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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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erfunden haben?« Sie grinste, nahm eine Tüte Doritos aus dem Korb und scannte sie in die Kasse. »Was war das noch mal? Warte mal … Seilball, Scrabble, Daumendrücken, Tödliche Schlacht … oh, auf welcher Spielkonsole? Nintendo? Und was noch? Was war die fünfte Disziplin?«
    »Hungrige Hungrige Hippos«, sagte Ian voller Panik.
    Kondome, Kondome, Kondome … Wo zum Teufel sind die verdammten Kondome?!
    »Richtig!«, rief Betsy. »Das Hippo-Schnappspiel war die fünfte Disziplin. Der Lafferty-Fünfkampf war ›der ultimative Geschicklichkeitstest in fünf Disziplinen‹!« Sie lachte und lächelte. »Du warst zum Schreien, Ian! Du warst so ein niedlicher Junge, ich schwör es! Und erinnerst du dich an den Tag, als wir dachten, deine Katze wäre beim Nachbarn in den Swimmingpool gefallen und käme nicht von alleine rau…«
    Sie blieb mitten im Wort stecken und beäugte den Gegenstand in ihrer Hand. Ian betrachtete ihn gleichfalls. Es handelte sich um ein Dreierpack Kondome in Neonorange mit Mangogeschmack. Die Packung hatte eine grellgelbe Aufschrift: Wenn sie erst einmal die Tropen schmeckt …
    Betsy riss die Augen auf. Sie ließ die Packung fallen, scannte sie schnell ein – ohne sie zu berühren – und schob sie in eine Walgreens Plastiktüte, als würde sie Tierkot entsorgen. Sie grinste blöde. Ian packte schnell die übrigen Dinge aus dem Korb.
    »Ja, na ja … echt, das war eine verrückte Katze«, sagte Betsy, bemüht, die Fassung zu bewahren. »Schöne Zeiten.«
    Sie blickte ihn nicht mehr an. Offensichtlich, stellte Ian fest, verspürte sie auch keine nostalgischen Gefühle mehr. War nur amüsiert. Schnell registrierte sie die restlichen Dinge aus Ians Korb und packte sie in die Tüte. Er sagte nichts. Ganz offensichtlich gab sie sich Mühe, nicht zu lachen.
    »Das macht $ 59.89, Mister Lafferty«, sagte Betsy.
    Ian reichte ihr drei Zwanzigdollarnoten. Er war unglaublich befangen und hatte irgendwie das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen.
    »Also, Betsy. War echt schön, dich zu sehen.« Er brachte eine Art Winken zustande.
    Sie hob die Augenbrauen, dann zwinkerte sie und zeigte ihm ein breites Grinsen.
    »Tschüs, Ian. Hab mich auch gefreut, dich zu sehen.« Sie reichte ihm einen Penny und einen Zehner. »Ich wünsch dir ein schönes Wochenende.« Sie zeigte auf die Tüten. »Ich meine, du scheinst ja was richtig Aufregendes vorzuhaben.«
    Ian lächelte ein schmerzliches Lächeln, murmelte: »Danke, Betsy«, und floh.
    Gott, war das Scheiße, dachte er. So eine Scheiße, Scheiße, Scheiße, ScheißeScheißeScheißeScheißeScheiße. Puh! Reiß dich zusammen, Ian. Prioritäten setzen. Du hast deine Kondome. Sie sind ziemlich bescheuert, stimmt. Aber sie werden ihren Dienst tun. Wenn’s Licht aus ist. Außer, sie leuchten, da seh ich dann aus wie eine Signallampe. Er atmete hörbar aus. Grrr. ScheißeScheißeScheiße …
    Ian ging zum Geldautomaten am Eingang und zog dreihundert Dollar für Benzin, Essen und was sonst noch Geld kosten könnte. Bei einem Stundenlohn von $ 8.35, rechnete er, repräsentierten diese dreihundert Dollar etwa eine volle Woche niedere Donut-Tätigkeit. Unwillkürlich verzog er das Gesicht.
    Er verließ den Laden durch die automatische Tür und trat in die warme, helle Freitagssonne. Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf, als wollte er seine Panik abwerfen. Langsam schritt er auf die Kreatur zu, starrte auf den schwarzen Asphalt und hoffte, den Kopf klarzubekommen. An seiner Seite schwangen die Einkaufstüten.
    »Soll ich Ihnen Ihre Sachen zum Auto tragen, Sir?«, rief ihm eine fröhliche Stimme entgegen – eine fröhliche Stimme, die dort nichts zu suchen hatte. »Das sind ’ne Menge Tüten für so einen dürren Typen wie Sie auf dem weiten Weg zu dem gigantischen gelben Auto.«
    Ian erstarrte.
    Auf der Motorhaube der Kreatur saß Lance und ließ die Füße baumeln. Felicia hockte neben ihm und winkte fröhlich.

05 O Mist .
    Ian hatte gedacht, er hätte sich seinen Verpflichtungen erfolgreich entzogen. Er starrte seine Freunde an und ließ die Schultern fallen, zwang sich zu einem Grinsen.
    »Wir haben dir echt einen Schrecken eingejagt, stimmt’s, Ian?«, sagte Felicia. »Als würden wir dich verfolgen, was?« Sie sprang vom Auto und hüpfte auf ihn zu.
    »Bisschen. Vielleicht.« Er hielt inne. »Nein, ich meine. Nicht wirklich. Was … was ist denn los?«
    Lance hopste von der Motorhaube.
    »Wir geben dir eine zweite Chance, dich an den vor uns liegenden

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