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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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Sex! «
    »Sie ist keine Schlam…«, fing Ian an.
    »Echt, ich kann nicht glauben, dass das wahr ist.«
    »Sie ist keine Schlampe, Felicia.«
    »Oh, sie ist ein süßes, kleines, gottesfürchtiges Mädchen von einer Farm, die auf der Seite MySpace Männer kennen lernt und mit ihnen schlafen will? Echt. Wie reizend.«
    »So ist das nicht.«
    »Ian, vor zwei Jahren warst du noch bei den Pfadfindern«, sagte Felicia und stemmte die Arme in die Seite.
    »Er kriegt einen Schlampenwimpel«, sagte Lance hinter nicht ganz vorgehaltener Hand.
    »Okay, hört auf«, sagte Ian und lehnte sich an sein Auto. »Und ich war kein sehr aktiver Pfadfinder. Dieses Gespräch läuft nicht besonders gut.«
    »Alter!«, sagte Lance. »Es läuft wunderbar. Das ist klasse.«
    »Über dieses Gespräch kann man eine ganze Menge sagen«, sagte Felicia. »Es ist grotesk. Schamlos. Entmutigend. Ethischer Bankrott. Aber es ist nicht klasse. «
    »Vielleicht könnte ich die Sache mal ein bisschen besser erklären«, bot Ian an.
    »Wir sind ganz Ohr«, schoss Felicia zurück.
    Ian fing an, sein Werben um Danielle zu beschreiben, wobei er sorgfältig abwog, welche Details er preisgab. Er beschrieb ihre Beziehung als etwas, das sich langsam, natürlich und herzig entwickelt hatte (obwohl sie tatsächlich innerhalb von einer Woche zustande gekommen war, und zwar hauptsächlich durch Täuschung, vor allem aber, weil Ian sich wie ein totales Arschloch aufgeführt hatte). Trotzdem schwärmte Ian seinen Freunden von den guten Eigenschaften vor, die Danielle, so hoffte er wenigstens, besaß. Felicia lief auf und ab, ihr war deutlich anzusehen, wie aufgewühlt sie war. Lance rief gelegentlich dazwischen: »Erzähl endlich, wie du sie rumgekriegt hast.« Ian überhörte ihn.
    »Schön, Ian«, sagte Felicia schließlich. »Sie klingt nett. Für eine, die Jungs übers Internet verführt, sehr nett. Aber wie – und warum – hast du zugestimmt, mit ihr zu schlafen? Wie bist du überhaupt auf das Thema gekommen? Und wo soll das stattfinden? Fährst du dafür nach South Carolina – ›Hey, Dad, ich will die Frau vögeln, die ich aus dem Internet kenne. Kann ich das Auto haben?‹ – oder kommt sie hergefahren? Trefft ihr euch auf neutralem Boden? Und wie …«
    »Okay, okay. Das sind eine Menge Fragen«, sagte Ian und wedelte mit den Armen. »Erstens, sie hat mich eingeladen, sie an ihrer Uni zu besuchen.« Ian zeigte seinen Freunden Danielles letzte Nachricht. Felicia und Lance tauschten erstaunte Blicke. »Ich denke, diese Einladung schließt Sex ein.«
    »Na ja, nicht unbedi…«, fing Felicia an, aber Lance unterbrach sie.
    »Na klar! Klar ist da Sex drin! Du wirst dich doch nicht in dein Auto setzen und quer durchs Land reisen, um sie zum Essen auszuführen! Nein. Nein, nein, nein. Sex ist eindeutig dabei. Guter Mann, Ian. Guter Mann.«
    »Also, genau, ich fahre nach Charleston. Und zwar sofort. Ich war noch nie da, aber ich habe Karten. Meine Eltern denken, ich wäre mit euch unterwegs.«
    »Sie denken, du bist mit uns unterwegs?«, fragte Felicia, entsetzt darüber, dass sie Ian unter solchen Umständen unterstützen sollte. »Das ist ein bisschen gefährlich, findest du nicht? Du wolltest uns ja auch was vormachen. Wie hätten wir dich decken sollen?«
    »Der Plan hätte ein bisschen ausgefeilter sein können, das stimmt. Aber das Wichtigste war loszufahren. Nur daran habe ich gedacht, echt. Und das ist auch im Moment das Einzige, woran ich denke. Mit euch zu reden, kostet mich Zeit.«
    »Und ein paar Nummern«, sagte Lance.
    »Hört mal, ich muss jetzt echt los«, sagte Ian.
    »Cool!«, sagte Lance. »Wir kommen mit! Das ist ein bisschen extrem, ein bisschen gewagt. Fahren wir. Machen wir aus dem Lance-Super-Hammer einen Trip nach South Carolina. Es gibt nicht viele Dinge, für die ich mit deinem Auto durchs halbe Land fahren würde, aber das hier gehört unbedingt dazu. Wenn wir Ians Jungfräulichkeit in South Carolina zurücklassen können, dann ist es das in jedem Fall wert.«
    »Du willst ihm dabei helfen ?«, fragte Felicia angewidert. »Das ist doch vollkommen daneben. Genauso soll es nicht sein, Ian. Liebst du sie? Solltest du sie nicht wenigstens lieben? Glaubst du nicht, es sollte was ganz Besonderes sein, wenn man das erste Mal Sex hat? Sollte es nicht etwas Unvergessliches sein?«
    »Du meinst, mit Kerzen um die Badewanne?«, fragte Lance. »Und Liedern von Justin Timberlake?«
    »Nein. Nur einfach was Besonderes. Wegen dem Menschen, mit dem

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