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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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waren – stieß er Ian auf den Futon und sprintete einen Flur entlang, der – vermutlich – zu dem umgefallenen Gegenstand und dem Scheiße-Rufer führte. Felicia folgte ihm bis zu der geschlossenen Tür am Ende des Flurs. Rick stieß sie auf, dann blieb er stocksteif stehen. Hinter ihm erstarrte Felicia.
    Ian rappelte sich vom Futon hoch und rannte ebenfalls durch den Flur zu der Tür. Noch bevor auch er sehen konnte, worauf Rick und Felicia glotzten, hörte er Lances’ Stimme.
    »Oh, hallo. Hallo Felicia. Wer, ähm … wer ist denn dein Freund? Kann er vielleicht Lampen reparieren? He?«
    Als Ian Felicia erreichte, blickte er in einen Raum, der ganz eindeutig Susies Schlafzimmer war. Zwischen dem zu erwartenden Durcheinander von Zeitschriften, Schminkzeug und Plüschtieren entdeckte er auch einen Haufen Kleider – hauptsächlich von Lance. Lance stand in der hinteren Ecke des Zimmers. Er schien vollkommen nackt zu sein, abgesehen von einer kleinen Hello-Kitty-Decke um die Hüfte. Zu seinen Füßen lagen die Teile einer heruntergefallenen Lampe. Susie stand auf der anderen Seite des Zimmers. Sie richtete ihr Top – wahrscheinlich machte sie ihren BH wieder zu, vermutete Ian – und glättete ihren sehr kurzen Rock.
    »Rick!«, hauchte sie in dem vergeblichen Versuch, überrascht zu klingen. Rick ließ die Margeriten fallen.
    »Wer ist der Kerl? Noch ein Cousin?« Er stakste langsam auf Lance zu.
    »Noch ein was?«, fragte Susie verwirrt.
    »Ich kann’s nicht fassen, Susie! Wie kannst du nur?« Rick blickte Lance drohend an. »Ich krieg dich, du Arschloch …«
    »Tut mir leid, Rick!«, sagte Susie. »Aber du hast dich von mir getrennt! Du Vollidiot. Ich habe den ganzen Tag … geheult.« Felicia unterdrückte ein Lachen. Ian zuckte zusammen. »Jedenfalls, wir haben nichts gemacht. Ich hab nur … keine Ahnung … Du hast mir echt wehgetan, Rick.«
    »Ich wollte nicht wirklich Schluss machen, Susie. Ich liebe dich doch. Aber dich …«, er ließ Lance nicht aus den Augen, »… dich kenne ich nicht und lieben tue ich dich schon gar nicht.« Rick drückte Schultern und Brust bedrohlich raus, als wäre er ein Tier in einem Revierkampf. Er ging auf Lance zu und ließ die Knöchel knacken. »Und du, du steigst meiner traurigen, verzweifelten Freundin hinterher. Ich glaube, dir sollte mal jemand den Marsch blasen …«
    »Marsch? Was für einen Marsch?« Lance gab ein kleines Quieken von sich.
    Felicia lehnte sich zurück und flüsterte Ian ins Ohr: »Lass mich das machen. Hol du die Käsetaschen.«
    Dann stürzte sie an dem wütenden Rick vorbei, sauste unter dem mit Rüschen besetzten Baldachin von Susies Himmelbett hindurch und versetzte Lance einen Schlag direkt auf den Solarplexus. Er knallte gegen die Wand und rutschte auf den Boden, wobei er fast sein Hüftdeckchen verlor. Er stöhnte.
    »Felicia, was …?«
    »Rick hat recht. Dir sollte wirklich mal einer den Marsch blasen! Und genau das werde ich tun, und zwar ich. Dein ›Schatz‹! Was soll das, Lance? Kaum zehn Minuten sind wir hier, da baggerst du schon meine angeblich untröstliche Cousine an?!« Felicia starrte Susie an, dann boxte sie Lance auf die Schulter. Dann schlug sie noch einmal zu. Und noch mal.
    Lance starrte Felicia an – perplex und entsetzt zugleich.
    »Boah!«, sagte Rick und trat zurück. »Die Kleine kann echt zuschlagen.«
    »Ihr seid … zusammen?«, fragte Susie. »Mal echt jetzt? Ich schwöre, ich hab das nicht gewusst, Felicia. Lance, was fällt dir ein?«
    Lance rieb sich die Schulter.
    »Genau!«, schrie Felicia. »Was fällt dir ein?« Sie drosch auf ihn ein.
    Rick stieß einen kleinen Lacher aus. »Sieht so aus, als würde deine Frau die Sache regeln.«
    Felicia packte Lance am Arm, zerrte ihn hoch auf die Füße und trat ihn gegen das Schienbein. Sie nickte Rick zu. »Da kannst du Gift drauf nehmen.« Lance hüpfte auf dem anderen Bein vorwärts, ohne die Hello-Kitty-Decke zu verlieren.
    »Raus!«, schrie Felicia. »Raus hier, Lance. Sofort! Wir verschwinden! Nimm deine Klamotten, du Arsch!«
    Felicia stürmte wütend voraus. Lance griff nach seinen Sachen und folgte ihr leise.
    Als Felicia im Flur auf Ian stieß, flüsterte sie ihm zu: »Im Ernst, Ian, hol die Käsetaschen. Sie riechen köstlich.« Dann rief sie Susie zu: »Wir sind weg. Bin echt froh, dass mein Freund dich in höchster Not trösten konnte, du Flittchen.«
    »Aber ich schwöre dir, Felicia, das hab ich nicht gewusst!«, rief Susie. Rick und sie standen

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