sich für Sex mit Männern interessierte, das war ihm mittlerweile eindeutig klar. Trotzdem blieb der Fremde ziemlich geheimnisvoll. Und der zarte Kuss irritierte Tom zusätzlich. Doch dann spürte er wieder die Beule, die sich nun gegen seinen Schritt drückte. Unwillkürlich seufzte er.
»Ich sag doch, dass du Entspannung nötig hast.« Gianluca zwinkerte.
»Aber nicht hier.«
»Wo dann?«
»Ich hab erst um zwanzig Uhr Schluss …«
»So lange kann ich nicht warten!«
»Tja …«
Jetzt rutschten die Hände auf Toms Hintern und griffen fest zu. Tom unterdrückte gerade noch ein Stöhnen, als ihre Schwänze lediglich von dünnem Stoff getrennt gegeneinander rieben.
»Gib doch zu, dass du auch nicht so lange warten kannst!«
»Du bist ganz schön …«
»Aufdringlich?« Gianluca grinste breit. »Nur, wenn ich etwas wirklich haben will.«
»Und dieses etwas ist?«
»Du legst jedes Wort auf die Goldwaage, was?«
»Nur, wenn ich prüfen will, ob etwas wirklich so gut ist, wie es tut.«
»Finde es doch heraus!«
Tom zögerte. Ja, er hatte absolut Lust, hier und jetzt mit diesem Mann zu vögeln. Aber das konnte er nicht machen! Die Kunden würden es auf jeden Fall mitbekommen. Und jederzeit konnte jemand den Vorhang beiseite ziehen …
Trotzdem wäre er dumm, wenn er dieses Geschenk nicht annehmen würde. Er war nicht der Typ, der auf schnellen Sex stand. Aber bislang war auch noch nie ein Traummann um die Ecke gekommen und hatte ihn dazu aufgefordert. Ja, Gianluca war ganz sicher ein Traumtyp!
»Was ist jetzt? Du musst schon sagen, was du willst. Ich hab nämlich Angst, wenn ich dich loslasse, dass du dann doch noch nackt rausrennst.«
Tom kicherte. »Wie wäre es mit einem Kompromiss?«
»Und wie soll
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