Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
ein Angebot für das Grundstück auf dem Tisch, Sie sagten mir auch, von wem es stammte. Sie haben mir die Wahrheit gesagt, und das ist gut. Sie haben mir die wichtigen Einzelheiten genannt, unter anderem die Abschlagszahlung, zu der sich der potenzielle Käufer bereit erklärt hatte. Es gibt nur ein Problem. Er hat letzten Monat ein anderes Grundstück in Long Island City erworben, er braucht oder will Ihr Grundstück also gar nicht mehr.«
Es hielt kurz inne. »Nur damit Sie es wissen«, fuhr er fort, »es heißt auch, dass Sie möglicherweise kein Geld von der Versicherung bekommen werden. Das ist sehr schade. Um es also klarzustellen: Ich bin bereit, Ihnen eine Woche mehr Zeit zu geben, um den von Ihnen geschuldeten Betrag aufzutreiben. Die gesamte Summe. Eine Woche mehr, das ist mein letztes Wort.«
Das Klicken hörte sich in Dougs Ohren wie ein Schuss an. Er sah Sandra in den Flur kommen. Ihre Haltung hatte sich verändert. »Dougie, es tut mir so leid. Ich weiß, wie durcheinander du bist. Sag Bernard Bescheid, er soll uns nach Westchester fahren, dort können wir in einem gemütlichen Lokal einen Happen essen.«
»Das geht nicht«, antwortete Doug ruhig und gefasst. »Sobald Kate in ihrem Privatzimmer ist, werde ich sie besuchen.« Er sah sie an. »Allein.«
86
A m Donnerstagabend um zweiundzwanzig Uhr, nachdem sie sich von den Freunden verabschiedet hatten, die Clyde noch aus besseren Zeiten kannten und die zu seiner Aufbahrung erschienen waren, fuhren Peggy und Skip zu ihrem Haus zurück.
Lisa und die Jungs würden dann am nächsten Morgen zur Beerdigung eintreffen. Gemeinsam sahen sie sich eine Aufzeichnung der mittäglichen Pressekonferenz an, die in den Nachrichten wiederholt wurde. In diesem Zusammenhang kam eine Meldung über einen Obdachlosen namens Sammy samt Ausschnitten eines Interviews mit ihm.
Peggy, die vor Wut ganz außer sich war, rief umgehend Frank Ramsey auf seinem Handy an.
»Wie konnten Sie nur?«, zürnte sie. »Wie konnten Sie nur? Ich habe Ihnen vertraut, das wissen Sie. Clyde hat Ihnen alles erzählt, was er über Jamie Gordon sagen konnte. Er hat zugegeben, sie geschlagen zu haben.« Sie wurde lauter. »Er hat Ihnen alles erzählt, was er gewusst hat! Er hat es Ihnen auf seinem Totenbett erzählt! Er hat gesagt, dass Jamie aus den Wagen gestürmt ist und er sie um Hilfe hat rufen hören. Sie wissen, dass Clyde ein schwerer Trinker war. Er wollte nur seine Ruhe haben, aber diese Studentin hat ihn belästigt. Er wollte sie nur loswerden. Sie wissen, dass er sie nicht umgebracht hat!«
»Mrs. Hotchkiss, ich kann Ihren Zorn verstehen, aber wir wissen es nicht und können nicht ausschließen, dass er sie getötet hat.«
»Aber ich weiß es! Hören Sie sich bloß an, was dieser widerwärtige Mensch zu sagen hat. Sogar er hat zugeben müssen, dass Clyde noch nicht mal versucht hat, ihm zu folgen! Sie haben mich hintergangen, Frank Ramsey! Sie haben mich gebeten, ihn dazu zu bringen, Ihre Fragen zu beantworten! Aber jetzt bedaure ich es, dass ich mich darauf eingelassen habe.
Mir tut diese Studentin leid, mir tun ihre Eltern leid. Aber im Grunde haben Sie öffentlich verkündet, dass er ihr Mörder ist. Und ohne den geringsten Anhaltspunkt, wo sich Clyde vor fast dreißig Jahren aufgehalten hat, haben Sie angedeutet, dass mein Mann, ein verwundeter Kriegsheld, vielleicht auch noch für den Mord an dieser Sloane verantwortlich ist. Jetzt sind Sie hoffentlich zufrieden, Mr. Ram sey! Hoffentlich sind Sie zufrieden! Und fahren Sie zur Hölle!«
Frank Ramsey hatte eine lange Woche hinter sich. Er und Celia hatten gerade zu Bett gehen wollen, als Peggy Hotchkiss anrief. Celia konnte nicht verstehen, was Peggy sagte, aber sie hörte, dass Frank eine sehr wütende Frau in der Leitung hatte.
Nachdem er aufgelegt hatte, fragte sie: »Frank, worum ging es da?«
An einem Tag wie diesem konnte man Frank Ramsey seine achtundvierzig Jahre deutlich ansehen, und als er nun zu seiner Antwort ansetzte, wirkte er noch älter: »Celia, mir ist gerade gehörig der Marsch geblasen worden. Ich habe die Frau von Clyde Hotchkiss hintergangen. Ich habe Clyde geglaubt, als er sagte, er sei Jamie Gordon nicht hinterhergerannt. Wir waren uns alle einig, ihn als möglichen Verdächtigen im Mordfall von Tracey Sloane herauszuhalten. Diese Entscheidung wurde aus einem ganz bestimmten Grund getroffen – der dann aber nicht mehr für so wichtig erachtet wurde. Und daran bin ich schuld.«
87
M ark Sloane rief
Weitere Kostenlose Bücher