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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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frühe Leben des Begründers der Connelly-Manufaktur überflog.
    Greco las von den Berichten seiner Auswanderung nach Amerika, seiner Anstellung an der Wall Street und den Anfängen seines Vermögens.
    An diesem Punkt seiner Recherchen schaltete Nick den Computer aus und fuhr mit seinem üblichen Zug nach Hause. Am Freitagmorgen war er um acht Uhr wieder am Schreibtisch und setzte die Internetrecherche fort.
    Sein Interesse wuchs, als er las, dass Connelly mit fünfund fünfzig schließlich geheiratet hatte, weil »man doch wissen will, dass die Nachkommen die Früchte der eigenen Arbeit genießen werden«, wie er zitiert wurde.
    Nicht unbedingt der beste oder romantischste Grund für eine Heirat, dachte Greco, während er das offizielle Hochzeitsbild von Dennis Connelly und seiner schüchtern aussehenden fünfunddreißigjährigen Braut Bridget O’Connor betrachtete.
    Laut der Geburtsanzeige in der New York Times wurde ihr Sohn Douglas am 31. Dezember jenes Jahres geboren. Ein Jahr darauf wurde in ihrem Stadthaus in Manhattan der erste Geburtstag ihres Sohnes Connor gefeiert.
    Wie das?, fragte sich Greco. Ein Jahr später hätte doch auch Douglas seinen ersten Geburtstag feiern können! War Connor adoptiert worden? Die Antwort ergab sich, als er einen Artikel in einer kleinen religiösen Zeitschrift las, in der Dennis Connelly einem verständnisvollen Priester sein Herz ausgeschüttet hatte. Er hatte ihm nämlich gestanden, dass seine Söhne Zwillinge waren, von denen einer am 31. Dezember, der andere vier Minuten später am 1. Januar des darauffolgenden Jahres geboren wurde.
    Weiterhin offenbarte er, dass er in ständiger Angst vor dem vermeintlichen Familienfluch lebte, dem schon sein Vater und dessen Zwillingsbruder zum Opfer gefallen waren und der auch auf seinen eigenen, bei der Geburt gestorbenen Zwillingsbrüdern gelastet hatte. »Meine Mutter hatte während der Schwangerschaft nie genug zu essen gehabt«, hatte Dennis Connelly dem Priester erzählt.
    Dann gestand er, dass er gehofft habe, dem Fluch zu entgehen, weil seine Zwillingssöhne in unterschiedlichen Kalenderjahren geboren waren. Er erklärte, dass er sie nie als Zwillinge bezeichnet noch dies anderen erlaubt hatte. »Sie haben nie die gleiche Kleidung getragen, wir haben nie ihre Geburtstage zusammen gefeiert, sie waren immer auf unterschiedlichen Schulen.«
    Nach allem, was Nick Greco über das Leben von Dennis Connelly gelesen hatte, wurde ihm klar, dass die frühen traumatischen Verluste in seinem Leben die Erziehung seiner Söhne entscheidend beeinflusst hatten. Er wollte, dass sie sich in allem als Konkurrenten begriffen. Er wollte, dass sie stark waren. Er wollte, dass sie in den Collegeteams Football spielten. Verletzten sie sich, erwartete er von ihnen, dass sie die Zähne zusammenbissen und alles taten, um schnell wieder fit zu werden. Selbst als sie noch klein waren, hatte er keinerlei Verständnis, wenn sie wegen kleinerer Unpässlichkeiten jammerten. Fielen sie vom Rad, zwang er sie, sofort wieder aufzusteigen.
    Dennis Connellys Sohn Douglas machte mit einundzwanzig seinen mit akademischen und sportlichen Ehren verse henen Abschluss an der Brown University; in einem Interview wurde er gefragt: »Haben Sie das Gefühl, ein privilegiertes Leben geführt zu haben?«
    »Ja und nein«, hatte er geantwortet. »Natürlich könnte man mich in jeder Hinsicht als privilegiert bezeichnen. Andererseits muss ich immer an den Sohn des Präsidenten Calvin Coolidge denken, der einen Sommer lang einen ganz fürchterlichen Ferienjob hatte, und seine Freunde fragten ihn, warum er das mache, wenn sein Vater doch Präsident der USA war. Seine Antwort lautete: ›Wäre euer Vater mein Vater, würdet ihr es auch tun.« Mein Vater ist genauso. Er hat uns gegenüber niemals die Zügel schleifen lassen.«
    Greco lehnte sich in seinem Sessel zurück und wusste, dass das der Durchbruch war. Die Antwort liegt in der Vergangenheit , dachte er. Immer liegt die Antwort in der Vergangenheit.
    Greco fuhr mit seiner Internetrecherche fort, um seine Annahme bestätigt zu finden. Mal sehen, vielleicht gab es ja Artikel und Bilder zur Beerdigung von Connor und Susan Connelly.

89
    H annah wusste nicht, warum sie so nervös war. Justin rief am Freitag gegen Mittag an. »Wie geht es deinem Vater und deiner Schwester?«
    »Ich war am Morgen bei Kate. Sie ist sehr unruhig, aber sie wird heute auf ein Privatzimmer verlegt, es geht ihr also offensichtlich wesentlich

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