Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Connelly verabredet.« Intuitiv spürte Mark, dass es sich bei den beiden Männern, obwohl sie Zivil trugen, um Ordnungshüter handeln musste.
»Die steht direkt vor Ihnen«, sagte der Hausmeister und deutete auf die junge Frau mit der Sonnenbrille. »Sie muss gerade erst gekommen sein.«
»Um Himmels willen, sie sind schon da. Und du hast noch gar nichts gegessen«, sagte die Rothaarige leise.
Stockend und mit niedergeschlagener Stimme erwiderte die andere Frau: »Jessie, ob sie jetzt kommen oder später, das spielt doch keine Rolle. Sie können mir glauben oder auch nicht, aber ich kann ihnen nichts mitteilen, was ich nicht auch heute Morgen schon gesagt habe.«
Worum geht es hier?, fragte sich Mark, als sich die Aufzugtüren öffneten und er mit den beiden Frauen und den beiden Männern einstieg.
14
D ie Brandfahnder Frank Ramsey und Nathan Klein hatten Bereitschaftsdienst in Fort Totten in Queens, als sie frühmorgens über den Brand auf dem Connelly-Gelände in Long Island City informiert wurden. Sie eilten zum Gelände, wo bereits Löschzüge von zwei Feuerwehren die Flammen bekämpften. Nachdem man zwei Verletzte geborgen hatte, die der Explosion gerade noch entkommen waren, ging man zunächst davon aus, dass trotz der ungewöhnlichen Tageszeit noch weitere Personen im Inneren eingeschlossen sein könnten. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand sagen, ob Gus Schmidt vor seinem Tod das Gebäude noch hatte allein verlassen können. Als die beiden Fahnder erfuhren, dass eine Überlebende bereits ins Manhattan Midtown Hospital abtransportiert war, folgten sie umgehend und hofften, sie befragen zu können. Bei ihrer Ankunft wurde die eingelieferte Frau allerdings schon operiert, und deren Schwester und der Betriebsleiter hatten nicht die geringste Ahnung, warum sie sich auf dem Gelände aufgehalten hatte.
Die Fahnder kehrten zum Brandort zurück und legten ihre Ausrüstung an, die sie im Wagen immer mit sich führten. Nach insgesamt vierstündigen Löscharbeiten waren die Flammen erstickt. Es hatte sich herausgestellt, dass sich sonst niemand mehr in den Gebäuden aufgehalten hatte. Die Rückwand des Museums war als Erstes eingestürzt, die Suchtrupps hatten zu diesem Zeitpunkt das Inferno aber schon verlassen.
Ramsey und Klein, deren schwere Stiefel sie gegen die Hitze des vor sich hin glimmenden Trümmerfelds schützten, suchten systematisch nach dem Brandherd.
Der erste Augenzeuge, ein Wachmann aus dem angrenzenden Lagerhaus, war beim Knall der Explosion sofort herübergerannt und bestätigte, dass die Flammen als Erstes unmittelbar über dem Museum aufgelodert waren. Der Einsturz der Rückwand deutete ebenfalls darauf hin, dass der Brand hier seinen Ausgangspunkt gehabt hatte.
Es schloss sich die penible Suche nach Indizien zur Brandursache an, aus denen unter anderem hervorgehen sollte, ob es sich um Brandstiftung handelte.
Am Donnerstagmorgen um elf Uhr entdeckten Ramsey und Klein eine teilweise geöffnete Gasleitung, durch die Gas ins Museum geströmt war. Zwischen den Trümmern der eingestürzten Wand fanden sich die Überreste einer verkohlten Steckdose, bei der die Leitungsdrähte freilagen. Die beiden erfahrenen Fahnder mussten nicht mehr weiter suchen. Das Feuer war absichtlich gelegt worden.
Noch vor Abschluss ihres Berichts war auch Jack Worth, der Betriebsleiter, vor Ort eingetroffen.
15
J ack Worth war entsetzt über das Ausmaß der Zerstörung, als er sich dem Connelly-Gelände näherte – oder dem, was davon noch übrig war. Trotz nasskalter Witterung hatte sich hinter dem gelben Absperrband eine Zuschauermenge versammelt. Die Schaulustigen beobachteten die Feuerwehrleute, die in ihren schweren Stiefeln durch den herumliegenden Schutt stapften und den Wasserstrahl aus den dicken Schläuchen auf die schwelenden Abschnitte richteten. Jack schob sich ganz nach vorn und sprach einen der Polizisten an, die die Absperrung kontrollierten. Er gab sich zu erkennen und wurde zu Frank Ramsey gebracht, einem der Brandfahnder.
Ramsey kam sofort zur Sache. »Wir haben uns ja bereits kurz im Krankenhaus unterhalten, ich würde gern einige Ihrer Aussagen noch einmal durchgehen. Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
»Über dreißig Jahre. Ich habe einen Abschluss als Buchhalter an der Pace University und wurde damals als Assistent der Buchhaltung eingestellt.« Um weiteren Fragen zuvorzukommen, erklärte er: »Seinerzeit war noch der alte Mr. Connelly am Leben. Kurz darauf ist er gestorben, und zwei
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